So einfach geht Hundeerziehung. Katharina Schlegl-Kofler

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So einfach geht Hundeerziehung - Katharina Schlegl-Kofler

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besser Sie Ihren Vierbeiner beobachten, umso eher verstehen Sie seine »Sprache«. Welche Möglichkeiten der Verständigung er mit seinem Körper, der Stimme und Gerüchen hat, erfahren Sie nun. Doch auch unter Hunden muss manches erst durch Erfahrung gelernt werden. Denn weil sie sich sehr stark in der Optik und im Einsatz ihrer Stimme unterscheiden, versteht nicht jeder den anderen immer gleich automatisch.

       DIE KÖRPERSPRACHE

      Ob Körperhaltung, Ohren, Augen Lefzen, Schwanz oder Fell – Hunde haben ein breites Repertoire an Kommunikationsmöglichkeiten mittels Körpersprache. Sie ist die wichtigste Art der Verständigung – sowohl zwischen Vier- und Zweibeiner als auch von Hund zu Hund. Doch nicht alle Hunde können diese »Sprache« gleich gut benützen. Lange Haare, die über die Augen hängen, lange Hängeohren oder auch eine »eingedrückte« verkürzte Schnauze lassen Botschaften nicht leicht »lesen« und verschicken. Das führt manchmal zu Missverständnissen. Zumindest was die Frisur betrifft, können Sie helfen, indem Sie für eine freie Sicht des Vierbeiners sorgen. Wie nutzt der Hund nun seine Körpersprache?

      Die Ohren: Sie lassen sich unterschiedlich stark nach vorne, zur Seite oder nach hinten richten. Auch als Hängeohren, wenngleich viel weniger deutlich.

      Die Augen: Damit kann der Hund blinzeln, anstarren, den Blick abwenden oder neutral schauen.

      Die Lefzen: Sie können unterschiedlich stark verkürzt oder nach hinten gezogen werden, wobei je nach Situation die Zähne mehr oder weniger gezeigt werden. Auch das Lecken der eigenen Schnauze ist ein Signal.

      Der Schwanz: Neben unterschiedlich starkem oder schwächerem Wedeln lässt sich der Schwanz auch unterschiedlich hoch oder tief halten.

      Die Körperhaltung: Der Vierbeiner kann sich kleiner oder auch richtig groß machen. Ein gesträubtes Nackenfell lässt ihn dann noch größer erscheinen.

      Wichtige Hundebotschaften und ihre Bedeutung finden Sie auf den > und >.

       DIE STIMME

      Wie gesprächig Hunde sind, ist sehr verschieden und hängt von ihrer Veranlagung ab. So neigen Hunde, die für Wach- und Schutzzwecke gezüchtet wurden, mehr zum Bellen. Sie sollen ja gleich melden, wenn sich rundherum etwas tut. Wer allerdings möglichst leise sein musste, wie viele Jagdhunderassen, bellt wesentlich weniger. Zu viel Stimme würde nämlich das Wild verscheuchen und so den Jagderfolg des Jägers zunichtemachen. Welche stimmlichen Möglichkeiten hat nun der Vierbeiner?

      Bellen: Je nachdem, ob der Hund sich freut, einen »Eindringling« meldet oder etwas fordert, klingt es unterschiedlich. Wieder anders klingt eine stimmliche Spielaufforderung. Aber auch da gibt es individuelle Unterschiede. So hört sich das Melden eines Besuchs nicht bei allen Vierbeinern gleich an.

      Jaulen: Ein Aufjaulen bedeutet Schmerz. Starke anhaltende Schmerzen zeigt der Hund durch anhaltendes, jämmerliches Jaulen an. Auch Vierbeiner, die Probleme mit dem Alleinbleiben haben, jaulen häufig – manchmal vermischt mit Belllauten.

      Winseln: Das ist meist ein Zeichen von Aufregung. Ungeduld, Anspannung, Angst oder auch Freude kann sich durch Winseln äußern.

      Heulen: Das ist bei Hunden seltener. So mancher Vierbeiner heult aber bei bestimmten Geräuschen, etwa beim Läuten einer Kirchenglocke oder Feuerwehrsirene. Doch auch wenn der Hund nicht gern allein bleibt, kann sich Heulen in seine Unmutsäußerungen mischen.

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      Was es bedeutet, wenn der Vierbeiner sich über die Schnauze leckt, hängt immer von der Situation ab.

       GERÜCHE

      Der Hund kann zwar unseren Gerüchen vieles entnehmen, aber leider nicht umgekehrt. Die Welt der Gerüche bleibt uns weitgehend verschlossen. Dennoch erkennen wir, wenn sich der Vierbeiner mit seinesgleichen geruchlich austauscht:

      Er schnüffelt oft ausgiebig an den Duftmarken von Artgenossen und »liest« die Nachricht. Vielleicht war eine paarungsbereite Hundedame da oder der Erzfeind aus der nächsten Straße. Oder aber der Lieblingsfreund.

      Der Vierbeiner setzt selbst Urinmarkierungen. Gern auch möglichst hoch, dann kann die Nachricht nur schwer von einem Artgenossen »überschrieben« werden. Wird danach noch gescharrt, ist es »unüberriechbar«, wer da war. Mit vermehrtem Absetzen von wenig Urin informieren Hündinnen die Männerwelt, dass sie bald läufig werden oder es schon sind. Begegnen sich Hunde, will jeder möglichst ans Hinterteil des anderen. Dort sitzen Duftdrüsen, die wichtige Infos enthalten.

      STRESSSIGNALE

      Hunde können durch verschiedene Faktoren unter Stress geraten. Zum Beispiel durch Schmerzen, Angst, Krankheiten oder zu viel Unruhe rundherum.

      Aber auch durch Überforderung oder zu viel wie auch zu wenig Beschäftigung. Zu viel Druck oder ständiges Reglementieren durch seinen Menschen kann ebenso Stress verursachen wie auf der anderen Seite fehlende Führung oder zu viel »Betüddeln«.

      Welcher Vierbeiner wodurch wie stark gestresst wird, hängt auch von seinem individuellen Nervenkostüm ab. Wichtig ist, dass Sie entsprechende Signale erkennen und mögliche Ursachen abstellen. Diese können zum zum Beispiel sein:

       Zittern, starkes Hecheln, verspannte Muskulatur: oft bei Fieber oder Schmerzen, auch bei Angst.

       Zerkauen von Gegenständen (jenseits des Welpenalters): etwa Langeweile oder unruhiges Umfeld, aber auch Überbeschäftigung.

       Winseln, am Menschen hochspringen: beispielsweise bei zu wenig Souveränität und zu viel »Betüddeln« oder einem nervösen Zweibeiner oder zu viel Unruhe insgesamt.

       Winseln, Jammern: etwa bei paarungsbereiten Hündinnen oder Rüden, die eine läufige Hündin in der Nase haben.

       Hohes, nervöses Kläffen: zum Beispiel bei sogenannten »Balljunkies«, wenn sie durch zu viel Ballspielen dabei oder schon davor völlig überdrehen.

      Da zu viel Stress, negativer wie positiver, ungesund ist, sollten Sie Situationen (oder Ihr Verhalten), in denen sich der Vierbeiner wiederholt gestresst zeigt, entsprechend verändern.

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      Das Beschnuppern der Duftdrüsen am Hinterteil liefert dem Hund wichtige Informationen über den Artgenossen.

       IM KONFLIKT

      Kann der Vierbeiner nicht so, wie er will, oder kann er sich nicht entscheiden, zeigt sich auch das in seiner Körpersprache. Klassische Übersprungshandlungen sind beispielsweise das Lecken der eigenen Schnauze, Gähnen oder sich Kratzen. Dazu ein paar Beispiele:

       Ihr angeleinter Vierbeiner sieht im Wasser Enten, denen er nur zu gern auf die Pelle rücken würde. Doch die Leine hindert ihn, auf Entenjagd zu gehen – er gähnt, eventuell sogar laut.

       Sie üben

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