Einfach Bahnfahren. Frank Hole
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Ferner gibt es die KURSBUCHTABELLEN.23 Dahinter verbirgt sich dann die Streckensicht der Fahrplandaten: Auf einen Blick sind alle Personenzüge und alle Halte einer Eisenbahnstrecke in einem PDF-Download erkennbar. Die Kursbuchtabellen geben auch einen ersten guten Eindruck, ob eine Bahnstrecke stark frequentiert ist oder ob eher wenige Züge verkehren.
Und wer ganz in die Tiefe gehen will: In Kombination mit Informationen aus dem Infrastrukturregister24 oder aus der Streckenbeschreibung25 über die Anzahl an Gleisen auf der Strecke lässt sich ableiten, ob es sich eher um eine stabile oder eine eher weniger pünktliche Strecke handelt. Näheres zum Thema Kursbuch einschließlich Abbildung in Kapitel 2.5.
Viele Eisenbahn-Verkehrs-Unternehmen oder Verbünde bieten LINIENBEZOGENE VERTEILERLISTEN, die insbesondere für Bauarbeiten (siehe Band 3, Kapitel 13.1) eine wichtige Informationsquelle für Fahrplanänderungen sind.26
Eine Spezialinformation ist die WAGENREIHUNG: Aus welchen Wagen besteht der Zug und welcher Zugtyp wird eingesetzt? Wo befindet sich die Lok und aus wie vielen Teilen besteht der Zug? In welchen Wagen sind die Ruhebereiche im Zug, wo die Abteile? Diese Informationen werden in Zusammenhang mit der Reservierung von Fernverkehrszügen auf Wunsch mit angezeigt. Doch diese Informationen stehen Interessierten auch unabhängig davon zur Verfügung.27
2.2.5 Smartphone
Das Smartphone eignet sich ähnlich wie der PC sehr gut dazu, die eigene Reise umfassend zu planen. Das Pendant zur DB-Fahrplanauskunft über den PC ist die App DB NAVIGATOR, die für verschiedene Betriebssysteme vorliegt.28 Über den Navigator haben Sie den Vorteil, dass die Funktionen Planung, Echtzeitinformation, Ticketkauf und Handy-Ticket in einem Gerät vereint sind und Sie diese mit sich führen können. Außerdem gibt es für unterwegs am Bahnsteig eine attraktive Zusatzfunktion, die Anzeige der aktuellen Wagenreihung für die ICE- und IC-Züge. Des Weiteren können Sie damit im Zug bedarfsweise umplanen oder zusätzliche Informationen abrufen, was dank WLAN in vielen Zügen inzwischen recht gut funktioniert.
Die meisten Eisenbahn-Verkehrs-Unternehmen, Aufgabenträger und Verbünde bieten ihrerseits ebenfalls Apps an, die in der Regel einen geringeren räumlichen und funktionalen Umfang haben. Diese können eine gute Ergänzung zum DB Navigator darstellen und sind über die in Kapitel 2.2.3 und 2.2.4 in den Anmerkungen erwähnten Websites erhältlich.
Bei der Auswahl Ihrer App sollten Sie darauf achten, dass diese zumindest
• das Gebiet abdeckt, in das Sie reisen wollen,
• Echtzeitinformationen in der Fahrplanauskunft anbietet,
• Ticketkauf ermöglicht.
Dann erst wird dieses Gerät wirklich nützlich.
2.2.6 Fahrkartenautomat
Auch wenn der Fahrkartenautomat, der in der Regel im Bahnhof steht, in erster Linie Fahrkarten verkaufen soll, so bieten Automaten der Deutschen Bahn und manch anderer Eisenbahn-Verkehrs-Unternehmen auch alle wichtigen Fahrplaninformationen – bei Bedarf auch ausdruckbar. Überblick und Benutzerfreundlichkeit sind nicht so gut wie am PC und es fehlen auch einige nützliche Zusatzinformationen, doch für die Basisinformation reicht der Automat völlig aus, häufig verfügt er auch über Echtzeitinformationen zur jeweiligen Verbindung.
Der Fahrkartenautomat als Informationsmedium eignet sich für alle, die schon einen konkreten Plan im Kopf haben oder sich unterwegs lediglich vergewissern möchten, ob ein bestimmter Zug auch wirklich fährt oder wann oder wo man umsteigen muss. Für eine umfassende Planung vor der Reise hingegen ist der DB Navigator oder der PC deutlich überlegen, zumal am Fahrkartenautomaten dafür oft nicht die nötige Ruhe und Zeit vorhanden ist. Und wer noch nicht über ausreichend Bahnerfahrung verfügt, sollte den Automaten nicht als erste Wahl für Reiseplanung und Fahrkartenkauf nutzen.
2.2.7 Kartografische Informationen
Es gibt drei kartografische Darstellungsformen, die eine Fülle an Informationen rund um jede Zugfahrt bieten:
• LANDKARTEN mit maßstabsgetreuer Darstellung, in denen auch der Verlauf der Bahnlinien eingezeichnet ist und die Lage und Namen der Bahnhöfe.
• LINIENNETZPLÄNE stellen den Verlauf einer Linie oder eines ganzen Liniennetzes schematisch einschließlich der Bahnhöfe dar. Umsteigebahnhöfe und die Bezeichnung der Linien sind ebenfalls ablesbar.
• BAHNHOFSPLÄNE gibt es für größere Bahnhöfe. Dort sind Gleise und Zugänge abgebildet, ferner sämtliche Serviceeinrichtungen – vom Taxistand über die Toiletten bis hin zum Reisezentrum, auch die Lage der Bushaltestellen oder der U-Bahn ist zu erkennen.29
Was nützen derartige Pläne?
• Sie bieten die Information, dass eine Linie, eine Bahnstrecke oder ein Bahnhof überhaupt existiert.
• Auf einen Blick sind alle räumlichen Zusammenhänge erkennbar: wo eine Linie hinführt, welche Bahnhöfe an der Strecke liegen, deren Entfernung zueinander, ob sich ein bestimmter Bahnhof in der Nähe der City befindet oder wie weit es vom Bahnhof zu Ihrem Ziel in einer fremden Stadt ist.
• Bei Unregelmäßigkeiten sind Situationen wesentlich besser einschätzbar und es ist möglich, eigene Entscheidungen treffen. Das ist wichtig, um alternative Fahrtwege herauszufinden, Umsteigebahnhöfe zu erkennen und ein Gefühl für Entfernungen zu bekommen.
• Sie sind einfach besser orientiert und wissen, wo es lang geht.
Grundsätzlich ist es natürlich möglich, auch ohne jegliche kartografische Unterstützung Bahn zu fahren. Sie können alles – also den Weg zum Bahnhof, die Fahrt mit der Bahn und anschließend den Weg vom Bahnhof zum Ziel – vollständig Ihrer Fahrplanauskunft und der Navigationsfunktion Ihres Smartphones überlassen und werden problemlos ans Ziel kommen. Das wäre vergleichbar mit dem Navi beim Auto: Ziel eingeben und sich nach den Anweisungen richten.
Es ist dennoch hilfreich und empfehlenswert, Landkarten und Netzpläne lesen zu können und seine Orientierung damit zu verbessern (vgl. auch das Praxiskapitel 2.4). Das gilt ganz besonders für die folgenden Situationen:
• An den Zügen und im Bahnhof sind in der Regel Liniennummern und die Endhaltestellen der jeweiligen Linie angegeben. Ein Blick auf den Netzplan, und Sie wissen sofort, welche Linien zu Ihrem Zielbahnhof führen.
• An vielen Bahnsteigen, insbesondere bei kleineren Bahnhöfen, steht zur besseren Orientierung ein Hinweis, in welche Richtung die Züge auf diesem Gleis normalerweise fahren. Dort ist dann in der Regel die nächste größere Stadt, ein Linienendpunkt oder ein Bahnknotenpunkt angegeben. Wenn Ihnen bekannt ist, ob der Zielbahnhof in der einen oder in der entgegengesetzten Richtung liegt, brauchen Sie keine Gleisangabe und keinen Fahrplan zu beachten, sondern sind automatisch richtig.
• Es gibt Züge, die das gleiche Ziel haben, aber sehr unterschiedliche Strecken fahren. Ohne einen Blick auf den Fahrplan können Sie mit einem Netzplan sofort erkennen, welche Strecke für Sie die richtige oder die bessere ist. Beispiel: In Nürnberg Hbf fährt um 5.26 Uhr ein Intercity nach Hamburg, am Gleis gegenüber hat der ICE um 5.32 Uhr das gleiche Ziel. Jedoch: Der eine Zug fährt über Mainz, Köln und Bremen, der andere über Hannover. Der Zeitunterschied beträgt in der Ankunft fast vier Stunden – hier lohnt es sich, eine gewisse räumliche