Krimi & Thriller Sammelband 1101 Montagskiller. Earl Warren
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Dann trat ich durch die Tür ins Schlafzimmer.
Das Licht funktionierte auch hier nicht. Aber man konnte jetzt genügend sehen, um zu erkennen, dass niemand im Raum war. Mein Gegner war nichts weiter gewesen, als ein ganz gewöhnlicher Laserpointer, wie man ihn für ein paar Dollar überall kaufen konnte. Jemand hatte das Gerät auf einen Stuhl gelegt und eingeschaltet...
Ich steckte die Pistole ein.
DIE FLIEGE!, dachte ich grimmig.
Für mich gab es in dieser Sekunde nicht den Hauch eines Zweifels. Dieser wahnsinnige Unbekannte war hier gewesen. In meiner Wohnung. Und das gefiel mir gar nicht!
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Ein Team des Erkennungsdienstes nahm meine Wohnung genauestens unter die Lupe. Jede Spur, die eventuell von der FLIEGE stammte, wurde penibel gesichert. Aber der Killer war bislang immer sehr geschickt gewesen und so machte ich mir wenig Hoffnungen, dass er irgendetwas hinterlassen hatte, was uns auf seine Spur bringen konnte.
In meinem Briefkasten fand sich ein Umschlag.
Die Visitenkarte der FLIEGE. Das kannten wir von diesem Killer inzwischen ja bereits.
Aber diesmal stand über der aufgeklebten Fliege ein Satz in den verschmierten Schreibmaschinenlettern, mit denen bereits das Couvert adressiert gewesen war, dass wir in William THE FURY Gerattis Sachen gefunden hatten.
ES WIRD GESCHEHEN!, stand dort. Und danach folgte eine Uhrzeit und ein Datum.
Morgen, um 11.30 am Vormittag.
Ein weiteres Puzzlestück in dem perfiden Todesspiel, das DIE FLIEGE inszenierte.
Wie eine Ankündigung!, dachte ich. Ich fragte mich nur, was es war, das DIE FLIEGE da ankündigte. Bezog sich die Zeitangabe auf mich? Auf meinen Tod, den er plante?
Oder ein weiteres Attentat in aller Öffentlichkeit?
Genauso gut war es möglich, dass es nur ein Bluff war, um mir und meinen Kollegen den Schlaf zu rauben.
DIE FLIEGE kann alles tun, was sie will, ging es mir durch den Kopf. Dieser Attentäter bewies es mir mit jedem seiner Manöver aufs Neue. Wie erniedrigt musste sich dieser Mensch irgendwann einmal gefühlt haben, dass er es nötig hatte, derart perverse Allmachtsphantasien auszuleben.
Unsere Leute befragten noch in der Nacht die Nachbarschaft.
Tatsächlich hatte jemand einen Mann gesehen, dessen Beschreibung auf DIE FLIEGE passen konnte. Als dem Zeugen das Fahndungsfoto gezeigt wurde, dass von dem Mann mit der SHARKS-Mütze inzwischen im Umlauf war, war sich der Zeuge allerdings nicht mehr hundertprozentig sicher.
Den Rest der Nacht verbrachte ich auf einer Couch bei Milo.
Es war besser so. Auch deshalb, weil die Erkennungsdienstler dann ungestört ihre Arbeit machen konnten.
Trotz des wenigen Schlafs war ich am nächsten Morgen hellwach, als ich mit Milo zum Dienst fuhr. Mister McKee erwartete uns in seinem Büro. Orry, Clive, Max Carter und eine Reihe anderer G-men waren bereits anwesend, als wir eintrafen. John Crane, ein Kollege vom Erkennungsdienst fasste die Ergebnisse zusammen, die die Untersuchungen in meiner Wohnung ergeben hatten. Nach den Vernehmungen der Nacht sprach vieles dafür, dass DIE FLIEGE sich als Angestellter einer Telefongesellschaft ausgegeben hatte und auf diese Weise ins Haus gelangt war. An meinen Wohnungsschloss waren feinste Kratzspuren zu erkennen gewesen zumindest in der Vergrößerung. Sie deuteten darauf hin, dass der Täter sehr geschickt mit feinem Metallwerkzeug das Sicherheitsschloss geknackt hatte. Die Spuren, die er dabei hinterließ, waren für das bloße Auge nicht sichtbar. "Ich würde vermuten, dass der Eindringling über einiges an Kenntnissen auf diesem Gebiet verfügt", meinte Crane.
"Vielleicht sollten Sie bei der Suche nach ihm als mögliches Merkmal in das Profil aufnehmen, dass es sich um jemanden handeln könnte, der bei einem Schlüsseldienst arbeitet - oder gearbeitet hat."
"Kommen wir zu der seltsamen Karte, die Jesse erhalten hat", meinte Mister McKee etwas später. "Der genannte Zeitpunkt könnte sich auf vieles beziehen. Sicherheitshalber haben wir abgecheckt, ob es um diese Zeit irgendwelche Großveranstaltungen in New York und Umgebung gibt, die DIE FLIEGE möglicherweise als Kulisse für ein Attentat nutzen könnte... Mehr als eine allgemeine Warnung konnten wir leider nicht ausgeben!"
"Wenn es sich wirklich um denselben Täter wie damals in Baltimore handelt, dann ist er sich zweifellos ein sehr ordnungsliebender Mensch", meinte Milo. "In Baltimore ist er bei drei Attentaten bei derselben Sportart geblieben Basketball. Jetzt hat er zweimal beim Catchen zugeschlagen..."
"Und Sie meinen, dass er auch beim dritten Anschlag ein Catch Event wählen wird", vermutete Mister McKee.
Milo nickte.
"Wäre doch logisch!"
"Sofern das Wort 'logisch' im Zusammenhang mit diesem Kerl überhaupt das richtige Wort ist", warf Agent Medina ein.
Clive meinte: "Ich bezweifle, dass DIE FLIEGE im Moment daran denken kann, ein weiteres Attentat durchzuführen. Heute sind Fahndungsfotos von ihm in der Zeitung. Sie werden in den Nachrichten gezeigt. Er wird genug damit zu tun haben, sein Äußeres zu verändern..."
35
Exakt um 11.30 erreichte mich ein Anruf in meinem Dienstzimmer. Wir schnitten ihn natürlich mit.
Es war DIE FLIEGE.
Diesmal war die Stimme nicht verzerrt, wie bei den Anrufen zuvor. Eine weitere Steigerung des Nervenkitzels. Er ließ auch diese Maske fallen.
"Sie haben meine Botschaft erhalten, Jesse?", fragte er und kicherte dann. "Ich darf Sie doch so nennen, oder?"
"Was haben Sie vor?", fragte ich.
"Sie würden viel darum geben, das zu wissen, nicht wahr?"
"Natürlich."
Ich wollte versuchen, ihn in ein Gespräch zu verwickeln.
Möglicherweise gelang es dann sogar, die Leitung zurückzuverfolgen. Wenn er sein Handy benutzte, hatten wir natürlich Pech.
"Es wird ein Schauspiel geben", sagte er dann. "Und Sie werden die Hauptrolle darin spielen, Jesse!"
"Was ist das für eine Rolle? Wollen Sie mir auflauern und mich über den Haufen schießen? Ich frage mich, was ich Ihnen getan habe..."
"Nichts, G-man."
"Warum tun Sie das alles dann?"
"Der Zufall hat uns zusammengeführt. Oder das Schicksal. Ganz wie Sie wollen. Aber nun ist es mal passiert..."
"Wie damals in Baltimore?"
Er schwieg. Ich hörte sein Atmen durch die Telefonleitung.
Im Hintergrund waren Autos zu hören. Jemand hupte.
"Das