Tötet. Блейк Пирс
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Dann war es, als könne sie Jakes düstere Stimme wieder hören.
„Niemand ist bereit, wenn er zum ersten Mal alleine unterwegs ist. Man muss sich nur selbst bereit machen.“
Ohne weiter darüber nachzudenken, platzte Riley heraus: „Ich will den Fall übernehmen, Sir.“
Mit leisem Knurren antwortete Lehl: „Das ist gut. Aber ich hoffe, Sie denken nicht, dass ich Sie allein da rausschicke. Sie brauchen die Aufsicht eines Erwachsenen.“
Riley konnte nicht anders, als bei diesen Worten zusammenzucken.
In diesem Moment betrat ein junger Mann mit Bürstenschnitt und glattem Teint das Büro. Riley erinnerte sich, dass Lehl nach jemandem gerufen hatte, der sich zu ihnen gesellen sollte, als sie sein Büro betreten hatte.
„Danke, dass Sie gekommen sind, Agent Johnson“, sagte Lehl und erhob sich. „Ich möchte Ihnen Special Agent Riley Sweeney vorstellen.“
Dann sagte er zu Riley: „Das ist Special Agent Cliff Johnson. Obwohl er neu hier in Quantico ist, haben Sie vielleicht schon von ihm gehört. Er hat in der Außenstelle in Boston hervorragende Arbeit geleistet und er bat darum, hierher versetzt zu werden.“
Tatsächlich hatte Riley von Cliff Johnson gehört. Er war mit einem beeindruckenden Ruf hierhergekommen.
Lehl fügte hinzu: „Er wird als Ihr Seniorpartner arbeiten.“
Seniorpartner, dachte Riley.
Das bedeutete, dass dieser junge Mann ihr Befehle geben würde. Obwohl sie wusste, dass er hoch angesehen war, hatte er gerade erst hier in Quantico angefangen und er sah nicht viel älter aus als Riley. Aber sie wusste, dass sie definitiv nicht in der Lage war, Einwände gegen die Situation zu erheben.
Lehl richtete sich an Riley und Johnson. „Ein County-Sheriff in Utah hat die Einheit um Hilfe gebeten. Es hat dort einige Tote durch Elektroschocks gegeben – wahrscheinlich Morde.“
Er übergab die Mappe an Johnson und sagte: „Er hat mir diese Informationen gefaxt. Es ist nicht viel, um weiterzumachen, aber ich bin sicher, er wird viel detaillierter darauf eingehen, wenn Sie dort ankommen.“
Lehl blickte zwischen Riley und Johnson hin und her und sagte dann: „Auf dem Rollfeld wartet gerade ein Flugzeug, das Sie beide nach Utah fliegen soll. Holen Sie Ihre Go-Bags und machen Sie sich sofort auf den Weg.“
Als Riley das Büro verließ, um gemeinsam mit Johnson eilig ihre Go-Bags zu holen, hallte etwas, das Lehl gesagt hatte, immer wieder in ihrem Kopf wider.
"Sie brauchen die Aufsicht eines Erwachsenen."
Der Einsatz begann, sie zu irritieren.
Und sie wünschte sich verzweifelt, noch immer mit Jake Crivaro zusammen zu arbeiten.
KAPITEL SECHS
Als das Flugzeug vom Rollfeld abhob, betrachtete Riley vorsichtig ihren neuen Seniorpartner. Special Agent Cliff Johnson saß ihr gegenüber an einem Klapptisch und starrte aus dem Fenster.
Von dem, was sie über ihn gehört hatte, wusste sie, dass sie für die Chance, mit ihm zu arbeiten, dankbar sein sollte. Obwohl Johnson nur zwei oder drei Jahre älter zu sein, hatte er anscheinend jeden in der Außenstelle in Boston beeindruckt. Tatsächlich hatte er so ziemlich im Alleingang den Fall eines Kindermörder- und Vergewaltigers gelöst.
Riley kannte die Details dieser Ermittlungen nicht, aber sie wusste, dass Johnson quasi als Wunderkind gehandelt wurde – ein bisschen wie sie selbst, als sie damals zur Verhaltensanalyseeinheit gekommen war. Aber während Riley in Quantico mit einem Ruf für Bauchgefühl angekommen war, war Johnson für seine scharfen analytischen Fähigkeiten bekannt.
Vielleicht werden wir uns ergänzen, dachte sie.
Warum hatte sie also solche Zweifel?
Als sie darüber nachdachte, erkannte Riley, dass ihre Bedenken aus dem Verdacht herrührten, dass der neue Agent vielleicht gar nicht so beeindruckend war. Sie wusste, dass analytische Fähigkeiten für Verhaltensanalyse-Mitarbeiter leichter zu verstehen und zu würdigen waren als die eher nebulösen Bauchgefühle, die Jake Crivaro zu einem so erfolgreichen Agenten gemacht hatten. Schließlich hatte Johnson, seitdem er in Quantico angekommen war, noch an keinem einzigen Fall gearbeitet. Tatsächlich war es möglich, dass er noch nie größere Fälle bearbeitet hatte, wie es Riley mit Jake getan hatte.
Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr ärgerte sie sich über die Vorstellung, dass er ihr Befehle geben würde.
Als das Flugzeug Reiseflughöhe erreichte, öffnete Johnson die Akte, die Lehl ihm ausgehändigt hatte und teilte ihren Inhalt mit Riley.
„Okay“, sagte er. „Dann schauen wir uns das mal an und sehen wir, womit wir es zu tun haben.“
Riley unterdrückte ein Kichern. Regionale Ausdrucksweisen amüsierten sie normalerweise nicht, aber Johnsons Boston-Akzent war so intensiv, dass es fast wie eine Parodie klang. Zusammen mit seiner gepflegten Erscheinung und seinem militärischen Auftreten deutete dieser übertriebene Ton von Autorität darauf hin, dass er an Privilegien gewöhnt war – und wahrscheinlich einen Elite-Uni-Stammbaum hatte.
Seine Stimme erschreckte sie jedes Mal, wenn er sprach und sie entschied, sich besser schnell daran zu gewöhnen.
Johnson deutete auf den kurzgefassten Bericht, der zwischen ihnen lag: „Wir haben zwei Todesfälle durch Elektroschocks. Ein Mann namens Andy Gish wurde erst vor einer Woche in Prinneville, Utah, durch einen Stromschlag getötet. Bei dem zweiten Opfer handelt es sich um einen Psychiater, Julian Banfield, der letzte Nacht in Beardsley starb. Sowohl Beardsley als auch Prinneville liegen in Hannaford County. Der Sheriff des Bezirks, Collin Dawes, bat die Verhaltensanalyseeinheit um Hilfe.“
„Und Dawes denkt, dass es sich bei beiden Todesfällen um Tötungsdelikte handelt?“, fragte Riley.
Johnson zuckte mit den Schultern. „Naja, dafür fehlen die Details. Wir wissen nur, dass beide Opfer vor ihrem Tod an Stühle gefesselt wurden.“
Riley legte neugierig die Stirn in Falten.
„Ich kann mich nicht erinnern, an der Academy irgendwelche Fälle behandelt zu haben, in denen es um Mord durch Stromschlag ging“, sagte sie. „Ich frage mich, wie häufig das passiert.“
Johnson lehnte sich zurück und tätschelte sein Kinn.
„Nicht häufig, aber niemand kann genau sagen, wie häufig“, meinte er. „Ich nehme an, Sie kennen die Methode, die am häufigsten für Mord durch Elektroschock zum Einsatz kommt.“
Seine professorale Art – als würde er einen Studenten befragen – überraschte und ärgerte Riley. Trotzdem kam ihr etwas in den Sinn, was vor allem in Filmen öfters gezeigt wurde.
„Ähm, vermutlich durch das Fallenlassens eines elektronischen Geräts in die Badewanne, während das Opfer ein Bad nimmt.“
Johnson nickte. „Genau. Allerdings gibt es keine verlässlichen Aufzeichnungen, wie oft diese Methode tatsächlich angewendet wird. Diese Art des Stromschlags hinterlässt keine Verletzungen – nicht einmal Verbrennungen.