Club der Sinne. Karyna Leon

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Club der Sinne - Karyna Leon

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mit genau derselben Kraft wieder in sie einzudringen. Sie glitt davon, verlor sich in Ekstase.

      Hart und zutiefst stieß er in sie. Magdalena spürte jeden einzelnen Zentimeter. Er hielt kurz inne, als sie zuckte. Doch gerade, als sie die Vibration in ihrem Leib genoss, packte er sie an der Hüfte und hob sie hoch. Ganz langsam bohrte er sich noch tiefer in sie hinein. Das resolute Pochen in ihr schloss sich um seinen Schwanz.

      Jede Pore schien empfindlicher zu sein als ein Sektkorken nach fünf Minuten heftigsten Schüttelns. Jede Berührung seiner Hand spürte sie zehnfach, während sie die Tischplatte im Rücken kaum wahrnahm. Nur die Hitze, die ihre eigene Haut reflektierte.

      Als das Beben in ihr nachließ, beschleunigte er sein Tempo und nahm ihr damit den Atem. Schauer um Schauer erfasste ihren Körper. Es dauerte nicht lange, da stöhnte auch er lustvoll auf und hielt inne. Mit einem leisen Keuchen entlud er sich in ihren Bauch. Die pulsierenden Bewegungen, die sein Schwanz in ihr vollzog, ließen sie ein letztes Mal kommen. Keuchend sanken sie zusammen und klammerten sich aneinander.

      Magdalena schmeckte das Salz auf seinem Hals, als sie ihn küsste. Er schob eine Hand in ihren Rücken, hob sie mühelos an und erwiderte den Kuss zärtlich auf den Mund. Ihre Hände lagen auf seiner Brust. Sie konnte seinen kräftigen Herzschlag durch seine muskulöse Haut hindurch spüren.

      „Ich muss sagen, eine gelungene Weihnachtsfeier“, hauchte er ihr mit einem Lächeln auf den Lippen ins Ohr. Seine Stimme schickte erneut Hitze von ihrem Kopf in ihren Schritt. Ein letztes Nachbeben, das er ihr bereitete. Magdalena sah zu ihm auf, ertastete sein Antlitz, versuchte sich an die Konturen zu erinnern, aber alles verschwamm. Sie lächelte nur und nickte.

      Kapitel 2

      Magdalena erwachte in ihrem Bett. Die Sonne schien durch das breite Doppelfenster in ihr Zimmer hinein und ihr direkt ins Gesicht. Ein Schmerz schoss von ihren Augen in ihren Schädel und ließ tausend Messer in ihre müden Gedanken fahren.

      Stöhnend drehte sie sich weg und zog die Decke über ihren Kopf. Wohlige Finsternis umschloss ihren Geist, als sie die Lider zusätzlich schloss.

      Es dauerte einen winzigen Moment, ehe die Qual in ihrem Denkapparat nachließ und sie einen halbwegs vernünftigen Gedanken fassen konnte.

      Weihnachtsfeier. Sie war da gewesen. Das wusste sie. Sie grub tiefer und massierte ihre Schläfen. Da muss doch mehr sein. Dunkel erinnerte sie sich an den Monolog ihres Firmenchefs. Etwas von wegen Krise, keine Personalaufstockung.

      Sie stöhnte und legte ihre kalten Hände auf die Augen. Selbst das Herbeirufen dieser kleinen Erinnerungsfetzen tat weh.

      Nach der Ansprache und einer kurzen, enttäuschenden Unterhaltung mit ihrem Abteilungsleiter hatte sie angefangen zu trinken. An das erste Glas erinnerte sie sich noch deutlich. Prickelnder Champagner zum Anstoßen vor dem Essen.

      Aber was habe ich danach alles getrunken?

      Vereinzelte Bilder blitzten vor ihren Pupillen auf. Wie sie mit einer der neuen Kolleginnen Tequila Shots vernichtete. Magdalena schluckte. Zumindest wusste sie jetzt, woher der pelzige Geschmack auf ihrer Zunge kam. Einige Male schmatzte sie leise, doch es besserte sich nicht.

      Blind tastete ihre Hand unter der Decke hervor und an den Rand des Futons. Dort musste eine Wasserflasche stehen.

      Ihr Zeigefinger schlug auf den Deckel der Flasche und sie packte zu. Irgendwie gelang es ihr, einen halben Liter in sich zu kippen, ohne die Bettdecke zurückzuschlagen oder zu kleckern. Einigermaßen erfrischt versuchte sie erneut den Tag anzugehen und aufzustehen. Es wurde schlagartig schwieriger, als sie sich zu erinnern begann.

      Ein Fragment blitzte auf und sie hielt in der Bewegung inne. Die Decke über ihren Kopf haltend, starrte sie auf die weißgelbe Tapete neben ihrem Bett. Die Fotos von sich und ihrer besten Freundin verschwammen zu einem wirren Muster. Das einzige, was sie vor ihrem inneren Auge sah, war das unscharfe Bild von einem Mann mit offenem Hemd. Dieser Flashback stammte definitiv von letzter Nacht, da war sie sich sicher. Ihre Umgebung verwischte, sie hörte Jingle Bells im Hintergrund spielen.

      Erschrocken keuchte sie auf. „Was zum …?“ Ihre Stimme klang rau, trocken. Rasch kippte sie den Rest aus der Buddel hinunter. Als sie die Flasche von sich warf, blickte sie erneut auf die Wand. Als sie denselben Oberkörper in einer anderen Haltung direkt vor sich sah, schlug sie die Lider zu.

      Doch das beeindruckte das visuelle Überbleibsel nicht. Egal wie fest sie sich übers Gesicht rieb, es verschwand nicht, wurde der Bildschirmschoner ihrer morgendlichen Gedanken.

      Da tauchte eine weitere Erinnerung auf. Zunächst nur sehr schwach, je mehr sie sich allerdings darauf konzentrierte, desto intensiver befiel sie das Gefühl.

      Erschrocken glitten ihre Hände von ihren Augen zu ihrem Schritt. „Oh Gott, was habe ich getan?“, rief sie aus.

      Ihr Schlafzimmer blieb ihr eine Antwort schuldig, auch als sie sich weiter umsah. Ihre Klamotten lagen wild verstreut neben ihrem Bett. Ihr Wecker lag blinkend am Boden. Sie musste letzte Nacht ziemlich getorkelt sein, als sie nach Hause gekommen war. Aber nicht einmal an das Heimkommen konnte sie sich erinnern.

      Einzig die Erinnerung an den Sex brannte sich immer heftiger in ihren Verstand ein. Erneut spürte sie das Pochen zwischen ihren Beinen. Und das prickelnde Gefühl, als der Schwanz in sie eingedrungen war. Allein bei dem Gedanken daran wurde sie bereits wieder feucht.

      Gleichzeitig schlug sie sich gegen die Stirn.

      „Das war ein Kollege, Lena! Was hast du dir gedacht?“, rückte sie sich selbst den Kopf zurecht.

      Ruckartig setzte sie sich auf. Hatte sie ihn etwa mit nach Hause genommen? Der Schmerz donnerte durch ihren Schädel, doch die Sorge einen ungebetenen Hausgast zu haben schien dringender als Rücksicht auf das Kettensägen-Massaker in ihrer Birne.

      „Hallo?“, rief sie leise in ihre 2-Zimmer-Wohnung hinein. Sie wusste nicht warum, aber sie griff den High Heel, der noch halb in ihrer Bettdecke hing, und hielt ihn wie einen Baseballschläger in beiden Händen. Ihre Finger verkrampften sich, als sie über den schmalen Flur in ihr Wohnzimmer ging. Auf den ersten Blick war nichts zu sehen. Rasch prüfte sie die restlichen Räume.

      Erleichtert ließ sie ihre Waffe sinken und entspannte sich. Während sie ihr Handy suchte, schüttelte sie ständig den Kopf. Auch als sie die Nummer von ihrer besten Freundin Sophia wählte, konnte sie immer noch nicht fassen, was sie anscheinend getan hatte.

      Ein leises „Hallo?“ am anderen Ende der Leitung holte sie aus den negativen Gedanken.

      „Sophia?“

      „Hey, Lenchen, wie geht es dir? Wie lief die Weihnachtsfeier?“

      Magdalena überlegte kurz, ihr alles zu erzählen, aber es war ihr selbst zu peinlich. Jetzt jedenfalls.

      „Ganz okay. Willst du gleich einen Kaffee trinken gehen?“ Sie warf sich wieder in ihr Bett und zog die Decke über den Kopf.

      „Klar. Ich kann in fünfzehn Minuten bei dir sein. Wollen wir das neue Café bei dir um die Ecke ausprobieren? Die sollen tolle Torten machen.“

      „Zum Frühstück?“, fragte Lena zweifelnd und lugte zu der Uhr neben den Fotos an der Wand.

      Ein Lachen erklang am anderen Ende der Leitung. „Süße, es ist bereits zwei Uhr nachmittags.

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