Woodwalkers & Friends. Katzige Gefährten. Katja Brandis

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Woodwalkers & Friends. Katzige Gefährten - Katja Brandis Woodwalkers & Friends

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mehrmals weggelaufen.«

      Mitleidig blickte ich den kleinen Woodwalker an. Flauschi!

      Da wäre ich auch weggelaufen. »Ach, das macht nichts, wir kommen gut mit Tieren zurecht.«

      In diesem Moment witterte mich Terry und wich an die Rückwand zurück. Du bist ein Puma?! Vergiss es, war eine blöde Idee, ich bleibe doch lieber hier.

      Sei nicht albern, mach schnell wieder einen auf zutraulich, dann bringe ich dich hier raus, teilte ich ihm ungeduldig mit, weil es in diesem Gang nach einem ganzen Hunderudel stank und ich nicht sicher war, wie lange ich das noch ertrug.

      Ihr habt sicher bloß Hunger, stimmt’s?, knurrte Terry. Ihr braucht einen Snack, weil ihr zu faul seid, euch ein Reh zu jagen.

      Blödsinn. Ich verdrehte die Augen. Sonst hätte ich den Dobermann nehmen können, an dem ist deutlich mehr dran.

      Die Tierheimfrau versuchte, Terry die Leine anzulegen, doch er sträubte sich entschlossen. Als sie ihn am Halsband aus der Box führen wollte, stemmte er alle vier Beine gegen den Boden und weigerte sich, in meine Richtung zu gehen. Dieser verdammte Kerl! Er hatte es geschafft, dass die Tierheimfrau wieder misstrauisch wurde.

      »Sieht so aus, als wollte er auf gar keinen Fall mit euch gehen«, sagte sie.

      Ich hatte genug. »Tja, dann nehmen wir ihn eben nicht«, sagte ich, lächelte ein bisschen grimmig und drehte um. Genau fünf Schritte schaffte ich, bevor jemand mir in den Kopf jaulte: Ich hab’s mir überlegt, bitte befrei mich, ich kann dann ja draußen gleich weglaufen, okay?

      Okay, erwiderte ich und seufzte.

      Es war ein ziemlich bescheuertes Gefühl, mit einem kleinen Hund an der Leine durch dieses Haus zu laufen. Die Wölfe an unserer Schule hätten sich so was von totgelacht und tausend Witze gerissen über Puma-Wandler und das, was sie unterwegs so auflasen.

      Um Terry mitnehmen zu dürfen, mussten Mia und ich allen möglichen Papierkram ausfüllen. Ich hatte zwar inzwischen einen Nachnamen – »Goldeneye« nannten wir uns, seit mein Vater sich so im Krankenhaus angemeldet hatte –, aber für diesen Anlass dachte ich mir natürlich etwas anderes aus. Auch bei Wohnort und Telefonnummer ließ ich meiner Fantasie freien Lauf.

      Endlich waren wir so weit, meine Schwester und ich winkten der Tierheimfrau zum Abschied zu und hatten unseren befreiten Woodwalker dabei. Ich wunderte mich ein bisschen, warum Terry so niedergeschlagen wirkte, obwohl er raus in die Freiheit durfte.

      »Gleich sind wir weg«, murmelte ich Mia erleichtert zu. »Bloß raus hier.«

      Das war genau der Moment, in dem Terry zum zweiten Mal alle vier Pfoten gegen den Boden stemmte. Ich kann hier nicht weg – meine Freundin ist noch hier! Ohne sie gehe ich nicht!

      »Was für eine Freundin?«, knurrte ich, lächelte und winkte weiter, weil die Tierheimfrau uns mit gerunzelter Stirn hinterherstarrte.

       Sie heißt Tabitha und sie muss noch irgendwo im Tierheim sein!

      »Alles in Ordnung?«, fragte uns die Frau.

      »Jaja, er vermisst nur die anderen Hunde so sehr«, sagte ich und schleifte Terry am Halsband nach draußen. Meinetwegen konnten wir gleich über diese Freundin reden, aber erst mal mussten wir hier weg.

      Tabitha

      Wir kauerten uns in der Nähe des Tierheims hinter ein paar Büsche und ich nahm Terry Halsband und Leine ab. Er schüttelte sich erleichtert und hechelte. Danke, Leute! Aber jetzt müssen wir dringend Tabitha helfen. Sie ist eine wirklich gute Freundin von mir!

      »Okay«, sagte meine Schwester großmütig. »Was für ein Tier ist sie?«

      Keine Ahnung, bekam sie zur Antwort. Verblüfft blickten wir Terry an.

      Na ja, ich hab sie nie gesehen, aber wir haben uns ganz oft von Kopf zu Kopf unterhalten, während wir beide in diesem Tierheim gefangen waren, und da haben wir uns angefreundet, berichtete Terry und hob das Bein, um einen Zaunpfahl in der Nähe zu markieren. Sie hat mir Mut gemacht und zu mir gehalten.

      »Na gut«, sagte ich. »Wir gehen noch mal zurück und befreien sie, okay?«

      Als wir hörten, dass die Tierheimfrau in einem anderen Raum mit Futterzubereiten beschäftigt war, schlichen wir zurück ins Innere. Dort herrschte ohrenbetäubender Krach, weil alle Tiere ihr Futter forderten. Das war praktisch, denn so fiel es nicht auf, dass wir gerade an den Hundeboxen vorbeitappten und jede Menge Gebell abbekamen. Terry brummte: Ja, es ist unfair, dass nicht ihr ausgesucht worden seid, aber jetzt haltet die Klappe und denkt mal über euer Fellstyling nach. Tabitha! Wo bist du?

      Keine Antwort. Bei den Hunden war sie offenbar nicht, also weiter. Keinen Moment zu früh, denn schon kam die Tierheimfrau zum ersten Mal mit gefüllten Näpfen durch den Flur. Wir schafften es gerade noch, um eine Ecke zu witschen.

      Vielleicht ist Tabitha eine Katze – wär das nicht schräg?, meinte Terry. Wahrscheinlich eine schwarze, sie hat mal erwähnt, dass sie schwarz ist.

      »Das ist ein wichtiger Anhaltspunkt – wieso hast du das nicht gleich gesagt?«, meinte ich.

      Terry reckte trotzig die Schnauze. Was bedeuten schon Äußerlichkeiten bei einer so wunderbaren, tiefen Freundschaft?

      Manchmal hatte der Fellball tatsächlich recht.

      Kurz darauf standen wir vor einem Gehege mit großem Kratzbaum, aus dem uns ungefähr fünfzehn Katzen skeptisch oder alarmiert anblickten. Darunter drei schwarze.

      Tabitha?, fragte Terry eine von ihnen, die steifbeinig ans Gitter gestakst war, und näherte seine Nase ihrem aufgeplusterten Fell.

      Gleich darauf musste er zurückspringen, um keine Kratzspur quer über die Nase zu kassieren.

      »Und du bist sicher, dass du dir diese Freundin nicht eingebildet hast?«, fragte Mia und zog ihre rutschende Hose hoch.

      Ganz ehrlich? So viel Fantasie hab ich nicht. Auch Terry wirkte allmählich nervös. Moment mal, jetzt weiß ich Bescheid! Sie hat mal erwähnt, dass sie fliegen kann!

      Also pirschten wir weiter zu den Käfigen mit den Flatterviechern. Sie waren weniger angriffslustig und beachteten uns überhaupt nicht. Das war die gute Nachricht.

      Die schlechte war, dass sie alle bunt waren, es gab Vögel in Orange, Gelb-Weiß, Blau und Grün. Schwarz dagegen war weit und breit nicht in Sicht.

      »Spürt ihr hier einen Wandler? Ich nicht – außer euch beiden«, sagte ich und Terry ließ Ohren und Schwanz hängen. Aber sie muss doch hier irgendwo sein. Tabitha, melde dich!

      Keine Antwort.

      Nun waren gleich auch die Vögel dran mit dem Gefüttertwerden, alarmiert hörten wir die Tierheimfrau näher kommen. Sie sang bei der Arbeit irgendein Lied, in dem es darum ging, dass Landstraßen sie nach Hause bringen sollten, und schüttelte

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