Krimi & Thriller Sammelband 1101 Montagskiller. Earl Warren
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Читать онлайн книгу Krimi & Thriller Sammelband 1101 Montagskiller - Earl Warren страница 17
"Reg dich ab, Ed!"
"Reg dich ab, Ed!", äffte der Anwalt Jordan nach. Myers verzog angewidert das Gesicht. "Du bist verrückt, Sly. Mehr kann ich dazu nicht sagen!"
"Wozu?"
"Dazu, dass du auch noch Montgomery hast aus dem Weg räumen lassen!"
"Bist du verrückt?"
"Es kam durch alle Nachrichten. Bei einem Wrestling-Event in Jersey City!"
"Ich habe nichts damit zu tun", sagte Jordan.
"Natürlich nicht!" Myers' Erwiderung war ironisch. "Deine Leute lesen dir ja die Gefallen, die sie für dich erledigen sollen, auch fast schon von den Augen ab... Mordaufträge, garantiert abhörsicher!" Er lachte heiser und zynisch.
"Hör mal, Ed..."
"Meinst du, ich kann nicht zwei und zwei zusammenzählen?"
"Ed!"
"Bei Gerratti habe ich es noch verstanden, so eng, wie der dir auf die Pelle gerückt ist. Jeder konnte das verstehen. Er hätte sich halt nicht mit dir anlegen sollen. Was du mit Montgomery für Streit hattest, weiß ich nicht. Aber war es wirklich nötig, so kurze Zeit nach der Sache im Madison Square Garden..."
"Du bist völlig verrückt, Ed! Komm, lass dir noch einen einschenken!"
Myers ließ sich tatsächlich das Glas erneut füllen. Er leerte es in einem Zug. Er machte einen ziemlich verzweifelten Eindruck. "Du brauchst mir nichts zu sagen, Sly! Ich will die Einzelheiten gar nicht wissen. Ist besser so. Aber mach dir kein Mühe, alles abzustreiten. Du wirkst dann so lächerlich..."
"Was willst du eigentlich, Ed?"
"Ich hoffe nur, dass du diesmal wenigstens einen besseren Killer bei der Hand hast, als im Fall Helen Lamarr..."
Jordans Gesicht wurde eine Maske.
"Was redest du da?"
Myers nickte.
"Ja, du hast richtig gehört, Sly. Helen Lamarrs Leiche ist an Land gespült worden und die Waffe deines Schützlings Spark war die Mordwaffe... Spark steckt bis über beide Ohren im Dreck..."
Jordan ballte die Hände unwillkürlich zu Fäusten.
"Tja, das ist eine üble Nachricht..."
"Es kommt noch besser, Sly!"
Jordan hob die Augenbrauen. "Ach!"
"Spark will mich seit Neuestem nicht mehr empfangen. Er zieht den Pflichtverteidiger vor und hat mir das Mandat entzogen!"
Jordan trat nahe an Myers heran. Der Anwalt war einen ganzen Kopf kleiner als Jordan. "Glaubst du, dass er redet?", presste Jordan dann zwischen den Zähnen hindurch.
"Wenn ich an seiner Stelle wäre, dann würde ich es tun!"
21
Am nächsten Morgen saßen wir in Mister McKees Büro und hofften, dass der Kaffee uns wachmachen würde. Unser Einsatz hatte sich noch etwas in die Länge gezogen, so dass wir ziemlich spät ins Bett gekommen waren. Aber während der paar Stunden Schlaf, die wir uns gegönnt hatten, hatten einige Innendienstler des FBI Überstunden gemacht, um Ansatzpunkte für weitere Ermittlungen zu finden.
Agent Carter trug die Ergebnisse vor.
Demnach war der Schiedsrichter Clint Montgomery durch eine Waffe desselben Kalibers erschossen worden wie William THE FURY Gerratti. Ob es sich tatsächlich auch um dieselbe Tatwaffe handelte, würde erst die ballistische Untersuchung ergeben. Der entsprechende Bericht lag aber noch nicht vor.
"Es ergeben sich in der Tat auffallende Parallelen zwischen beiden Attentaten", erklärte Carter. "Zum Beispiel war Montgomery auch der Schiedsrichter in Gerrattis Kampf. Auch die Vorgehensweise des Täters war identisch." Carter wandte sich an mich. "Du hattest mir von Gerüchten berichtet, wonach Montgomery auf der Gehaltsliste von Sly Jordan stünde... An der Sache scheint zumindest in so fern etwas dran zu sein, als Montgomery bei Sly Jordan angestellt war, bevor er Schiedsrichter wurde. "
"Die Verbindung der Opfer zu Sly Jordan ist also eine weitere Gemeinsamkeit", resümierte Mister McKee.
"Vergessen Sie nicht die Karte mit der Fliege", warf ich indessen ein.
Carter fuhr fort: "Der Unterschied war diesmal die Tatsache, dass der Täter zuvor angerufen hat. Unsere Spezialisten arbeiten noch daran, ob man aus der verzerrten Aufnahme ein Stimmenprofil erstellen kann. Nach Ansicht unserer Psychologen spricht das für einen extrem geltungssüchtigen Menschen. Der Wrestling Event in Jersey City war nicht so bedeutend wie die Veranstaltung im Madison Square Garden. Trotzdem wollte er sicher sein, dass seine Tat auch gebührende Beachtung findet. Zwei Minuten nach dem Anruf geschah das Attentat. Er ließ den Behörden also überhaupt keine Möglichkeit, etwas zu unternehmen. Als die zuständige City Police von Jersey auftauchte, war bereits alles gelaufen. Auch ein Warnanruf an den Veranstalter konnte nichts mehr bewirken, weil das Attentat fast zeitgleich erfolgt."
"Was würde das für ein psychologisches Täter-Profil ergeben?", fragte Mister McKee.
Carter antwortete: "Wir vermuten erstens, dass es ein Mann ist. Dafür spricht auch die Analyse des Tonbandes, das wir von seinem Anruf besitzen. Zweitens muss er das Gefühl haben, in seinem Leben alle Chancen verpasst zu haben, um auf andere Weise etwas bedeutendes leisten zu können und in der Öffentlichkeit hervorzutreten. Wir schätzen daher, dass er mindestens dreißig Jahre alt ist, vermutlich aber älter.
Drittens ist er kein Selbstmörder, der ohne Rücksicht auf Verluste die Auseinandersetzung sucht. Wahrscheinlich ist er eher zurückhaltend und vorsichtig, gleichzeitig aber sehr eitel, wofür die Fliege spricht. Er will, dass man ihn mit dem Verbrechen identifiziert. Aber er will auf keinen Fall erwischt werden. Jede Tat ist für ihn auch ein Spiel mit der eigenen Angst, die er überwinden muss. Das bedeutet für ihn einen Kitzel."
"Das bedeutet, er wird weitermachen und sich dabei steigern", stellte ich fest.
Carter nickte.
"Genau das ist zu befürchten - vorausgesetzt, unsere Grundannahme stimmt und bei dem Täter handelt es sich wirklich um einen Psychotiker und nicht doch um einen Auftragskiller aus dem Dunstkreis um Sly Jordan."
"Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Lohnkiller versucht, einen Psychopathen zu simulieren?", fragte Milo.
"Sehr gering", sagte Carter. "Bislang hat es kaum solche Fälle gegeben. Wenn es doch der Fall sein sollte, dann kommt als Täter am ehesten jemand in Frage, der mit der Arbeitsweise der Polizei sehr vertraut ist.."
"Ein Ex-Cop!", entfuhr es mir.
Carter nickte. "Ja. Und tatsächlich gibt es jemanden in Sly Jordans Umgebung, auf den dieses Merkmal zutrifft. Sein Leibwächter. Er wurde aus dem Polizeidienst