Krimi & Thriller Sammelband 1101 Montagskiller. Earl Warren
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Krimi & Thriller Sammelband 1101 Montagskiller - Earl Warren страница 22
Das war natürlich auch eine Möglichkeit.
Wie gebannt verfolgten wir den tödlichen Lichtpunkt.
Und dann war dieser Punkt auf einmal verschwunden.
Vielleicht ein Bluff.
Ich ließ es drauf ankommen, machte zwei schnelle Schritte in Richtung Tür und duckte mich dabei. Wenn wir jetzt nicht sehr schnell waren, war unser unsichtbarer Feind längst über alle Berge, ehe wir ihn zu sehen bekamen...
Ich war gerade in geduckter Haltung durch die Tür geschnellt, da zerfetzte ein Schuss den Türrahmen, nur eine Handbreit von meiner Schulter entfernt.
Dieser Teufel, ging es mir durch den Kopf, während ich in den Flur taumelte.
27
Ich hetzte die Treppe hinunter. Milo folgte mir mit einiger Verzögerung.
In meiner Rechten hielt ich die P226. Ich erreichte die Haustür. Auf der anderen Straßenseite befand sich ein baufälliges Haus, an dem die Abbruchbirnen ihr Werk nur zur Hälfte vollendet zu haben schienen.
Ein Teil der Mauer fehlte, so dass man in den ersten Stock blicken konnte. Stützstempel waren überall zu sehen. Ein paar Hinweisschilder wiesen darauf hin, dass das Betreten des Grundstücks verboten war.
Ich hörte, wie Milo die Treppe hinunterhetzte.
Mein Blick blieb auf das Gebäude auf der anderen Straßenseite gerichtet.
Von dort muss dieser Miller gezielt haben, ging es mir durch den Kopf.
An einem der Fenster im vierten Stock des abbruchreifen Hauses glaubte ich eine Bewegung zu sehen.
Aber ich konnte mich täuschen.
Orry und Clive hatten uns inzwischen erreicht.
"Worauf warten wir noch?", fragte Milo.
Wir überquerten die Straße, pirschten uns an das Gebäude heran. Im Erdgeschoss waren weder Fenster noch Türen vorhanden. Man hatte alles herausgerissen, was sich noch anderweitig verwenden ließ. Ich ging voran und versuchte so wenig Lärm wie möglich zu machen. Dritter oder vierter Stock, dachte ich. Dort musste DIE FLIEGE sein. Andernfalls hätte er unmöglich in die Wohnung von Ron Miller zielen können.
Von den Aufzügen existierten nur noch die Schächte.
Dafür gab es eine Treppe. Sie war aus kahlem Beton.
Den Bodenbelag hatte man offensichtlich entfernt. Mit weiten Schritten nahm ich mehrere Stufen auf einmal.
Die anderen folgten mir.
Ich erreichte das erste Obergeschoss.
Hinter einem Betonpfeiler sah ich eine Gestalt, die mitten in der Bewegung erstarrte.
Die Gestalt trug eine SHARKS-Mütze.
Ich riss die P 226 hoch und rief: "Stehenbleiben! Sie sind verhaftet!"
Die Gestalt drehte sich ruckartig herum.
Der SHARKS-Mann macht eine schnelle Bewegung. Er machte zwei Schritte seitwärts. Ich sah ihn als schattenhaften Umriß von hinten. Ich feuerte einen Warnschuss ab. Der SHARKS-Mann blieb stehen, hob die Hände.
Ich näherte mich.
Milo, Clive und Orry schwärmten ebenfalls aus.
Der SHARKS-Mann drehte sich herum. Er trug einen fleckigen Blouson und roch nach Bier. Auf seinen Wangen spross ein Drei-Tage-Bart.
"Was wollen Sie?", fragte er zitternd.
Ich sah ihn an.
Er trug eine SHARKS-Mütze, das passte.
Aber das Gesicht entsprach nicht dem, das ich in der Thomas Jefferson Hall von Jersey City gesehen hatte. Dieser Mann war viel älter, das Gesicht aufgedunsener.
Orry durchsuchte ihn schnell.
Er trug keinerlei Waffen bei sich. Allerdings auch keine Papiere.
"Was tun Sie hier?", fragte ich.
"Ich wohne hier", erklärte der Mann. "Glauben Sie mir, wenn ich ein besseres Dach über dem Kopf hätte, würde ich hier nicht meine Nächte verbringen..."
"Woher haben Sie diese Mütze?", fragte ich.
"Hat mir so ein Verrückter gegeben, der vorhin hier war. Er hat mir zwanzig Dollar gegeben, damit ich die Mütze aufsetze."
28
Der Killer war auf und davon. Er hatte uns an der Nase herumgeführt. Ich fragte mich, über wie viele Runden er sein grausames Spiel hinziehen würde.
SPIEL.
Das war in der Tat der richtige Ausdruck für das, was er tat. Zumindest, wenn man es aus seiner Sicht betrachtete.
Sein Verhalten war provozierend. Er machte seinem selbstgewählten Kriegsnamen alle Ehre: DIE FLIEGE. Wenn man glaubte, nur zugreifen zu müssen, war er bereits nicht mehr da.
An der Stelle, von der aus er auf uns geschossen hatte, fanden wir Patronenhülsen. Natürlich sammelten wir sie ein.
Vielleicht konnte unser Labor damit etwas anfangen. DIE FLIEGE hatte die Hülsen schön sorgfältig auf einen Haufen gelegt. Er wollte, dass wir sie finden würden. Es war ein Teil seines Spiels. Mit Schaudern dachte ich an das, was in den Psycho-Profilen über diesen Täter stand. Dass er nämlich die Tendenz hatte, sich immer mehr zu steigern.
Wir erkundigten uns in der Umgebung nach dem Mann mit der SHARKS-Mütze, der sich Ron Miller genannt hatte.
Zwei Stunden später wussten wir, dass er die Wohnung niemals gemietet hatte. Sie hatte einfach leergestanden, und Miller hatte sie als Deckadresse benutzt. Das Mobiliar stammte noch von einem Heroinsüchtigen ohne Angehörige, der hier zwei Jahre lang gewohnt hatte, bevor er sich den goldenen Schuss setzte.
Eine Tarnadresse.
Und vermutlich war sein Name genauso falsch.
29
Als wir ins Hauptquartier an der Federal Plaza zurückkehrten, sprachen wir mit Max Carter, dessen Mitarbeiter aus dem Innendienst bereits damit begonnen hatten, alle Träger des Namens Ron Miller in einem Umkreis von hundert Meilen zu überprüfen. Auch wenn der Name vermutlich falsch war - es bestand ebenfalls die geringe Chance, dass DIE FLIEGE doch entgegen aller Logik ihren tatsächlichen Namen offenbart hatte. Als Teil des perfiden Spiels, das dieser Killer trieb.
Auf dem Weg zu Mister McKees Büro genehmigten wir uns eine Tasse mit Automatenkaffee. Nach dem Schrecken in Hoboken hatten wir die auch