Es war einmal ein kleines Mädchen .... Brooke Shields

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Es war einmal ein kleines Mädchen ... - Brooke Shields

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der Zeit, die ich im Strandclub verbrachte, tat, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie die ganze Zeit dort gewesen wäre. Sie hätte speziell eingeladen werden müssen, da sie kein Mitglied war. Mom schaffte es dennoch, sich zu beschäftigen. Sie freundete sich mit einem Barmann in einem Lokal namens Shippy’s an. Es befand sich in der Stadt und war ein beliebter Ort, um zu essen und zu trinken. Es wurde de facto zu Moms Lieblingskneipe. Sie hatte ihre Anlaufstellen in jeder Stadt, die wir gerade bewohnten. Ich kann mir vorstellen, dass Mom viele Stunden an der aus dunklem Holz gefertigten Bar dieses speziellen Etablissements verbrachte.

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      Es liegt eine gewisse Tragik darin, wenn ich daran denke, wie ich diesem Segment der Gesellschaft vorgestellt und dort auch willkommen geheißen wurde, während meine Mutter nur eine untergeordnete Rolle spielen durfte. Sie ließ es sich nie anmerken, ob sie sich wie eine Außenseiterin fühlte oder sich gewünscht hätte, in diese exklusive Welt aufgenommen zu werden. Retrospektiv scheint es, als ob sie es wieder einmal genossen hätte, im Grenzgebiet zwischen diesen elitären Kreisen und ihren eigenen Wurzeln, die in Newark lagen, die Grenzen zu verwischen. Ihr gefiel es gleichermaßen, mit den Ortsansässigen und den Wohlhabenden zu verkehren.

      Am Ende eines Tages am Strand, wenn all die anderen Kinder in ihre großen Häuser am Meer zurückkehrten, wurde ich entweder abgeholt oder von jemandem zurück in das kleine Zimmer über Herrick’s Hardware gebracht. Es war eine sehr bescheidene Unterkunft. Die Badewanne stand in der Küche und war mit einem langen Holzdeckel bedeckt. Um baden zu können, musste man diesen Deckel abnehmen und dann Wasser einfüllen. Mein Vater wohnte bei diversen Freunden und Verwandten, die in atemberaubenden Häusern in unmittelbarer Nähe zum Ozean wohnten. Dort gab es außerdem noch Rollrasen, Swimmingpools und Gästehäuser. Ich war glücklich, egal, wo ich war, und wechselte zwischen den Herrenhäusern und dem Zimmer über dem Laden hin und her. Ich muss einfach glauben, dass ich die Nähe zu meiner Mom in diesem winzigen Zimmer gut fand. Ich fühlte mich manchmal unwohl in diesen enormen anderen Unterkünften und im Kontrast dazu einfach geborgen in unserem isolierten kleinen Nest. Ich war immer noch so jung, dass ich die sozioökonomischen Unterschiede, die diese unterschiedlichen Unterbringungen symbolisierten, nicht begriff.

      Eines Nachts, als ich schon ein wenig älter war, vielleicht fünf oder sechs, waren Mom, ich und meine Freundin Lyda zusammen zu einer Dinnerparty weit draußen in den Kartoffelfeldern eingeladen. Meine und Lydas Mutter waren gleichzeitig schwanger gewesen und nun beide alleinerziehende Mütter. Zwischen ihnen bestand ein spezieller Bund, weshalb auch „Lydes“ und ich allerbeste Freundinnen wurden. Ihre Großmutter besaß ein Haus in Southampton und wir verbrachten einen Großteil des Sommers bei ihnen.

      An besagtem Abend trank Mom konstant ziemlich viel. Die Erwachsenen saßen nach dem Abendessen im Wohnzimmer, während die Kinder auf dem Boden spielten. Mom machte eine Bemerkung zu den schönen Haaren eines der Mädchen. Sie streckte dann ihre Hand aus, um sie zu berühren. Als sie dies tat, verlor sie das Gleichgewicht. Mom trug immer viele Ringe, manchmal auf all ihren Fingern außer dem Daumen. Einer dieser Ringe verfing sich in den Haaren des Mädchens und sie wurde zusammen mit Moms Hand zu Boden gerissen. Die Mutter des Mädchens wurde sehr wütend und beschuldigte meine Mom, absichtlich an den Haaren ihrer Tochter gezogen zu haben. Sie sagte, dass Mom sich von ihrer Tochter fernhalten solle. Untypischerweise ließ sich Mom nicht auf eine Auseinandersetzung ein. Ursprünglich hätten wir alle über Nacht bleiben sollen, aber dieser Vorfall veränderte die Lage drastisch. Lyda rief bei ihrer Großmutter an, die schon bald darauf aufkreuzte. Lyda sagte zu mir: „Brookie, du kannst mit zu meiner Großmutter kommen, wenn du willst.“

      Ich erklärte ihr, dass ich bei meiner Mutter bleiben müsse. Ich musste mich um sie kümmern.

      Auch damals begriff ich, dass etwas nicht in Ordnung war. „Du hast so ein Glück, Lyda, dass du irgendwohin kannst“, sagte ich noch zu ihr. Ich war sehr jung, aber ich machte mir mehr Sorgen um das Befinden meiner Mom als um mich. Klar hätte ich die Wärme, den Komfort und die Gemütlichkeit eines hübsch dekorierten Gästezimmers in einem dramafreien Zuhause vorgezogen, aber ich fühlte mich meiner Mutter zutiefst verbunden und dazu verpflichtet, für ihr Wohlbefinden zu sorgen. Ich hätte meine Mutter niemals im Stich lassen können, indem ich mich für meine Freundin und gegen sie entschieden hätte. Ich war ja die einzige, die sich um meine Mom kümmerte, und ich machte mir ständig Sorgen, dass ihr etwas zustoßen könnte. Ich hatte ihr still versprochen, bei ihr zu bleiben und sie zu beschützen – und ich würde es nicht zulassen, dass diese Episode etwas daran ändern würde.

      Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir mit dieser speziellen Familie nie wieder Kontakt pflegten. Auch kann ich mir vorstellen, dass dieser Zwischenfall die Gerüchteküche bezüglich Moms Alkoholkonsums und ihres Verhaltens zum Brodeln brachte. Nie verstand ich, warum Mom nie wen von ihrer Unschuld zu überzeugen versuchte. Alles hatte doch nur mit einer warmherzigen Geste gegenüber einem kleinen, blonden Mädchen angefangen. Und überhaupt: Warum sollte eine Erwachsene absichtlich an den Haaren eines Kindes ziehen? Mir kam das alles unfair vor und ich genierte mich für meine Mom. Es machte mich traurig.

      Über die Jahre hinweg sammelte ich auch viele lustige Erinnerungen sowohl an den Strandclub als auch an die ortsansässigen Menschen. Ich erinnere mich daran, dass ich in dieser zweigeteilten Welt willkommen war und mir der Unterschied zwischen den beiden Hälften gar nicht bewusst war.

      Für viele Jahre war ich einfach zu jung, um die sozialen Barrieren verstehen zu können. Mir waren von meiner Mutter sehr strenge Manieren beigebracht worden. Andere Mütter sagten gerne, wie höflich ich sei und wie gut ich mich benähme, weshalb ich auch immer zum Spielen eingeladen wurde. Bei einer solchen Verabredung zum Spielen mit einem anderen Kind trug ich nach dem Essen meinen Teller zum Spülbecken. Ich wurde schnell von der Mutter daran erinnert, dass ich das hier nicht zu tun bräuchte.

      „Aber meine Mommy hat gesagt, dass ich immer meinen Teller zum Spülbecken bringen soll.“

      Als ich nachhause zurückkehrte, erhielt meine Mutter einen Anruf von dieser Frau, die zu ihr sagte: „Bitte sagen Sie Ihrer Tochter, dass wir Leute haben, die für uns den Tisch abräumen. Wenn sie zu Besuch ist, braucht sie ihren Teller nicht zum Küchenbecken zu bringen.“

      „Nun, wir haben keine Leute, die das für uns tun, und Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass meine Tochter das noch einmal machen wird, weil sie nicht mehr zum Spielen kommen wird. Aufwiederhören.“

      Mom lachte, als sie mir die Geschichte später erzählte. Ihr gefiel, dass eine Frau aus Newark ihrer Tochter bessere Manieren beigebracht hätte, als das Leute mit mehr Geld jemals hätten tun können.

      Als ich fünf Jahre alt war, heiratete Dad Didi Auchincloss. Die Hochzeit fand am 1. Mai 1970 in Manhattan statt. Didi stammte aus einer prominenten New Yorker Familie und hatte eine dementsprechende traditionelle Ausbildung genossen. Sie war zuvor mit Tom Auchincloss, Jackie Kennedys Stiefbruder, verheiratet gewesen.

      Ich kann mich nicht daran erinnern, wie wir sie getroffen haben oder miteinander ausgingen. Da ich meine Mutter und meinen Vater nie als verheiratetes Paar, das zusammenlebte, gesehen hatte, fühlte ich keinerlei Eifersucht gegenüber Dads neuer Braut. Eigentlich fand ich sie sogar sehr hübsch und alles in ihrem Haus war so elegant. Sie war zierlich und achtete auf strenge Ordnung in ihrem Leben. Sie war eine brünette, wohlerzogene und gebildete Debütantin, die mich an Jackie Onassis erinnerte. Dad hatte sich für eine Antithese zu meiner Mutter entschieden. Das muss Mom zweifellos sehr gestört haben. Es gibt ein nettes Foto, das Dad und Didi zeigt, wie sie gerade lächelnd aus einer Kirche an der Upper East Side kommen und die Straße überqueren. Dad trägt Abendanzug und Didi hat Blumen im Haar. Auf mich wirkte das wunderschön und vollkommen. Ich starrte gerne jedes Detail auf diesem Foto an, wenn ich die beiden in ihrem Apartment in der Eighty-Sixth Street besuchte. Alles daran wirkte so klassisch und schön.

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