Tötet. Блейк Пирс

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Tötet - Блейк Пирс Das Making of Riley Paige

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Todes Zugang zu den Kindern gehabt hatte.

      „Wir müssen vorsichtig sein, sonst kommt der Mistkerl davon“, hatte Murawaski ihnen eingebläut.

      Weder Riley noch Crivaro hatten genau gewusst, was Murawski mit ‚vorsichtig‘ gemeint hatte. Aber sie wusste, dass zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung im Hintergrund eine versuchte Deal-Verhandlung stattgefunden hatte. Und jetzt vermutete sie, dass der gesamte Gerichtssaal die Ergebnisse dieser Verhandlung erfahren würde.

      Wird er schließlich doch noch auf freien Fuß kommen, fragte sie sich.

      Die Möglichkeit ließ sie schaudern, genau wie der Moment, als sie Mullins gemeinsam mit Crivaro verhaftet hatte.

      Als Riley ihm die Handschellen angelegt und seine Rechte vorgelesen hatte, hatte er sich zu ihr umgedreht und sie verschmitzt angegrinst. Mit einem hämischen Gesichtsausdruck, der quasi seine Schuld bestätigte.

      „Viel Glück“, hatte er gesagt – offensichtlich überzeugt davon, dass es schwierig sein würde, ihn zu verurteilen.

      Riley knirschte mit den Zähnen, als die Worte in ihrem Kopf widerhallten.

      Viel Glück!

      Sie hatte nicht geglaubt, jemals zuvor so wütend gewesen zu sein. Am liebsten hätte sie Mullins auf der Stelle getötet. Sie hatte sogar nach ihrer Waffe gegriffen. Aber Crivaro hatte ihre Schulter berührt, ihr einen warnenden Blick zugeworfen und sie hatte die Verhaftung anständig zu Ende gebracht.

      Und nun fragte sich Riley: Wäre Crivaro damals nicht gewesen, wäre Larry Mullins dann heute noch am Leben? Natürlich hätte man stattdessen sie wegen Mordes auf die Anklagebank gesetzt und sie möglicherweise lebenslänglich ins Gefängnis gesteckt. Aber hätte sich das gelohnt, um eine so abscheuliche Version eines menschlichen Wesens loszuwerden?

      Riley wünschte sich ein bisschen, ihm damals eine Kugel in den Kopf gejagt zu haben.

      Und Crivaros wütendem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, vermutete sie, dass es ihm genauso ging.

      Der Gerichtsdiener kam zurück und bat Mullins, sich zu den Anwälten in der Richterkammer zu gesellen. Immer noch von Wachmännern flankiert stand der Mann, dem hier der Prozess gemacht werden sollte, auf und folgte dem Gerichtsdiener aus dem Saal heraus.

      Rileys Herz sank.

      Das sieht nicht gut aus, dachte sie.

      Mehrere lange Minuten gingen vorbei, bevor der Gerichtsdiener zurückkehrte und jeden im Saal darum bat, erneut aufzustehen. Richter Redstone kam zurück, gefolgt von den Anwälten und Mullins selbst.

      Richter Redstone kündigte an: „Verteidigung und Staatsanwaltschaft haben ein Überabkommen erreicht. Wenn der Angeklagte zustimmt, sich in zwei Fällen des Mordes mit bedingtem Vorsatz schuldig zu erklären, ist die Verhandlung nicht länger notwendig und der Angeklagte wird entsprechend verurteilt.“

      Riley keuchte lauf auf – genau wie viele anderen im Raum auch.

      Bedingter Vorsatz?

      Diese Vorstellung machte ihrer Meinung nach keinen Sinn.

      Der Richter blickte finster in Mullins‘ Richtung. „Larry Mullins, plädieren Sie schuldig?“

      „Ja, Euer Ehren“, sagte Mullins.

      „Sehr gut“, sagte Richter Redstone. „Larry Mullins, Sie werden hiermit auf zwei Mal dreißig Jahre verurteilt, die gleichzeitig abgesessen werden können. Es gibt die Möglichkeit auf Bewährung nach fünfzehn Jahren.“

      Gleichzeitig? Mögliche Bewährung?

      Riley kämpfte darum, ihren Impuls zu kontrollieren, aufzustehen und zu schreien: Nein, das ist nicht richtig.

      Sie wusste, dass es nichts bringen würde, also schluckte sie die Worte herunter und blieb sitzen. Aber sie konnte ihre Gedanken nicht davon abhalten, sich wild im Kreis zu drehen.

      Der Mann hat zwei Kinder getötet.

      Warum verstanden sie das nicht?

      Der Richter dankte der Jury für Zeit und Engagement und beendete die Verhandlung mit einem Knall seines Hammers. Der ganze Saal war in Aufruhr, als Mullins zurück in seine Zelle geführt wurde. Als Riley schließlich aufstand, befand sie sich mitten in einer wütenden und verwirrten Menschenmenge wieder.

      Sie wollte mit Agent Crivaro sprechen und ihn fragen, was seiner Meinung nach geschehen war und ob es etwas gab, das sie tun konnte. Aber sie erhaschte nur einen kurzen Blick auf ihren Partner, als dieser mit vor Wut rotem Gesicht auf dem Ausgang des Gerichtsgebäudes zustürmte.

      Wo geht er hin, fragte sie sich.

      Sie konnte ihm nicht folgen, schaffte es aber stattdessen, sich einen Weg zum Tisch der Staatsanwaltschaft zu bahnen, wo Paxton Murawski seine Sachen einpackte.

      „Was zum Teufel ist passiert?“, rief sie verbittert.

      Der Staatsanwalt schüttelte den Kopf.

      „Es war die beste Lösung“, sagte er.

      „Aber es macht keinen Sinn“, sagte Riley. „Die ganze Zeit über hat Mullins auf unschuldig plädiert. Er hat lediglich seine Aufsichtspflicht verletzt, meinte er. Und jetzt plädiert er schuldig auf Mord mit bedingtem Vorsatz – für beide. Wie konnte er lediglich unachtsam sein und sie gleichzeitig umbringen? Wie funktioniert beides?“

      Murawski sah Riley scharf an.

      „Agent Sweeney, Sie sind neu in dem ganzen Geschehen“, sagte er. „Manchmal muss man Kompromisse finden – und manchmal ergeben die Konsequenzen keinen Sinn. Wirklich, es hat besser funktioniert, als erwartet. Wir hätten unmöglich eine Verurteilung wegen vorsätzlichen Mordes bekommen, schon gar nicht in zwei Fällen. Das wäre einfach nicht passiert. Aber die Verteidigung wusste, dass Mullins auch nicht ungeschoren davonkommen würde. Deshalb hat man uns den Deal vorgeschlagen. Und wir haben ihn angenommen. Ende der Geschichte.“

      „Ende der Geschichte?“, echote Riley. „Das ist nicht das Ende und das wissen Sie. In fünfzehn Jahren wird Mullins vermutlich auf Bewährung freikommen. Er wird derselbe teuflische Mistkerl sein, der er heute ist. Aber er wird lediglich seinen niedlichen Unschuldsakt vor dem Bewährungskomitee abziehen müssen, die werden auf ihn reinfallen und er kommt wieder auf freien Fuß.“

      Murawski schloss seine Tasche. „Nun – dann lassen Sie das nicht geschehen.“

      Riley konnte kaum glauben, was sie da hörte.

      „Aber das ist erst in fünfzehn Jahren“, sagte sie.

      Murawski zuckte mit den Schultern und fügte hinzu: „Wie gesagt, lassen Sie es nicht geschehen. Vertrauen Sie mir, bis dahin wird er bleiben, wo er ist.“

      KAPITEL ZWEI

      Julian Banfield hatte das Gefühl, aus einem furchtbaren Traum aufzuwachen.

      Oder überhaupt nicht aufzuwachen, dachte er.

      Er war noch immer benommen und kaum bei Bewusstsein. Außerdem hatte er unglaubliche Kopfschmerzen.

      Er öffnete die Augen – oder zumindest

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