Squaw-Poker. John F. Beck
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Читать онлайн книгу Squaw-Poker - John F. Beck страница 4
»Verdammt, auch das noch!«
Sid lachte wieder.
»He, Waco, was sagst du dazu? Ich wette, dieser Tzatah wird uns die Puppe, wenn wir’s schlau anfangen, mit Gold aufwiegen.«
»Oder sich unsere Skalpe holen«, knurrte Dave. Er trat zwei Schritte zurück. »Sperrt sie ein!«
»Sie gehört mir!«
Dave ballte die Fäuste.
»Wenn ich noch einen Ton von dir höre, passiert was! Bis jetzt bin immer noch ich hier der Boss. Ron, Ned, ihr bewacht sie! Wechselt euch alle zwei Stunden ab. Waco, schick zwei weitere Männer auf den Canyonrand. Wenn sich was Verdächtiges rührt, will ich sofort Bescheid wissen. Wer nicht spurt, kann sein Bündel packen!«
»All right, Boss.«
Dave sah die Männer der Reihe nach an, dann wandte er sich ab. Im selben Moment zog Sid den Revolver. Der brünierte, achtkantige Lauf traf Dave am Hinterkopf und schleuderte ihn zu Boden. Daves Stetson rollte davon. Der Oldtimer ließ vor Schreck den Besen fallen. Sid schnellte mit erhobener Waffe herum.
»Mischt euch nicht ein!«
Waco grinste.
»Ich möchte nicht in deiner Haut stecken, wenn Dave zu sich kommt.«
Sid nahm ihm die Zügel aus der Hand und führte das Pferd mit der Gefangenen zur Veranda. Die Männer beobachteten, wie er das Mädchen herabhob und die Stufen hinaufzerrte. Dann schlug die Tür hinter ihm zu.
Sid verriegelte sie von innen. Ein Stoß schleuderte die Indianerin in einen Ledersessel.
Kein Laut kam über ihre zusammengepressten Lippen. Eine Mischung aus Furcht, Wildheit und Abscheu flackerte in ihren Augen.
Sid grinste. Ohne den Blick von ihr zu wenden, nahm er eine Flasche aus dem Wandschrank, entkorkte sie und trank. Schnaps lief über sein Kinn.
Dann stopfte Sid den Revolver hinter den Gurt im Rücken. Mit der Flasche in der Linken ging er langsam auf das Mädchen zu.
5
Eine Treppenstufe knarrte. Sid drehte sich. Die Flasche rollte über den mit staubigen Stiefelabdrücken bedeckten Teppich.
Sid erkannte zuerst nur die schattenhaften Umrisse des Mannes, der auf halber Treppenhöhe stand. Ein Coltlauf schimmerte.
»Rühr sie nicht an.«
»Wilburn!«, ächzte Sid.
Lautlos kam John die Treppe herab.
»Wen hast du denn erwartet? Buffalo Bill?«
Die Squaw setzte sich kerzengerade auf. Ihr hübsches Gesicht spannte sich. Die dunklen Augen brannten sich an dem großen Mann mit der staubbedeckten Fransenjacke und dem wie eingemeißelten Grinsen fest.
Undeutliche Stimmen drangen herein, Pferde wieherten. Sid spreizte die Hände vom Körper ab. Johns Coltmündung deutete auf seine Gürtelschnalle.
»Mann, du kommst hier nicht lebend weg!«
»Wart es ab.« John trat an den klobigen Eichentisch, auf dem eine Schale mit Früchten stand. Er zog ein Päckchen Spielkarten aus der Tasche.
»Setz dich. Wir pokern noch mal um sie.«
»Du bist verrückt.«
»Dann sind wir schon zwei.«
Sid schluckte. Sein Blick schnellte zur Tür. Er versuchte Zeit zu gewinnen.
»Wie bist du in den Canyon gekommen?«
»An einem Lasso. Ihr seid zu langsam geritten. Ich war vor euch da. Die Posten haben mich nicht bemerkt.«
»Ohne Pferd bist du erledigt.«
»Ich werde eins von dir bekommen.« John wies mit einer Kopfbewegung auf die reglose Gefangene. »Das Mädchen auch.«
»Der Teufel wird dich holen!«
John grinste.
»Meine Grandma hat prophezeit, dass ich in den Himmel komme. Da staunst du, was? Setz dich endlich. Nimm die Karten. Wenn ich dich beim Mogeln erwische, knallt’s!«
»Hör zu, Wilburn, du bist doch bestimmt nicht bloß wegen der Rothaut hier! Wenn du das Geld zurück willst. . .«
»Das Geld, die Muchacha und zwei Pferde. Wenn du weiter zögerst, fällt mir bestimmt noch was ein.«
Sid kam zum Tisch. Er stolperte, als er gegen die auf dem Teppich liegende Flasche stieß, aber Herz-Ass-John durchschaute den Trick.
Im nächsten Moment lag Sid am Boden. Er hielt den eben noch hinter seinem Rücken verborgenen Sechsschüsser. John feuerte. Die Kugel prellte Lowman die Waffe aus der Hand, ohne ihm die Haut zu ritzen.
Sid brüllte trotzdem.
»Bleib sitzen! Niemand wird dir was tun!«, rief John der Apachin zu. Er war nicht sicher, ob sie ihn verstand. Jedenfalls bewegte sie sich nicht.
Rufe erschallten, Tritte hämmerten. John zog Sid hoch und presste ihm die Coltmündung unter das Kinn.
Ein Gesicht mit einer schwarzen Augenklappe erschien am Fenster neben der Tür. Gleichzeitig rüttelte jemand am Türknauf.
»Geschlossene Gesellschaft«, verkündete John. Der Vormann verschwand. Flüche ertönten. John dirigierte Sid zum Tisch, drückte ihn in einen Sessel und setzte sich ihm gegenüber.
»Faires Spiel. Jeder kann zwei Karten kaufen. Du gibst.«
»Umstellt das Haus!«, schrie Waco. »Wilburn, der Spieler, hat Sid geschnappt.«
Sid schwitzte.
»Verdammt, Wilburn, du hast höchstens noch eine Chance.«
»Fang an!« John legte den 44er Colt an die Tischkante, nahm einen Apfel und aß. Sid starrte ihn an, als hätte er es tatsächlich mit einem Irren zu tun. Ein Durcheinander von Geräuschen drang herein.
»Bringt die Gäule in den Korral, verdammt noch mal!«, schimpfte Waco. »Ron, weg vom Fenster! Willst du, dass Sid eine Kugel schluckt?«
Der junge Lowman mischte und gab. Er wagte keinen Trick. John sah ihm auf die Finger. Sid legte das Kartenpäckchen in die Tischmitte.
»Wenn ich gewinne ...«
»Kannst du das Geld behalten. Die Muchacha nehm ich auf alle Fälle mit.« John hob sein Blatt mit der Linken. Die nervige Rechte verharrte neben dem Colt.
»Mann, Wilburn, das ist doch bloß eine ...« Sid verstummte, als John ihn eisig ansah. Er fächerte ebenfalls das Blatt auseinander.
John