So einfach geht Hundeerziehung. Katharina Schlegl-Kofler
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Statten Sie die Box mit einer weichen Hundematratze aus. So wird es gemütlich.
Gewöhnen Sie ihn folgerndermaßen an die Box: Wenn der Hund sehr müde ist, bringen Sie ihn in die Box. Eine Kaustange oder Ähnliches versüßt ihm den Aufenthalt zusätzlich. Vor allem nachts wird die Tür gleich geschlossen, tagsüber nur kurz. Öffnen Sie die Tür schon, bevor es Protest gibt. Sonst lernt der Hund, dass jemand kommt, sobald er bellt.
Eine andere Möglichkeit ist diese: Nehmen Sie sich viel Zeit und sorgen Sie für Ruhe. Verfrachten Sie den müden Hund in die Box und setzen Sie sich bei offener Tür entspannt davor. Möchte er heraus, schieben Sie ihn kommentarlos zurück. Das wiederholen Sie so lange, bis er von selbst in der Box bleibt. Klappt das und bleibt er länger ruhig, schließen Sie bei der nächsten Trainingseinheit die Tür. Wenn auch das klappt, entfernen Sie sich nach dem Schließen der Tür. Bald schon wird der Hund seine Box mögen.
Im Auto ist er darin sicher untergebracht – auch wenn die Heckklappe auf ist.
KOMMUNIKATION MENSCH – HUND
MITTEL DER VERSTÄNDIGUNG
Damit Sie mit dem Vierbeiner stressfrei zusammenleben und ihm etwas beibringen können, müssen Sie sich mit ihm verständigen können. Zwei- und Vierbeiner nutzen die gleichen Kommunikationsmittel – die Körpersprache und die Stimme. Wobei beim Hund die Körpersprache im Vordergrund steht, bei uns Menschen dagegen die Stimme. Unser Vierbeiner hat zusätzlich ein weiteres wichtiges »Werkzeug«, um zu kommunizieren: seine Nase. Die »Welt der Geruchsbotschaften« bleibt uns Menschen leider weitgehend verschlossen.
BEOBACHTUNGSMODUS
Durch seine Entwicklung zum Haustier ist der Hund sehr gut an das Zusammenleben mit uns angepasst. Deshalb kann er nicht nur seine Artgenossen perfekt »lesen«, sondern auch unsere Körpersprache, unsere Gerüche und unsere Stimme sehr gut deuten. Der Hund beobachtet uns, auch wenn wir uns nicht direkt mit ihm beschäftigen. Dabei entgehen ihm auch feine Nuancen nicht. Wer Stimme und Körpersprache gezielt einsetzt, merkt schnell, wie positiv sich das auf die Verständigung zwischen Zwei- und Vierbeiner auswirkt.
EINFLUSS DER PERSÖNLICHKEIT
Bei der Verständigung mit dem Vierbeiner spielt seine Persönlichkeit eine wichtige Rolle. So reagieren sensiblere Hunde auf feinere Gesten in der Körpersprache und auf feinere Nuancen in Tonfall und Klang der Stimme. »Robustere« Hunde brauchen eine deutlichere »Ansprache«. Die richtige Dosis macht es also aus. Ein Zuviel oder Zuwenig hat – je nach Hundepersönlichkeit – zur Folge, dass der Verbeiner verunsichert wird oder aber Sie nicht ernst nimmt.
Das bedeutet manchmal auch, das eigene Auftreten entsprechend zu verändern, wenn man für seinen Hund zu forsch oder zu zögerlich ist. Kennen Sie Ihren Hund jedoch gut und passen Sie beide zusammen, werden Sie hier keine Probleme haben.
EINE »FREMDSPRACHE« FÜR DEN HUND
Die ähnlichen Verständigungsmöglichkeiten und das Dasein des Vierbeiners als Familienmitglied führen häufig zur Vermenschlichung des Hundes, die der Grund für vielerlei Missverständnisse zwischen Mensch und Hund ist (> ). Da der Vierbeiner auf uns oft so wirkt, als würde er jedes Wort verstehen, neigen viele Hundehalter dazu, unbewusst davon auszugehen, dass der Hund Sinn und Inhalt unserer Sprache tatsächlich begreift.
Hier sind wir bei einem ganz wesentlichen Punkt: Hunde verstehen die Bedeutung von Worten und Sätzen nicht. Daher versteht der Vierbeiner auch keine Erklärungen. Wer zu viel auf seinen Vierbeiner einredet, riskiert, dass der das für ihn bedeutungslose Kauderwelsch ausblendet. Ihre Stimme wird so für ihn uninteressant, und er stellt die Ohren verständlicherweise auf Durchzug. Der Hund kann gar nicht anders.
Genauso wenig kann er Hörzeichen wie etwa »Hier« oder »Sitz« befolgen, wenn er sie nicht Schritt für Schritt lernen konnte. Das sollten Sie sich gut einprägen. Denn dann lässt sich so mancher Frust für Zwei- und Vierbeiner vermeiden, wenn Letzterer vermeintlich mal wieder nicht hört und dafür »geschimpft« wird. Dabei haben Sie ihm das Hörzeichen noch gar nicht beigebracht oder ihn mit Erklärungen komplett überfordert.
KLANG DER STIMME
Was unser Vierbeiner dagegen sehr gut von Natur aus einordnen kann, sind Klang und Tonfall unserer Stimme. Idealerweise kombiniert mit der passenden Körpersprache. Die Bedeutung eines Hörzeichens lernt er dagegen nur durch gezielte Verknüpfung von Verhalten und Hörzeichen. Deshalb bräuchten Sie theoretisch beispielsweise für das Sitzen nicht unbedingt ein »Sitz«, sondern könnten auch jedes andere immer gleiche Wort – egal ob »Orange« oder »Sofa« oder welches Wort auch immer – verwenden. Mehr dazu finden Sie auf den folgenden Seiten.
KOMMUNIKATION MENSCH
Je bewusster Sie Körpersprache und Stimme einsetzen, umso besser läuft es mit der Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Hund. Welche Botschaften wirken aber wie auf Ihren Vierbeiner, und wie setzt man die Stimme richtig ein? Manches kommt nämlich beim Hund ganz anders an, als wir denken. Wie Ihr Hund Ihre Botschaften an ihn richtig versteht, das erfahren Sie im Folgenden.
DIE STIMME
Sie ist ein wichtiges, aber oft ausgesprochen überstrapaziertes Mittel zur Verständigung. Setzen Sie sie gezielt ein. So wie in den folgenden Beispielen:
Loben Sie den Hund – vor allem für ruhiges Verhalten – mit ruhiger, gelassener und freundlicher Stimme. So, als hätten Sie mit seinem Verhalten gerechnet, und nicht, als wären Sie total erleichtert.
Geben Sie ihm ein Kommando, sagen Sie das in einem festen, ruhigen Ton. Nicht säuselnd, nicht flüsternd und nicht im Kasernenhofton. Es sollte sich weder wie eine Bitte noch wie eine Frage anhören, also kein »Würdest du dich bitte setzen?« oder Ähnliches. Sondern nur »Sitz«.
Bleiben Sie mit der Stimme ruhig, wenn Sie ruhiges Verhalten vom Hund möchten, etwa beim »Platz« oder »Sitz«. Lassen Sie sich nicht anstecken, falls er hektisch oder nervös wird.
Möchten Sie »Action« von Ihrem Hund, etwa beim »Hier«, klingt Ihre Stimme überzeugend und motivierend. Jedoch nicht wie eine Spielaufforderung.
Texten Sie den Hund nicht zu. Erklären Sie ihm beispielsweise nicht, warum er nicht über die Straße laufen soll oder warum er jetzt bitte sofort kommen soll. Da blickt er nicht mehr durch und stellt seine Ohren bald auf Durchzug.
Ein knurriges Räuspern oder eine ruhige, aber »drohende« Stimmlage wirkt hemmend und tadelnd. In der richtigen Dosis ist das hilfreich, um ein unerwünschtes Verhalten, etwa wenn der Vierbeiner am Tischbein nagt, zu unterbrechen.
DIE KÖRPERSPRACHE
In die Hocke gehen: Wenn Sie das tun, wirken Sie vor allem