Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung. Alfred Bekker

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Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung - Alfred Bekker

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      17

      Verden fluchte. Er hatte sich für diese Nacht einteilen lassen. Sie dösten im Wagen, als sie bemerkten, dass die Ausstrahlung des Senders sich veränderte.

      »Sie geht schon fort.«

      »Nun gut, dann können wir uns zeitig schlafen legen.«

      Der Sender blieb konstant. Sie hatte das eigentliche Viertel aber noch nicht verlassen. Erst, wenn sie ihre Wohnung betrat, stellte sie ihn ab. So war es vereinbart worden.

      Sie musste stehengeblieben sein. So lange konnte sie doch unmöglich mit einem Kunden sprechen.

      »Sollen wir mal nachsehen?«

      »Sie hat den Ruf nicht betätigt. Wir warten noch einen Augenblick.«

      Die Minuten verstrichen, und sie wurden sichtlich nervös.

      »Was tun, sollen wir handeln?«

      »Wenn wir zu früh kommen, vermasseln wir alles. Wir warten noch genau vier Minuten, dann sprinten wir los.«

      Kaum hatte er den Satz beendet, da ertönte das Signal.

      Sie sprangen aus dem Wagen. Die Straße lag wie ausgestorben vor ihnen. Von Menschen keine Spur.

      Das Signal blieb immer noch konstant.

      Verden sah sie zuerst.

      Karla war mit dem Köpf auf die Tasche gefallen und hatte damit den Ruf ausgelöst.

      »Mein Gott«, sagte er erschüttert.

      »Ist sie tot?«

      Er fühlte ihren Puls.

      »Nein, rufe den Arzt. Schnell!«

      Verden versuchte inzwischen, was man ihm für solche Situationen beigebracht hatte. Bis der Arzt endlich kam, war für ihn eine Ewigkeit vergangen. Wenn Karla starb, würde er schwer darunter leiden müssen. Sein Gewissen würde ihn plagen.

      »Karla, Karla, lebe, ich flehe dich an, lebe!«

      Der Arzt kniete im Schmutz der Straße und gab ihr ein paar Spritzen. Die Trage stand bereit. »Wir bringen sie in die Klinik.«

      »Wird sie es schaffen?«

      Er zuckte die Schultern.

      Karla wurde emporgehoben, und als man sie in den Wagen schieben wollte, öffnete sie die Augen.

      Sie röchelte, und der Hals tat weh, als wäre er eine einzige, heiße Flamme.

      Verden beugte sich über die Dirne.

      »Karla, wie bin ich froh. Du bist wirklich aus hartem Holz.«

      Sie versuchte zu sprechen.

      Verden sagte: »Später, ich komme morgen in die Klinik. Du warst ein tapferes Mädchen.«

      Sie hielt seinen Arm umklammert. Der Arzt drängte zur Eile. Verden stellte die entscheidende Frage; es geschah fast gegen seinen Willen.

      »Du kennst den Mörder?«

      Sie nickte schwach.

      »Karla, wo kann ich ihn finden? Wo? Nur ein Wort, bemühe dich, Karla.«

      Sie wollte sprechen, sie musste es. Eine Bestie lief herum, sie hatte ihn nicht halten und retten können. Jetzt mussten es andere tun.

      Sie öffnete den Mund und gab ein undeutliches Wort von sich.

      Verden runzelte die Stirn.

      »Ich verstehe dich nicht, Karla. Was soll das heißen, vielleicht Bruder?«

      Sie nickte schwach.

      Bruder, Bruder? Dann kam ihm eine Erklärung in den Sinn. Zu wem sagte man Bruder, zum Teufel?

      »Karla – Bruder, meinst du wirklich Bruder?«

      Sie nickte andeutungsweise.

      »Hast du einen Bruder?«

      Sie antwortete mit einer schwachen Kopfbewegung.

      Er wurde blass.

      »Karla, soll das heißen, dein Bruder ist der Mörder?«

      Sie hielt die Augen geschlossen. Tränen quollen hervor, rannen über ihr Gesicht.

      Da hatte er verstanden.

      Sie fuhren mit ihr davon. Verden blieb mit seinen Leuten zurück.

      »Verdammt, verflucht!«

      »Wir müssen ihre alte Adresse erfahren, dann haben wir auch den Mörder. Sicher hält er sich daheim versteckt.«

      »Ja«, sagte Verden müde, »so wird es wohl sein. Also holen wir ihn.«

      Über Funk erfuhren sie wenig später Anschrift und Namen des Bruders.

      18

      Der Mörder ging durch die Straßen. Er hatte nur ein Ziel. Sein Geist war umnachtet, aber er sah diesen Lichtstreif. Er musste darauf zugehen, in der Hoffnung, dann endlich die Erlösung zu finden. Hinter ihm waren die Brücken abgebrochen. Karla war tot, so wie die anderen Frauen.

      Schluchzend schlich er in der Dunkelheit umher.

      Verden sagte: »Wir müssen ihm auflauern. Sobald er versucht, seine Wohnung zu betreten, müssen wir ihn festnehmen, sonst gibt es womöglich im Haus ein Blutbad. Wir wissen nicht, wie er reagiert.«

      Sie fuhren durch die Nacht und hatten bald die stille Straße erreicht. Sie legten sich auf die Lauer und hofften inständig, dass er noch nicht oben war. Die Fenster waren dunkel, demnach musste er bald kommen.

      Der Regen durchdrang langsam ihre Mäntel. Es war ein scheußliches Wetter. Das war nun mal ihr Beruf, sie konnten nicht immer am Schreibtisch die Fälle klären.

      Doch der Mörder kam nicht.

      Er hatte eine Aufgabe zu erledigen. Er musste seinen Peiniger töten. Erst dann würde er Ruhe finden.

      Jetzt bog er in die Straße ein. Er ging auf das Haus zu und klingelte.

      Hanko ahnte nicht, dass unten sein Mörder stand. Er wusste es auch noch nicht, als er ihn einließ.

      Unwillig fuhr er ihn an. »Wieso störst du mich jetzt? Weißt du eigentlich, wie spät es ist?«

      In seinen Augen war er ein ausgemachter Schwächling, ein Weichling, dem man alles vormachen konnte.

      Benedikt sagte unterwürfig:

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