Krimi & Thriller Sammelband 1101 Montagskiller. Earl Warren
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Читать онлайн книгу Krimi & Thriller Sammelband 1101 Montagskiller - Earl Warren страница 11
"Zum Beispiel, was Gerratti betraf."
"So ist es. Jordan meinte immer, dass ich Gerratti gegen ihn aufhetzen würde."
"Und haben Sie das?"
"Ich habe ihn auf seine Rechte aufmerksam gemacht und dafür gutes Geld kassiert. Natürlich hat Jordan das nicht gerne gesehen. Allerdings wird er sich zweimal überlegen, ob er etwas gegen mich unternimmt."
"Wieso?", fragte Milo.
"Ich habe einflussreiche Kontakte in der World Wrestling Association. Wenn ich wollte, könnte ich dafür sorgen, dass nie wieder einer seiner Leute bei irgendeinem dieser Spektakel seinen Auftritt bekommt!"
"McCall scheint weniger wichtig gewesen zu sein", stellte ich fest.
Er hob die Augenbrauen. "Sind Sie denn sicher, dass es Sly Jordans Leute waren, die ihn vermöbelten?"
"Wäre der Gedanke denn so abwegig?"
Jenkins schüttelte den Kopf. "Nein, ganz und gar nicht."
Ich hob die Augenbrauen. "Das müssen Sie uns erklären!"
"McCall hat die Wrestling-Schule gegründet. Eines Tages tauchte dann Sly Jordan auf und hat ihm eine Beteiligung aufgezwungen. Jordans Angebote können manchmal recht handfest sein..."
"Ich verstehe."
"Der Laden expandierte natürlich, nachdem Jordan sein Geld hineinpumpte. Aber McCall wäre den guten Sly lieber früher als später wieder losgeworden. Ich bin mir sicher, dass er wusste, was Gerratti gegen Sly in der Hand hatte..."
"Wie kommen Sie darauf?"
"Die beiden waren sehr vertraut miteinander. McCall war wie ein Vater zu Gerratti." Er zuckte die Achseln. "Naja, nur 'ne Vermutung von mir. Ich muss mir keine grauen Haare wachsen lassen wegen der Sache..." Er grinste schief. "Das ist Ihr Job!"
"Noch eins: Besitzen Sie Kopien des Vertrags zwischen Gerratti und Jordan?"
"Nein, tut mir leid. Suchen Sie in Gerrattis Sachen nach."
"Das haben wir."
"Meines Wissens hatte er ein Schließfach für solche Sachen..."
"Sie wissen nicht zufällig wo."
"Nein."
12
Nach diesem Gespräch hätten wir liebend gern noch einmal mit McCall geredet. Aber als wir in der Klinik anriefen, in die man ihn eingeliefert hatte, bekamen wir den Bescheid, dass er nicht vernehmungsfähig sei. Vermutlich auch nicht vernehmungswillig. Wenn sich an seiner Haltung nichts änderte, saßen wir ziemlich auf dem Trockenen.
Am nächsten Morgen saßen wir in Mister McKees Büro, um mit unserem Vorgesetzten das weitere Vorgehen abzusprechen.
Agent Medina und Clive Caravaggio waren ebenso anwesend wie unser Ballistik-Experte Dave Oaktree.
"Es steht nunmehr zweifelsfrei fest, dass die Waffe, die bei dem Attentat verwendet wurde, zuvor noch nie bei einem Verbrechen innerhalb der Vereinigten Staaten benutzt wurde", erklärte Oaktree. "Zumindest nicht bei einem, das aktenkundig geworden ist."
"Profis wechseln des Öfteren mal die Waffe, wenn sie nicht gerade das Spiel mit dem Risiko lieben", war Clive Caravaggios Kommentar dazu.
"Jedenfalls hat der Schütze sehr präzise getroffen. Von dem Standpunkt aus, an dem er sich beim Abgeben der tödlichen Schüsse laut den vorliegenden Berichten befunden haben muss, war das eine Leistung. Der Winkel war sehr schräg."
"Ihre Schlussfolgerung?", fragte Mister McKee.
"Ein Schütze, der regelmäßig im Training ist, das steht fest. Zumal wenn man bedenkt, dass er kaum Zeit gehabt haben dürfte, um anzulegen und zu zielen, weil das mit Sicherheit den Leuten in der Umgebung aufgefallen wäre."
Dann berichteten Clive Caravaggio und Medina von ihren Ermittlungen im Madison Square Garden.
Clive legte etwas auf den Tisch.
Es war ein Umschlag.
"Dies bekam der Veranstalter gestern mit der Post", erläuterte er. "Der Erkennungsdienst hat sich bereits damit beschäftigt. Ich kann also nichts verderben." Clive öffnete das Kuvert. Innen befand sich eine Karte aus weißem Karton, der in der Mitte gefaltet war. Auf der rechten Seite befand sich eine Fliege - vermutlich eine echte! - die der Täter dort aufgeklebt hatte. Auf der anderen Seite war mit einem Klebestreifen etwas Metallisches festgemacht worden.
Eine Patrone!
Clive fuhr fort: "Diese Patrone ist vom selben Typ wie die, mit denen Gerratti umgebracht wurde. Das ist überprüft worden. Was dieser Scherz mit der Fliege soll, weiß kein Mensch..."
"Ich habe so etwas noch nie gesehen", meinte Dave Oaktree.
"Ich schon", sagte ich. Im nächste Moment fühlte ich sämtliche Blicke auf mir ruhen. "Bei Gerratti. Er hatte so eine Karte in einer seiner Jacketts stecken. Allerdings ohne Patrone."
Orry sagte: "Wie auch immer. Mister Livingstone von der Veranstaltungsagentur, die diesen Wrestling-Wettbewerb organisiert hat, kam es jedenfalls merkwürdig vor, dass einen Tag nach Gerrattis Tod eine Patrone mit demselben Kaliber verschickt wurde..."
"Wirkt fast wie eine Art Bekenntnis zur Tat", meinte Mister McKee kopfschüttelnd.
"Oder es will uns jemand an der Nase herumführen", sagte Milo.
Ich fragte: "War das Kaliber der Waffe denn allgemein bekannt?"
"Leider ja", antwortete Orry. "Die Kollegen der City Police, die die ersten Ermittlungen durchgeführt haben, gaben diese Information an die Presse. Andernfalls wüssten wir jetzt, ob wir es mit jemandem zu tun haben, der etwas mit der Tat zu tun haben muss."
Wichtigtuer und Psychopathen, die sich zu jedem Verbrechen bekannten, dass in den Medien erwähnt wurde, gab es leider allzu zahlreich.
Mister McKee wandte sich mit ernstem Gesichtsausdruck an Orry und Clive.
"Versuchen Sie etwas darüber herauszufinden", meinte er. "Vielleicht gab es ja irgendwelche Fälle mit Parallelen..." Dann drehte er den Kopf in meine Richtung.
"Was gibt es in Gerrattis Umfeld für Spuren?"
"Ein paar Indizien", sagte ich. "Und die deuten alle in Richtung von Sly Jordan."
"Dann fühlen Sie ihm auf den Zahn, Jesse!"
"Er steht heute auf unserer Besuchsliste", meinte Milo.
Und ich erklärte: "Gerratti wollte sich geschäftlich von Sly Jordan trennen. Gerrattis Manager meint, dass der Catcher seinen Gönner mit irgendetwas erpresst hat. Leider haben wir noch nicht