Woodwalkers & Friends. Katzige Gefährten. Katja Brandis

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Woodwalkers & Friends. Katzige Gefährten - Katja Brandis Woodwalkers & Friends

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war Mia nicht sehr gut im Lügen. »Das stimmt, wir suchen Geld. Aber nur ein ganz kleines bisschen davon. Was halt so runtergefallen ist.«

      Ich stöhnte innerlich.

      Die Stimme der Frau wurde noch ein bisschen schriller. »Ich rufe die Polizei! Rühren Sie sich nicht von der Stelle, sonst hetze ich die Hunde auf Sie!«

      Mia stieß vor Schreck einen maunzenden Laut aus, Terry sprang hoch, als wäre er auf einen Skorpion getreten, und ich war einem Panikanfall nahe.

      Na super. Unser Abstecher in die Stadt hatte genau so geendet, wie ich es befürchtet hatte – in einem kompletten Chaos.

      Wild und frei

      Wir mussten hier raus, auch wenn wir dabei gesehen werden würden. Weg hier, schnell!, schrie ich den anderen in Gedanken zu und schob mich aus der Nische ins Zimmer. Die Tierheimfrau glotzte mich verblüfft an, dann warf sie sich förmlich auf das Telefon. Doch auf dem hockte schon eine Fledermaus, grinste sie an, sodass man ihre nadelspitzen Zähnchen sah, und bewegte den Kopf von einer Seite zur anderen.

      Leute, die im Tierheim arbeiten, sind hart im Nehmen. Schließlich haben sie jeden Tag mit Dobermännern und Schäferhunden zu tun, die nicht immer ihre Zähne bei sich behalten. »Weg da!«, grunzte die Tierheimfrau nur, fegte Tabitha mit einer Hand vom Telefon herunter und begann, entschlossen auf den Tasten herumzutippen.

      He, ich brauche keine Starthilfe! Tabitha trudelte ein Stück in Richtung Boden, fing sich und flatterte hoch.

      Seite an Seite rannten Mia und ich nach draußen, während uns Flauschi alias Terry so um die Beine wuselte, dass wir beinahe über ihn fielen. Als ich mich kurz umwandte, sah ich, wie Tabitha eine Ehrenrunde um den Kopf der Tierheimfrau drehte. Also dann tschüss und danke für die Mehlwürmer, die waren richtig gutes Zeug, meinte sie, dann schoss sie hinter uns her.

      Wir rannten durch den Gang, stießen die Vordertür auf und machten, dass wir rauskamen. In Gummistiefeln kann man nicht gut rennen, aber wir taten unser Bestes. Wir machten einen kurzen Abstecher zu dem Haus von vorhin, um die Stiefel und wenigstens ein paar der Klamotten zurückzugeben, dann rannten wir in Unterwäsche in den Wald und konnten nur hoffen, dass uns niemand dabei beobachtete.

      Erst als wir auf einer Lichtung angekommen waren, wagten wir zu verschnaufen.

      Terry ließ sich hechelnd ins Gras fallen, Tabitha setzte sich zwischen seine Vorderpfoten und faltete die Flügel zusammen. Bist du in Ordnung?, fragte sie Terry.

      Ja, und du? Ist dir auch wirklich nichts passiert? Er versuchte, nach oben zu schielen.

      Während die beiden sich versicherten, dass es ihnen gut ging und wie toll es war, frei zu sein, verschwanden Mia und ich hinter irgendwelche Büsche, damit wir uns endlich zurückverwandeln konnten.

      Vor Schreck begann Terry, wild zu knurren, als wir in Gestalt von zwei zimtfarbenen Raubkatzen wieder zum Vorschein kamen.

      Kein Grund zur Panik, wir sind die Guten, sagte Mia, ging unbeeindruckt auf ihn zu und schleckte ihm über den Kopf.

      Lass das oder ich jag dich auf den nächsten Baum, Katze, kündigte Terry an und wir schnaubten vor Lachen.

      Ah, ihr seid also Pumas, stellte Tabitha fest. Lateinischer Name Felis concolor, Verbreitungsgebiet ganz Nord- und Südamerika.

      Mia und ich blickten uns an. Konnte man eigentlich wegen Besserwisserei ins Tierheim kommen?

      Wie bist du eigentlich gefangen worden, Tabitha?, fragte ich. Wahrscheinlich hatten sie ein Lexikon als Köder ausgelegt oder so was.

      Tabitha seufzte. Meine Mutter hat gemeint, ich würde bei meiner Oma – bei der wohne ich – zu selten als Fledermaus leben und zu oft als Mensch irgendwo rumliegen, lesen und Lakritze in mich reinstopfen.

      Und war da was dran?, fragte Mia, legte sich gemütlich hin und ließ sich die Sonne auf den Pelz scheinen.

       Selbstverständlich war da was dran. Also hab ich ihr versprochen, dass ich in den Sommerferien mal bei einem wilden Schwarm lebe, mindestens fünf Stunden täglich herumfliege und nur gesunde Sachen esse.

      Nachtfalter?, meinte ich trocken.

      Genau. Tabitha blickte uns mit ihren schwarzen Knopfaugen an. Ich muss zugeben, beim Schwarm war es lustig … bis diese Frau mich mit ein paar anderen eingefangen und in dieses unerträgliche Tierheim gebracht hat.

      Neugierig beobachtete meine Schwester sie. Aber jetzt kannst du zurück zu deinen Eltern, meinte Mia.

      Auf keinen Fall! Tabithas Öhrchen zuckten. Die denken doch, ich bin immer noch mitten in der Natur und sammle dort wichtige und inspirierende Erfahrungen.

      Ach so, sagte ich. Und was jetzt?

      Keine Ahnung. Auf einmal klang Tabitha kleinlaut. Vielleicht ziehe ich ein bisschen mit Terry durch die Gegend. Es ist so schön, einen Freund zu haben. Vorher habe ich außer meinen Eltern fast keine Woodwalker gekannt, nur ein Erdhörnchenmädchen, das immer nur übers Löchergraben und seine ungefähr tausend Verwandten reden wollte.

      Terry sprang mit leuchtenden Augen auf. Oh ja, coole Idee, wir können wild und frei durch die Gegend streifen! Ich bin dabei.

      Tabitha flatterte auf seinen Rücken und sagte zu uns: Also tschüss dann, Leute. Danke für alles.

      Genau, danke für die Befreiung – total nett von euch, meinte Terry und die beiden machten sich in Richtung Yellowstone auf den Weg. Besorgt blickten Mia und ich ihnen nach. Ich versuchte, mir vorzustellen, wie dieser kleine wuschelige Hund tage- oder sogar wochenlang durch die Wildnis spazierte. Die Frage war nur, was ihn als Erstes erledigen würde, der Hunger, ein Raubtier, das nicht ganz so nett war wie wir, oder ein Ranger, der was gegen streunende Hunde in Nationalparks hatte.

      Wartet!, rief ich den beiden nach. Wovon wollt ihr leben?

      Ich gehe jagen, ist doch klar, sagte Terry, hob witternd die Schnauze und machte einen so heftigen Satz nach vorne, dass Tabitha von seinem Rücken purzelte. Nur leider war die Maus, auf die er es abgesehen hatte, längst in ihrem Loch verschwunden. Terry schaute verdutzt drein. Das Dosenfutter, das er wahrscheinlich gewohnt war, lief ja nicht weg und schon gar nicht so schnell.

      Wahrscheinlicher ist, dass du selber gejagt wirst, Terry, erklärte ihm Mia.

      Hm, ich fürchte, das stimmt. Tabitha klang düster. Dann werden deine Knochen diese Ebene dekorieren.

      Sie hatte wirklich eine wunderbar aufbauende Art.

      Terry sah sehr traurig aus. Muss ich zurück in die Stadt? Aber wenn ich da niemanden finde, der mich nimmt, sitze ich bald wieder im Tierheim fest. Und einen Besitzer zu haben, war auch nicht so klasse, das hatte ich schon ein paarmal.

      Wie

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