Krimi & Thriller Sammelband 1101 Montagskiller. Earl Warren

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Krimi & Thriller Sammelband 1101 Montagskiller - Earl Warren

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da vielleicht doch ein Zusammenhang mit Sly Jordans Machenschaften? Waren wir ihm zu nahe gekommen und versuchte er uns mit dem Theater einzuschüchtern?

      Andererseits war das Verhalten dieses Killers psychologisch zu stimmig, um ihn gleich als Simulanten abtun zu können.

      Ich dachte daran, dass Sly Jordans Leibwächter ein Ex-Cop war. Der wusste natürlich, wie solche Profile aussahen. Er wusste vielleicht sogar, wie man sich interne Unterlagen über den Baltimore-Killer besorgen konnte. Authentische Gutachten.

      Um sich dann zu tarnen, brauchte er sich nur noch gewissermaßen 'an die Spielregeln' halten, die in dem Archivmaterial festgelegt waren.

      Der Leibwächter war eine Spur, auf die wir sicher noch zurückkommen würden.

      Eine Menge Gedanken wirbelten mir in diesem Moment durch den Kopf. Aber gleichgültig ob bezahlter Mörder oder psychopathischer Irrer - der Kerl hatte es im Moment ganz speziell auf mich abgesehen. Irgendwo musste eine Verbindung existieren zwischen ihm und mir. Ich versuchte verzweifelt, mich an jedes Detail des Anrufs zu erinnern. An jedes Wort, jede Assoziation...

      "Habe ich es Ihnen nicht gesagt, Agent Trevellian?", erinnerte ich mich an seine Worte.

      Mein Gott, wann hat er dir etwas gesagt?, durchschoss es mich. Irgendwie rief dieser Satz die Ahnung einer Erinnerung in mir wach. Aber sie war nicht greifbar.

      "Ich bin wie eine Fliege, G-man. Versuchen Sie mal, eine zu fangen, dann wissen sie, was ich meine!", echoten seine verzerrten Worte in mir wider.

      Und dann sah ich ihn.

      Den Killer, der sich DIE FLIEGE nannte.

      Ich glaubte, meinen Augen nicht zu trauen.

      "Stop!", rief ich. McLaglan sah mich genauso erstaunt an wie Milo Tucker.

      "Was ist los, Jesse?"

      Ich deutete auf den Bildschirm.

      "Das ist er! Der Mann mit der SHARKS-Mütze. Er hat mich nach dem Attentat in Jersey City angesprochen!"

      Milo traute dem Braten nicht. "Jesse..."

      "Er hat mir prophezeit, dass ich den Attentäter nicht finden würde. Ich hielt das für Gerede..."

      "Zumindest würde es zum Täter-Profil passen vorausgesetzt, wir gehen von der Psychopathen-Theorie aus", stellte Milo fest. "Einen FBI-Ermittler am Tatort anzusprechen, während jeder glaubt, dass der Killer bereits über alle Berge ist - das muss ein besonderer Kick für ihn gewesen sein."

      "Er nannte sich Ron Miller", sagte ich. "Und angeblich war er einer der Packer. Auch das würde ins Konzept passen..."

      "Wieso?"

      "Nach dem Attentat im Madison Square Garden wurden bei allen derartigen Veranstaltungen die Sicherheitsmaßnahmen erhöht, Milo. Ich habe mich immer schon gefragt, wie er seine Waffe hereinschmuggeln konnte. Und wenn er auch bei seiner Tat ein Laser-Zielerfassungsgerät auf die Waffe aufgesetzt hatte, dann bedeutet das, dass er ein ziemlich beachtliches Paket unter seiner Jacke trug... Milo, die Packer sind die ersten vor Ort. Sie sind bereits da, bevor irgendeiner die Zuschauer kontrolliert!"

      "Verstehe", murmelte Milo.

      In diesem Moment öffnete sich die Tür und Agent Fred LaRocca betrat den Raum.

      "Hallo, ich hoffe, ich störe nicht..."

      "Nie!", meinte Milo, während ich wohl etwas angestrengt dreinschaute. Ich versuchte die Teile dieses Puzzles endlich zusammenzusetzen. Die Mitarbeiter-Listen der beiden Wrestling-Veranstaltungen mussten uns jetzt weiterbringen! Ich war gespannt, wie weit unsere Innendienstlicher bei der Auswertung waren.

      Fred sagte: "Jesse, in deinem Sportwagen war keine Bombe."

      "Er hat geblufft?", wunderte ich mich.

      Fred nickte. "Daran kann es wohl keinen Zweifel geben. Es war alles einwandfrei. Nirgends auch nur die Spur von Sprengstoff..."

      Unser Gegner schien das Spiel mit der Angst zu lieben.

      Das mit der eigenen und mit der jener Menschen, die er zu seinen Opfern erkoren hatte.

      Unglücklicherweise hatte er mich erwählt.

      26

      In unserem Hauptquartier an der Federal Plaza checkten wir zusammen mit Agent Carter ab, ob es einen gewissen Ron Miller unter dem Personal gegeben hatte, das für den Catch-Abend in der Thomas Jefferson Hall eingestellt worden war.

      Es gab ihn tatsächlich.

      Er war Packer, so wie er gesagt hatte.

      Und damit nicht genug: Auch unter den Packern, die im Madison Square Garden aufgebaut hatten, war ein Ron Miller gewesen.

      Er hatte eine Adresse in Hoboken angegeben.

      "Bingo", meinte Milo. "Das scheint unser Mann zu sein."

      "Mich wundert, dass er es uns so leicht macht", sagte ich nachdenklich und lehnte mich in meinem Bürostuhl zurück.

      "Schließlich hat er sich mir ja gewissermaßen vorgestellt..."

      "Dieser Mann scheint ein Spieler zu sein, Jesse", meinte Max Carter.

      "Offensichtlich etwas risikoreicher, als wir bisher dachten!", kommentierte Milo.

      "Oder er führt uns in die Irre", warf ich ein.

      Carter deutete auf eines der Fahndungsfotos, die inzwischen von dem Mann mit der SHARKS-Mütze vorlagen. "Ich hoffe, dass wir ihn bald selbst fragen können."

      Zehn Minuten später waren auf dem Weg nach Hoboken. Milo und ich fuhren mit meinem Sportwagen. Orry und Clive folgten uns in einem blauen Chevy der Fahrbereitschaft. Wir rasten mit Blaulicht durch den Holland-Tunnel auf die östliche Seite des Hudson. Hoboken lag ein paar Kilometer weiter nördlich.

      Auf Milos Knien lag ein Stadtplan. Es war nicht so einfach, die Adresse zu finden, die Ron Miller angegeben hatte.

      Sie gehörte zu einem fünfstöckigen Mietshaus, das in einem erbärmlichen Zustand war. Der Putz blätterte von den Wänden, die Feuerleitern waren teilweise aus ihren Halterungen herausgerissen worden. Graffitis verunzierten die bröckelnde Fassade an manchen Stellen. Ein Teil der Wohnungen schienen leerzustehen. Man konnte durch die gardinenlosen Fenster in die kahlen Räume blicken. In manchen Fenstern fehlte das Glas, so dass man sie mit Spanplatten vernagelt hatte.

      Wir stellten den Sportwagen am Straßenrand ab und stiegen aus.

      Orry und Clive hatten ein paar Meter entfernt geparkt und stiegen ebenfalls aus dem Wagen.

      "Ich weiß nicht, ob das ein guter Ort ist, um sein Auto längere Zeit abzustellen", sagte Milo.

      "Wir werden es riskieren müssen", meinte ich.

      Mir machte etwas ganz anderes Sorge.

      Die

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