Tötet. Блейк Пирс

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Tötet - Блейк Пирс Das Making of Riley Paige

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einem Herzinfarkt. Also, wer weiß, wie oft diese Art von Mord tatsächlich vorkommt?“

      Er lächelte verschmitzt und fügte hinzu: „Man müsste schon ein ziemlich dummer Killer sein, um dabei erwischt zu werden. Aber manche tun es. Es gab einen Fall, in dem ein Mann seine Frau tötete, indem er einen Heizlüfter mit ihr in die Badewanne warf. Vielleicht wäre er damit davongekommen – aber am Tag zuvor hatte er ein Buch aus der Bibliothek ausgeliehen – ‚Der Heimwerker-Elektriker‘. Das hat die Bullen gewissermaßen auf die Spur gebracht.“

      Nachdenklich aus dem Fenster blickend fuhr Johnson fort: „Ansonsten ist Elektrizität ziemlich schwer für Mord zu gebrauchen. Mir kommen nur ein paar Fälle in den Sinn. Einmal hat ein Mann seiner Frau ein blankes Stromkabel um den Hals gewickelt. Es war ein Dreißig-Ampere-Kabel ohne Isolierung.“

      Er legte den Kopf schief. „Aber auch diese Art von Verbrechen ist selten. Nicht viele Menschen sind gewillt, sich elektrische Kabel um den Hals oder andere nackte Gliedmaßen wickeln zu lassen. Es gibt viele einfachere Wege, Menschen zu töten.“

      Rileys Mund fiel bei diesem kleinen Vortrag ein wenig herunter.

      Woher weiß er dieses Zeug, fragte sie sich.

      Sie sagte: „Ist der jüngste Mord nicht erst letzte Nacht geschehen?“

      „Ja.“

      „Und wurden wir beide nicht gerade erst mit diesem Fall betraut?“

      „Ja, warum?“

      Riley sagte: „Nun, es klingt, als hätten Sie schon einschlägige Fallgeschichten studiert.“

      Johnson schaute ein bisschen überrascht.

      „Das ist nur Zeug, das ich beim Lesen aufgeschnappt habe“, sagte er. „Haben Sie noch nie Simpsons Forensische Medizin gelesen?“

      Riley machte eine vage, unverbindliche Geste. Sie kannte das Lehrbuch aus dem forensischen Unterricht an der Academy und sie hatte alle vorgegebenen Passagen gelesen. Aber sie hatte nie angenommen, dass jemand, der nicht wirklich mit Forensik zu tun hatte, es von vorne bis hinten lesen würde.

      Dieser Typ scheint es auswendig zu kennen, dachte sie.

      Scheinbar unbeeindruckt von Rileys Reaktion, sprach Johnson weiter.

      „Manchmal wird der Stromschlag postmortal eingesetzt, um eine andere Methode des Mordes zu verschleiern. Mir fällt zum Beispiel ein Fall ein, in dem der Mörder sein Opfer erstickt und dann die Leiche durch Stromschlag getötet hat, damit es wie ein Unfall mit einem Haushaltsgerät aussah. Natürlich klingt das nicht nach dem, womit wir es hier zu tun haben. Ich bin neugierig, was es mit diesem Fall auf sich hat.“

      Sie hatte gehört, dass Cliff Johnson sowohl ein Besserwisser als auch ein scharfer Analytiker war. Aber sie hatte nicht mit einem wandelnden Lexikon gerechnet.

      Für wen hält sich dieser Typ? Sherlock Holmes?

      Wenn ja, freute sie sich nicht darauf, die Nebenrolle des Dr. Watson zu spielen.

      Als sie selbst auf das Papier schaute, sagte Riley: „Die Männer so festzuschnallen würde auf jemanden von beträchtlicher Stärke hindeuten, wahrscheinlich also einen Mann.“

      Sie dachte einen Moment lang nach und fügte dann hinzu: „Die große Frage ist – warum?

      „Hm?“, sagte Johnson und kniff die Augen zusammen.

      „Nun, zuerst haben wir die Frage des Motivs. Die Polizei scheint keine Verbindung zwischen den beiden Opfern gefunden zu haben. Bedeutet das, dass es keine weiteren Morde mehr geben wird? Oder dass er erst ins Rollen kommt?“

      Riley beugte sich auf ihrem Sitz vor. „Aber noch wichtiger – warum würde sich jemand die Mühe machen, jemandem auf diese Weise zu töten? Sie sagten selbst, Mord durch Elektroschock ist ziemlich aufwändig und nicht gerade praktisch. Es gibt wesentlich einfachere Wege, jemanden zu töten.“

      Sie sah Johnson in die Augen. „Ich will damit sagen: Was ist das Verlangen dieses Täters? Was treibt ihn an? Und warum hat ein Faible für Elektrizität?“

      Johnson wirkte eher verwirrt. Schließlich antwortete er: „Nun, offensichtlich haben wir dafür noch nicht genügend Daten.“ Dann steckte er die Hände hinter seinen Kopf, lehnte sich zurück und starrte aus dem Fenster.

      Riley gab sich alle Mühe, ihren neuen Partner nicht ungläubig anzustarren.

      Daten, fragte sie sich.

      Glaubte Johnson wirklich, dass sie die Gedanken eines Mörders mit Hilfe von Daten nachvollziehen konnten?

      Riley selbst hatte schon die Köpfe vieler Mörder durchschaut, aber das immer mit ihrem Bauchgefühl getan. War ihr Talent bereits überholt? Hatte Johnson recht, wenn er glaubte, dass Zahlen und Statistiken die Persönlichkeit eines Killers entblößen konnten?

      Vielleicht ist er sogar noch schlauer, als es scheint, dachte sie.

      Es war ein fast vierstündiger Flug von Quantico zum Flughafen in Provo, Utah. Nachdem sie die Appalachen überquert hatten, langweilte sich Riley in der Eintönigkeit der Landschaft des Mittleren Westens und döste immer wieder ein.

*

      Riley wurde von einem seltsamen, eisigen Déjà-vu-Gefühl ergriffen, als sie die Handschellen hinter dem Rücken des Mörders befestigte.

      Das ist schon einmal passiert, dachte sie.

      Ich habe genau dasselbe schon einmal getan.

      Dann drehte der Mann, den sie festnahm, sein kindliches Gesicht zu ihr und lächelte sie mit purer Boshaftigkeit an.

      „Viel Glück", murmelte er.

      Mit einem heftigen Schaudern erinnerte sich Riley.

      Larry Mullins!

      Sie hatte dieses abscheuliche, kindermordende Monster nicht nur erneut verhaftet, nein, er verspottete sie auch noch genauso wie zuvor.

      Und wieder griff sie nach ihrer Glock.

      Sie erwartete, dass Crivaro sie warnend an der Schulter berühren würde, so wie er es beim letzten Mal getan hatte.

      Stattdessen hörte sie ihn sagen: „Mach weiter. Wir haben beim letzten Mal einen Fehler gemacht. Mach weiter und töte ihn. Es ist der einzige Weg, den Mistkerl loszuwerden. Wenn du es nicht tust, werde ich es tun.“

      Riley packte den gefesselten Mann an der Schulter und drehte ihn herum, um ihm ins Gesicht zu sehen. Dann zog sie ihre Pistole und feuerte aus nächster Nähe einen einzigen Schuss in die Mitte seiner Brust ab. Sie fühlte eine Welle der Befriedigung, als er zu Boden fiel. Aber als sie auf ihn hinunterblickte, machten sein Körper und sein Gesicht eine widerliche Verwandlung durch.

      Die Person, die zu ihren Füßen lag, war nicht länger das pummelige Monster mit dem Babygesicht, sondern ein unschuldig aussehendes, junges Mädchen. Ihre Augen waren weit geöffnet und ihr Mund bewegte sich lautlos, während sie ihre letzten Atemzüge machte. Sie blickte Riley mit einem Ausdruck furchtbarer Traurigkeit an und blieb dann bewegungslos liegen.

      Heidi Wright, erkannte Riley mit Entsetzen.

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