Genusstouren durch die deutschen Weinregionen. Claudia Weber
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– Ahrwein e. V. • Bad Neuenahr-Ahrweiler, Oberstr. 8 • Tel. 0 26 41/91 71 26 • www.ahrwein.de
– Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e. V.• Bad Neuenahr-Ahrweiler, Oberstr. 8 • Tel. 0 26 41/9 17 10 • www.ahrtal.de
– Weinkulturkalender des DWI: www.deutscheweine.de (Tourismus)
Zu Füßen der Burg von Staufen im Breisgau findet Anfang August das Markgräfler Weinfest statt.
Baden
In der wärmsten Region Deutschlands, eingebettet in schützendes Gebirge, liegt das Weinbaugebiet Baden. An den sonnenverwöhnten Rebhängen herrschen optimale Bedingungen für hochwertige Weine.
Wie ein schmales, langes Band zieht sich die Weinbauregion Baden über 400 km rechts des Rheins entlang – vom Bodensee im Süden bis zur Badischen Bergstraße im Norden, wo sie ostwärts bis nach Tauberfranken reicht. Die Gebirgszüge der Vogesen, des Schwarzwalds, des Pfälzerwalds und des Odenwalds umgeben das Gebiet, in dem aufgrund der geschützten Lage und der intensiven Sonneneinstrahlung fast mediterrane Bedingungen herrschen.
Burgunderland
Das mit rund 16 000 Hektar Rebfläche drittgrößte Anbaugebiet Deutschlands ist in neun Bereiche, 16 Großlagen und 306 Einzellagen gegliedert. Die südlichen Bereiche sind Bodensee, Markgräflerland, Tuniberg, Breisgau und Kaiserstuhl, die wärmste Region Deutschlands. Richtung Norden folgen Ortenau, Kraichgau und Badische Bergstraße, nach Nordosten Tauberfranken. Ausreichende Sommerniederschläge, Schutz vor kalten Winden und die Sonneneinstrahlung bieten optimale Bedingungen für den Weinbau. Als einziges deutsches Weinbaugebiet gehört Baden zur EU-Weinbauzone B – alle anderen deutschen Regionen gehören zur kühlsten Zone A. Für die badischen Winzer bedeutet dies, dass ihr Wein ein höheres natürliches Mindestmostgewicht aufweisen muss. Baden ist ein Burgunderland: Spät-, Grau- und Weißburgunder machen gut die Hälfte der angebauten Sorten aus. Beim Spätburgunder zählt Baden sogar zu den bedeutendsten Anbaugebieten der Welt. Dank der vielfältigen Böden – Wärme speichernder Moränenschotter am Bodensee, Muschelkalk und Keuper im Kraichgau und an der Tauber, Kalk-, Ton- und Mergelböden, riesige Lössablagerungen, vulkanische Böden am Kaiserstuhl und im Markgräflerland – gedeihen auch Müller-Thurgau, Grauburgunder, Weißburgunder, Riesling, Silvaner, Traminer und die regionale Spezialität Gutedel.
Von der Bergstraße zum Bodensee
Der Weinbau in Baden geht auf die Römer zurück. Sie hatten vor über 2000 Jahren westlich des Rheins mit dem Anbau begonnen. Von dort breitete sich der Anbau über die Oberrheinische Tiefebene ostwärts aus. Bereits im 1. Jh. n. Chr. sollen im heutigen Baden die ersten Reben gepflanzt worden sein; urkundlich belegt ist der Weinbau seit dem 8. Jh. Von der langen Tradition zeugen über 100 Weinfeste, zahlreiche Lehrpfade und Themenwanderwege – und natürlich die vielen Weinlokale. Auch international genießen die hochwertigen Weine aus Baden größte Wertschätzung und haben auf der ganzen Welt Freunde gefunden.
Sehen, fühlen, hören, riechen, schmecken – das Vineum Bodensee (s. >) versteht sich als Museum für alle Sinne.
In den Räumen des ehemaligen Heilig-Geist-Spitals in Meersburg ist seit 2016 das »Vineum Bodensee« zu Hause – ein außergewöhnliches Museum, das zu einem interaktiven Rundgang durch die Kulturgeschichte des Weins einlädt. Im Eingangsbereich werden die Besucher vom »Heilig-Geist-Torkel« begrüßt. Das mächtige, hölzerne Prachtstück stammt aus dem Jahr 1607 und ist eine der ältesten und größten noch funktionsfähigen Weinpressen Europas.
Museum für alle Sinne
Das neugestaltete Weinmuseum wartet mit einem innovativen Konzept auf, das alle Sinne anspricht. Interaktive Stationen laden zum Ausprobieren und Mitmachen ein, darunter Weindispenser, an denen man den Rebensaft der Region kosten kann, und Duftamphoren, die die typischen Aromen des Bodenseeweins erlebbar machen. Verschiedene Themenräume stellen den Wein als Heil-, Genuss- und Rauschmittel vor. Darüber hinaus wird anschaulich und unterhaltsam die Geschichte des Weins vermittelt – vom Anbau über die Herstellung bis zum Verzehr.
Vineum Bodensee • Meersburg, Vorburggasse 11 • Tel. 0 75 32/44 02 61 • www.vineum-bodensee.de • Eintritt 7 €
Kloster Reichenau war schon zur Zeit Karls des Großen bedeutend – nicht nur wegen des Weinbaus, den die Mönche auf die Insel brachten.
So malerisch wie heute hat die Reichenau im Jahr 724 sicherlich nicht ausgesehen. Als Wandermönch Pirminius die Insel erreichte und dort ein Benediktinerkloster gründete, glich sie eher einem Urwald. Bereits 818 pflanzte Abt Hatto I. die ersten Reben, die so prächtig gediehen, dass ein Jahrhundert später Rebleute auf die Insel geholt wurden, um die Arbeit bewältigen zu können. Doch nicht allein der Wein machte die nur 4 x 1,5 km große Insel berühmt – im Mittelalter war die Reichenau mit ihren zahlreichen Kirchen und Klosteranlagen ein bedeutendes kulturelles Zentrum. Etliche Kirchen und Wandmalereien sind erhalten und können besichtigt werden. Seit dem Jahr 2000 zählt die Reichenau zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Wo im Wasser Wein entsteht
Über Jahrhunderte war der Weinbau die wirtschaftliche Grundlage der Inselbewohner. Das milde Bodenseeklima mit seinen geringen Temperaturschwankungen bietet dafür beste Bedingungen. Später kam der Gemüseanbau als weiterer Wirtschaftszweig hinzu. Doch auch das günstige Klima schützte die Bewohner der Reichenau nicht vor Rückschlägen. So kam es im 19. Jh. wiederholt zu Schädlingsbefall und Missernten, die die Existenz der Winzer bedrohten. Daraufhin gründete der Reichenauer Pfarrer Meinrad Meier 1896 mit 62 Winzern den Winzerverein Reichenau. Badens kleinste selbstständige Winzergenossenschaft bewirtschaftet heute rund 22 Hektar Rebfläche – 1913 waren es noch 140 Hektar. Die neue Vinothek im historischen Weinkeller befindet sich beim Münster St. Maria und Markus in Mittelzell, direkt im Durchgang zum Klosterhof.
– Tourist-Info • Reichenau, Pirminstr. 145 •Tel. 0 75 34/9 20 70 • www.reichenau-tourismus.de
– Winzerverein Insel Reichenau e. G. • Reichenau, Münsterpl. 2a • Tel. 0 75 34/ 2 93 • www.winzerverein-reichenau.de