Spieler, Pistoleros, Coltschwinger: Western Sammelband. Kirby Jonas
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„Wie viel war es denn?“
„Viertausendfünfhundert Dollar!“
John pfiff durch die Zähne.
„Was gibt es denn da zu pfeifen, verdammt?“
„Viertausendfünfhundert Dollar sind für die meisten Menschen ein Vermögen“, erwiderte John. „Warum haben Sie denn so viel Geld einfach zwischen Ihren Papieren herumliegen? Die Poststation in Bighorn Springs ist auch eine Bank der Wells Fargo. Und die Wells Fargo haftet für alles, was dort liegt.“
„Ich hab mein Geld dort, wo es mir passt, verstanden?“, schrie der Rancher zornig. Er wandte sich um, kniete und durchwühlte wieder alles, was auf dem Boden herumlag. Er warf die ausgeleerten Schübe nacheinander gegen die Wand, riss ein Fenster auf und schrie: „Alles nach Spuren absuchen! Bewegt euch schon, faule Bande!“
John ging um die umgestürzten Möbel herum. Bronson lebte hier nicht wie ein armer Mann. Von weither war das kostbare Inventar herangeschafft worden und hatte sicher ein Riesenvermögen gekostet.
Draußen jagten Reiter schreiend über den Hof. Der Vormann gab Kommandos. Bronsons junge Frau kam herein und blieb stehen.
John blickte sie an und dachte an das, was Ina Gillam von Julesburg erzählt hatte. Vera Bronson war eine stattliche Frau. Das weißblonde Haar reichte ihr bis auf die Schultern und war vom Wind zerzaust. Sie hatte ein schmales, schönes Gesicht, große Augen, eine schmale Nase und schön geschwungene Lippen. Ihre Schultern waren schmal, ihre Arme lang, ihre Hände feingliedrig und mit blitzenden Ringen geschmückt.
Vera zog die Jacke aus und warf sie über die Kante des umgestoßenen Tischs.
Draußen auf der Treppe waren harte Schritte zu hören. Der Vormann stürmte herein. „Sie suchen überall, Boss. Aber der Sand wandert so schnell, dass man seine eigene Spur nach Sekunden schon nicht mehr sieht!“
Bronson richtete sich auf. „Du hast also keinen Schuss abgefeuert, was?“ Er ging auf seinen Vormann zu, das Kinn vorgeschoben und ein fiebriges Glimmen in den kalten Augen.
„Wir waren doch froh, dass sie dachten, Matt wäre allein!“, rief die junge Frau.
Bronson blickte sie nur einen Moment an, dann starrte er wieder auf seinen Vormann, der zurücktrat. „Du feiges Schwein!“ Er wollte sich auf den Mann werfen, aber die junge Frau sprang dazwischen, sodass er gegen sie prallte.
„Sie hätten ihn abgeknallt wie Matt“, sagte sie schroff. „Oder denkst du, er hätte gegen vier Männer eine Chance gehabt? Sie hätten ihn einfach niedergeschossen. Und was wäre dann mit mir passiert?“
Bronson fluchte, trat zurück und strich sich über die Stirn.
„Sie hätten deine Frau vergewaltigt und dann vielleicht umgebracht“, sagte der Vormann. „Oder ist es vielleicht nicht so, Marshal?“
„Oft genug ist es so“, gab John Slade zu. „Können Sie die Männer beschreiben?“
„Die haben wir doch gar nicht so richtig gesehen“, sagte die junge Frau sofort. „Oder denken Sie, wir wären sonst unbemerkt hinten aus dem Haus und in den Schuppen gekommen?“
„Natürlich nicht. Aber vom Schuppen aus, haben Sie da nichts gesehen? Die Wände haben doch sicher Ritzen!“
Die junge Frau blickte den Vormann fragend an.
„Was hätten wir denn da groß erkennen sollen?“, zischte Flint Hollag.
John wandte sich um. „Einen besseren Tag hat sich niemand aussuchen können.“
„Aussuchen?“ Bronson blickte über die Schulter. „Das waren die vier Halunken. Woher sind die eigentlich gekommen?“
„Was denn für vier Halunken?“, fragte die junge Frau und starrte den Rancher verständnislos an.
„Na, die vier Fremden, die wir im Saloon trafen!“, schimpfte Bronson. „Wer denn sonst?“
Die junge Frau blickte auf den Vormann, der auf einmal eine steile Falte auf der Stirn stehen hatte.
„Boss, es ist absolut nichts zu finden!“, rief draußen im Hof ein Cowboy.
Bronson blickte seine Frau an. „Nach Süden?“
„Ja. Als wir den Hufschlag hörten, sind wir aus dem Schuppen gelaufen und sahen sie noch. – Sie sind doch nach Süden, Flint?“
„Ja, nach Süden.“ Der schlanke Vormann nickte. Er war groß und sehnig und hatte mattschwarzes Haar, das ihm bis in den Nacken reichte. Er trug eine Levishose wie die Frau, ein buntes Hemd und eine Lederweste. In einem schwarzen Holster an seinem Patronengurt steckte ein Single Action 45.
„Dann bleibt nichts anderes übrig, wir müssen es auf Verdacht versuchen!“, stieß der Rancher hervor. Bronson lief hinaus und schrie seinen Männern zu, sie sollten zurückkommen.
John verließ das Haus. Der Tote lag immer noch unbeachtet auf der Treppe. Er konnte für Bronson das Gewehr nicht mehr heben und schien damit unwichtig geworden zu sein.
John Slade blieb unten auf der letzten Treppenstufe stehen und griff nach dem Zügel seines Rappen, der neben ihm stand.
Bronson kam zurück.
„Wussten die vier denn, dass Ihre Ranch hier ist?“, fragte John.
„Natürlich wussten die das! Die waren doch den ganzen Tag in der Stadt, schon lange vor mir und meinen Leuten.“
„Deshalb mussten sie nicht unbedingt wissen, wo man die Ranch finden kann.“
Bronson kniff die Augen zusammen. „Was soll denn das heißen?“
„Ich will nicht, dass jemand verurteilt wird, bevor er überführt ist“, erwiderte John Slade. „Und noch etwas, Bronson: Wenn wir die vier Männer finden, werden sie in die Stadt gebracht!“
„Warum?“
„Es geht außer um Ihr Geld auch um Mord. Und der gehört vor den Richter.“
Bronson grinste. „In Bighorn Springs wird man die Banditen auch hängen, Marshal. Dafür kann ich mich verbürgen.“
„Es geht nicht darum, ob die fraglichen Banditen gehenkt werden oder nicht, sondern nur darum, dass es nach dem Gesetz zugeht. – Bestimmen Sie zwei Leute, die hier bei Ihrer Frau bleiben und den Toten beerdigen, Bronson.“ John stieg auf sein Pferd und lenkte das Tier zum Korral hinüber.
Noch immer blies der kalte Wind von Westen über die Hügel und heulte durch das lange Tal, in dem die Ranch lag. Im Korral standen Pferde, zusammengedrängt zu einer dichten Herde.
Zwei Reiter kamen am Zaun entlang.
„Jed und Melvin, ihr bleibt hier!“, bestimmte der Rancher. „Und du, Vera, gehst ins Haus und lässt dich hier draußen nicht mehr sehen. Und beerdigt Matt, den armen Hund.“
*
Als