Krimi & Thriller Sammelband 1101 Montagskiller. Earl Warren
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Читать онлайн книгу Krimi & Thriller Sammelband 1101 Montagskiller - Earl Warren страница 15
Gleich, dachte der Mann mit der SHARKS-Mütze. Gleich kommt der entscheidende Moment...
Er lächelte.
Er fasste die Pistole in seiner Tasche fester, drehte sich nach allen Seiten um. Die Gesichter der Leute waren verzerrt.
Ihre Augen starr auf den Ring und das Geschehen dort gerichtet.
Zeig, dass du es noch kannst!, ging es dem Mann mit der SHARKS-Mütze durch den Kopf.
Blitzschnell ließ er die Waffe aus der Lederjacke herausgleiten. Es war eine geschmeidige Bewegung. Jedes Detail genau einstudiert und bis zur Perfektion geübt. Er legte an. Ganz kurz nur. Kaum einer der Umstehenden sah das überhaupt. Und noch ehe auch irgendjemand einen Schrei auszustoßen in der Lage war, hatte der Mann abgedrückt.
Zweimal kurz hintereinander. Dann war die Waffe wieder verschwunden.
Im Ring tat sich einiges.
Der Einäugige stürmte wie ein Gorilla auf den Schiedsrichter zu. DOC KILLER und Big Jim Halloway hingegen waren sich auf einmal darin einig, den Schiedsrichter zu schützen. DOC KILLER versetzte dem Einäugigen einen so heftigen Stoß, dass er nach hinten taumelte.
Der Beginn eines völlig irregulären Dreieckskampfes. Der Conferencier hatte dagegen nichts anderes als beschwörende Worte.
Ordner strömten im Dutzend zum Ring, aber von denen sah keiner aus, als könnte er es mit dem Einäugigen auch nur für eine einzige Runde aufnehmen.
Und dann ging plötzlich ein Ruck durch den Körper des Schiedsrichters.
Der Mann mit der SHARKS-Mütze hatte präzise gezielt.
Seine erste Kugel fuhr dem Schiedsrichter in die Schläfe, die zweite in den Oberkörper.
Der schmächtige Mann sackte in sich zusammen.
Und die muskelbepackten Riesen um ihn herum waren auf einmal trotz Schminke blass wie die Wand geworden.
Dasselbe galt für den Conferencier. Sie standen da, wussten, dass es keine Deckung für sie gab und hatten Angst.
Ein Schrei ging derweil durch das Publikum.
Panik brach aus. Menschentrauben strömten zu den Ausgängen.
Der Conferencier war zu geschockt, um in dieser Situation noch irgendetwas für die Ordnung in der Halle zu tun.
Vermutlich hätte ohnehin niemand auf ihn gehört.
Das Geschrei war so groß, dass die Polizeisirenen, die im Hintergrund zu hören waren, beinahe untergingen.
19
Mit Blaulicht jagten wir durch den Holland-Tunnel, tief unter den Wassermassen der Hudsonmündung her. Bis Jersey City war es nur ein Katzensprung.
Als wir die Thomas Jefferson Hall erreichten, herrschte dort bereits heilloses Chaos. Die Dunkelheit war erhellt von den Blinklichtern der Einsatzwagen des Police Departments.
Die uniformierten Cops versuchten verzweifelt, dem Chaos Herr zu werden. Menschen mit panikverzerrten Gesichtern kamen uns entgegen und stürzten zu ihren Wagen. Die Cops hatten keine Kontrolle mehr über das, was sich hier abspielte. Und in all dem Durcheinander war der Attentäter vermutlich unerkannt entkommen.
Durch einen Hintereingang kamen wir ins Innere der Halle, die sich schon ziemlich geleert hatte.
Im Sparring lag der Schiedsrichter in seinem Blut. Ein Arzt kümmerte sich um ihn. Mitarbeiter des Jersey City Police Department - sowohl uniformiert als auch in zivil - waren überall. Ein paar Schaulustige standen auch dazwischen. Dazu einige der Catcher, ihre Betreuer, Trainer und Manager. Ein aufgeregter Stimmenchor war zu hören.
Ein Officer wollte uns abdrängen. Milo hielt ihm den Ausweis unter die Nase.
"Entschuldigen Sie", sagte der Officer.
"Nicht der Rede Wert", erwiderte Milo. "Wer leitet hier den Einsatz?"
"Hier läuft im Moment alles durcheinander, Sir!"
Ich fragte: "Ist schon jemand von der Mordkommission hier?"
"Lieutenant Brady! Der steht da hinten!" Der Officer deutete auf einen untersetzten, breitschultrigen Mann in den späten Vierzigern, der sich mit einem der Wrestler unterhielt. Brady machte sich Notizen dabei.
Wir stiegen in den Sparring.
Ich sprach den Arzt an, der sich über die Leiche des Schiedsrichters beugte.
"Special Agent Jesse Trevellian, FBI", stellte ich mich vor.
"Dr. Allan Sabritsky, Gerichtsmedizin."
"Können Sie uns schon irgendetwas sagen?"
"Dieser Mann ist durch zwei sehr präzise Schüsse getötet worden, die aus größerer Distanz abgegeben worden."
Jetzt trat Lieutenant Brady hinzu. Wir stellten uns kurz vor. Brady deutete auf die Zuschauerränge. "Der Täter hat aus der Zuschauermenge heraus gefeuert... Auf die Distanz muss er ein guter Schütze sein... Aber vermutlich ist er längst auf und davon. Als wir eintrafen, war der Großteil der Zuschauer schon auf und davon. Wir werden es schwer haben, jemanden zu finden, der brauchbare Aussagen machen kann."
"Gab es denn keine Waffenkontrolle des Publikums?", fragte ich.
Brady zuckte die Achseln.
"Die waren offensichtlich nicht gründlich genug - obwohl man eigentlich nach dem Vorfall im Madison Square Garden hätte gewarnt sein müssen."
"Sie sagen es, Lieutenant."
"Sagen Sie, Agent Trevellian, was geht hier eigentlich vor? Ist hier ein Verrückter unterwegs, der keine Wrestler mag oder geht es hier um einen Kleinkrieg der Leute, die diesen Sport aus dem Hintergrund heraus regieren?"
"Wenn wir das wüssten, wären wir schon gutes Stück weiter..."
"Verstehe", nickte Brady.
Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, wie Milo sich mit einem Wrestler unterhielt. An seinem Gürtel war der Schriftzug DOC KILLER aufgestickt.
"Mann, ich stand nur ein paar Zentimeter entfernt", meinte er sichtlich beeindruckt. "Natürlich hatte ich von der Sache im Madison Square Garden gehört und ich dachte schon: Jetzt bist du an der Reihe!" Er atmete tief durch. "Das ging alles so wahnsinnig schnell..." Er schüttelte den Kopf. "Ich meine, Clint Montgomery war ein mieser Schiedsrichter, aber dieses Ende hätte nicht einmal ich ihm gegönnt..."
"Sie mochten Montgomery nicht?", hakte Milo nach.
"Dieser käufliche Hund hat mich um den Gewinn des TV-Cups der Eastern Wrestling Leage gebracht...."
"Ach!"
"Weil