Krimi & Thriller Sammelband 1101 Montagskiller. Earl Warren
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Читать онлайн книгу Krimi & Thriller Sammelband 1101 Montagskiller - Earl Warren страница 19
Sicherheitsleute saßen hinter Panzerglas. Ich sah ihre aufgeregten Bewegungen, als ich mit der Pistole in der Hand hereinplatzte. Ich zog den Ausweis und drückte ihn an das Panzerglas.
"Was ist los?", fragte einer der Security-Leute.
"Aus dem dritten Stock wurde auf uns geschossen!"
Inzwischen hatte auch Milo den Eingang des Büroturms erreicht. Unter den Security-Leuten, die für die Sicherheit in diesem Gebäude zu sorgen hatten, entfaltete sich eine hektische Aktivität. "Verständigen Sie die City Police und sorgen Sie dafür, dass niemand das Gebäude verlässt. Alle Eingänge müssen bewacht werden!", forderte ich.
Der Mann auf der anderen Seite des Panzerglases nickte.
"Okay, Sir!"
24
Zwei der Security-Männer begleiteten uns zu den Aufzügen.
Weitere Posten stellten sich auf, um zu kontrollieren, wer aus den Liftkabinen herauskam.
Wir ließen uns in den dritten Stock fahren.
Dann hetzten wir einen Flur entlang.
Mitglieder des Sicherheitsdienstes hatten bereits dafür gesorgt, dass der Bereich den im Haus arbeitenden Angestellten nicht mehr zugänglich war.
Schließlich erreichten wir mit Hilfe unserer Begleiter jenes Fenster, von dem aus vermutlich auf uns geschossen worden war.
Die Fenster ließen sich nicht öffnen, da der Büroturm voll klimatisiert war. Der Killer hatte kurzerhand ein Stück aus der Verglasung herausgeschlagen. Groß genug, um den Lauf einer Waffe hindurchstecken zu können.
"Der Flur hier wurde von der Firma Megatronic Computers angemietet", erklärte uns der Security-Mann. "Und die haben im Moment für zwei Wochen Betriebsferien."
"Dann konnte er hier in aller Ruhe agieren", stellte Milo düster fest.
"Wir achten sehr auf Sicherheit", erklärte der Security-Mann. "Aber dies ist ein Haus in dem Unternehmen ihre Kunden empfangen. Und wenn wir bei jedem erst einen umfangreichen Sicherheitscheck durchführen, der das Gebäude betritt, dann kommt keiner mehr!"
"Es macht Ihnen niemand einen Vorwurf", sagte ich.
Und Milo meinte: "Ich fürchte, der Mann, den wir suchen, ist längst auf und davon!"
Mein Handy klingelte.
Ich holte den Apparat aus der Innentasche des Jacketts und meldete mich.
Am anderen Ende der Leitung war eine dumpfe, verzerrte Stimme. Ich hatte das Tonband von dem Anrufer aus der Thomas Jefferson Hall in Jersey City gehört. Eine Ähnlichkeit war vorhanden. Es war gut möglich, dass er es war...
"Habe ich es Ihnen nicht gesagt, Agent Trevellian?", fragte die Stimme.
"Wovon sprechen Sie?", fragte ich. "Wer sind Sie?"
"Ich bin wie eine Fliege, G-man. Versuchen Sie mal, eine zu fangen, dann wissen Sie, was ich meine. Sie ist immer schon weg. Es ist verflucht schwer, sie zu erwischen. Zu schwer für Sie, Trevellian!" Es folgte ein Geräusch, das wie ein Kichern klang. "Wir hören voneinander, Trevellian", sagte er dann. "Ganz bestimmt... Ich werde wie Ihr Schatten sein. Der Schatten des Todes..."
25
Unsere Kollegen trafen ein. Erst die City Police, dann die FBI-Leute. Sprengstoffspezialisten kümmerten sich um meinen Sportwagen. Der Büro-Tower wurde von oben bis unten durchsucht.
Alle, die den Turm verließen, wurden kontrolliert. Aber der Killer, den wir suchten, hatte sich vermutlich längst durch einen der anderen drei Eingänge aus dem Staub gemacht.
"Denk an das Profil, das wir von ihm haben", meinte Milo.
"Einerseits scheut er das Risiko, aber andererseits wird er auch von ihm angezogen."
"Vorausgesetzt, unsere Psychologen irren sich nicht", erwiderte ich etwas zerknirscht.
"Sicher."
"Er wird sich steigern, Milo", meinte ich düster. "Der erste Anschlag war ein einfaches Attentat, beim zweiten hat er vorher angerufen..."
"Und nun?"
"Ich weiß es nicht."
Am Haupteingang trafen wir Orry Medina und Clive Caravaggio.
"Wenn der Kerl, der auf euch geschossen hat, hier hereingekommen ist, dann müsste er eigentlich auf den Bändern der Videoüberwachungsanlage zu sehen sein", meinte Orry.
Ich überlegte laut. "Wir stellten den Sportwagen am Straßenrand ab, dann verbrachten wir die nächste halbe Stunde in Helen Lamarrs Wohnung. Von dieser halben Stunde brauchen wir die Bänder."
"Ja, und wenn wir Glück haben, ist eines der Gesichter in unserer Kartei", meinte Orry. "Aber vermutlich ist der Kerl, den wir suchen dort nicht zu finden, Jesse. Schließlich ist der Killer aus Baltimore niemals erkennungsdienstlich behandelt worden. Jedenfalls nicht, soweit wir das wissen."
"Wir gleichen die Bänder am besten zuerst mit der Liste der Angestellten ab, die in diesem Büro-Turm beschäftigt sind", meinte Milo. "Das ganze wird natürlich eine Weile dauern..."
Wir gingen diese Sisyphus-Arbeit zusammen mit den Leuten des Security Service an, die für die Sicherheit in dem Büroturm verantwortlich waren.
Milo und ich saßen zusammen mit einigen Angehörigen des privaten Sicherheitsdienstes in einen Kontrollraum und verfolgten die entscheidende halbe Stunde auf den Videobändern, die von den automatischen Überwachungsanlagen aufgezeichnet wurden.
Der Sicherheitsdienstler, mit dem wir vornehmlich zusammenarbeiteten hieß McLaglan. Er versuchte jedes Gesicht, das auf dem Videoschirm erschien mit der Kartei der Angestellten zu vergleichen, die er sich über einen Computerschirm zeigen ließ. "Es arbeiten in diesem Gebäude ungefähr 4000 Menschen", sagte McLaglan. "Von jedem haben wir hier ein Lichtbild. Bei denen, die wir nicht identifizieren können, handelt es sich um Kundschaft - oder den Mann, den Sie suchen. Aber ich muss Sie warnen: Ich schätze mal grob, dass mindestens dreißig Prozent der auf den Bändern zu sehenden Personen nicht über unsere Kartei zu identifizieren sind."
"Immerhin haben wir dann eine Art Vorauswahl". meinte ich.
"Und das kann uns schon beträchtlich weiterhelfen..."
Wir bekamen dünnen Kaffee.
Die Hausverwaltung schien zumindest in diesem Punkt einen strikten Sparkurs zu verfolgen.
Und während wir uns die Bänder ansahen, ging mir die ganze Zeit eine Frage nicht aus dem Kopf. Woher kannte der Kerl dich? Deinen Namen, deinen Sportwagen...
Es gab eigentlich nur eine vernünftige Antwort darauf.
Ich musste ihm irgendwann begegnet sein.