Im Strom. Hans Garbaden
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Er bezahlte die Getränke, und eng umschlungen verließen sie die River-Kasematten. Sie gingen über die Straße ans Elbufer und blickten zur Werft Blohm und Voss hinüber. In der Dunkelheit der Nacht leuchteten nur die Lampen auf dem Trockendock der Werft, um den Arbeitern der Nachtschicht bei der Arbeit an einem Stückgutfrachter Licht zu spenden.
Schweigend rissen sich die beiden von dem Anblick los und schauten sich im fahlen Licht einer Straßenlaterne an. Sie küssten sich wieder.
„Lass uns gehen“, sagte Heinz schon zum zweiten Mal an diesem Abend.
Renate nickte, und sie machten sich auf den Heimweg nach Wilhelmsburg.
In den nächsten Monaten wurden die Disharmonien zwischen Michael und Heinz größer. Es gab keinen richtigen Streit, aber Michael entwickelte zusehends eine unangenehmere Art im Umgang mit seinem Freund. Als Jurastudent an der Uni Hamburg ließ er Heinz gegenüber den angehenden Akademiker heraushängen. Außerdem wollte er immer noch nicht begreifen, dass Renate sich für Heinz entschieden hatte.
Als sie einmal bei einem Glas Bier im Vereinsheim des Wilhelmsburger Ruderclubs am Assmannkanal zusammensaßen – Michael trug sich mit dem Gedanken, das Fußballspielen aufzugeben und sich dem standesgemäßeren Rudern zuzuwenden –, äußerte er wieder einmal sein Unverständnis über Renates Entscheidung: „Eigentlich gehört sie mir. Ich habe damals am Strand der Süder-elbe den ersten Schritt getan. Und außerdem wäre sie bei einem erfolgreichen Juristen besser aufgehoben als bei einem kleinen Buchdrucker.“
Diesmal konnte Heinz nicht, wie so oft in der Vergangenheit, die Bemerkung von Michael unwidersprochen hinnehmen. „Erstens bist du noch lange kein erfolgreicher Jurist, zweitens werde ich kein kleiner Buchdrucker bleiben, und drittens ist bei einer Frau, wenn sie sich für einen Mann entscheidet, die Liebe und nicht der Beruf des Mannes ausschlaggebend.“
Michael war daraufhin in lautes Lachen ausgebrochen. „Ha, Liebe, dass ich nicht lache. Du hast viertens vergessen. Und viertens ist noch lange nicht klar, ob sie sich nicht doch für mich entscheidet und dir irgendwann den Laufpass gibt.“
Heinz wollte den Disput nicht weiterführen und verkniff sich eine Erwiderung.
Neben seiner sportlichen Aktivität als Fußballspieler war Heinz im Verein auch für die monatlich erscheinenden Vereinsnachrichten und die Pressearbeit zuständig. Da er in einer Druckerei arbeitete, hatte man ihn für geeignet gehalten und ihm auf einer Mitglieder-Versammlung – als sich niemand freiwillig meldete – diese ehrenamtliche Tätigkeit übertragen. Zuerst nicht sehr begeistert von diesem Amt, merkte Heinz aber schnell, dass es ihm lag, kleine Artikel über das Vereinsleben zu schreiben; und er fand auch Freude daran. Die Überwachung der Produktion der Vereinsmitteilungen mit einer Auflage von einigen tausend Stück war für ihn als gelernten Drucker kein Problem. Auch das Formulieren von Pressemitteilungen über die Aktivitäten des Vereins machten ihm nach einer Eingewöhnungsphase Spaß.
Sein neues Hobby blieb nicht unbeobachtet. Beim Mittagessen in der Kantine des Verlagshauses setzte sich einmal der verantwortliche Sportredakteur der WILHELMSBURGER NACHRICHTEN zu ihm an den Tisch. Er fragte Heinz, ob er Lust hätte, einen Bericht über das bevorstehende Fußballturnier für die Tageszeitung zu schreiben.
Heinz war begeistert. Bezahlung für einen von ihm geschriebenen Text, auch wenn es nur ein mageres Zeilenhonorar war. Er hatte daraufhin einen Vorbericht und eine Reportage über das Turnier geschrieben. Die Texte mussten nur geringfügig von der Redaktion redigiert werden.
Heinz wurde mit weiteren Aufgaben betraut. Er schrieb neben seiner Tätigkeit als Drucker Berichte über das Training des Rudervereins auf dem Assmannkanal, über Schwimmwettbewerbe und Artikel über den Wilhelmsburger Boxclub.
Als im Laufe der Monate die Aufgaben für die Sportredaktion immer größer wurden, machte Heinz sich Gedanken darüber, ob ein Wechsel von der Druckmaschine an den Redaktionstisch sinnvoll wäre. Seine Überlegungen gingen dahin, die Entwicklung noch ein paar Monate abzuwarten, um dann eine Entscheidung zu treffen.
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