Vegan für Einsteiger. Dr. med. Ruediger Dahlke
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Wie Essen krank macht
Industriell hergestellte und behandelte Esswaren schaden also der Gesundheit – übrigens leider häufig auch Pflanzenkost aus konventionellem Anbau. Denn dieses Gemüse und Obst enthält oft eine Fülle von Rückständen sogenannter Pflanzenschutzmittel. Diese Gifte bleiben auf und in den »essbaren« Pflanzen und bringen uns nicht gleich, aber doch auf lange Sicht um. Was so robuste Biester wie Schädlingsinsekten tötet, ist naheliegenderweise auch für uns ungesund. Hinzu kommen beim Industriefutter noch eine Fülle von Farb- und Konservierungsstoffen sowie Auffrischungsmitteln und Weichmachern wie auch solchen Substanzen, welche die Reinigung der Maschinen in der Backindustrie erleichtern sollen. Diese Produkte sind für uns Menschen gefährlich, weil sie zu Mangelerscheinungen und Gewebeveränderungen führen.
Auf Vollwertkost programmiert
Der Urmensch hat von Anbeginn an immer nur Vollwertnahrung bekommen, einfach weil es gar nichts anderes gab. Wir sind perfekt angepasst an diese Ernährungsweise. Denn die Evolution braucht lange, um den Organismus an Veränderungen in der Nahrungswelt anzupassen. An die Verarbeitung von Kuhmilch, die wir »erst« seit ca. 12 000 Jahren kennen, hat sich beispielsweise bisher nur die Hälfte der Menschen gewöhnt. Sie können im Gegensatz zur anderen Hälfte das dazu notwendige Ferment Laktase produzieren. Tatsächlich sind 12 000 Jahre gemessen an den Jahrmillionen der Evolution eine kurze Zeitspanne.
Verarbeitete Lebensmittel gibt es jedoch erst seit wenigen Jahrzehnten. Sie schaden uns nachvollziehbar individuell und kollektiv. Insofern sind vollwertige Bio-Lebensmittel aus kontrolliert ökologischem Anbau, ohne Fungizide, Pestizide und chemische Zusatzstoffe unverzichtbar für eine konsequente gesunde Ernährung.
INFO
WAS US-ERNÄHRUNGSWISSENSCHAFTLER EMPFEHLEN
Im Jahr 2009 veröffentlichte die Amerikanische Gesellschaft für Ernährung (ADA, American Dietetic Association) ein Positionspapier, in dem sie ihre Empfehlung für eine vegane Ernährung bestärkt. Sie kommt zu dem Schluss, diese Ernährungsform sei – sofern richtig durchgeführt –, gesund und nahrhaft für Erwachsene, Kleinkinder, Kinder und Heranwachsende, könne Krankheiten wie Herz- und Kreislauferkrankungen, Krebs, Übergewicht und Diabetes vorbeugen und dabei helfen, diese zu behandeln.
Tierische Produkte: ungesund!
Doch nicht nur Industriefutter schadet uns und der Welt, in der wir leben, nachhaltig. Tierische – tote – Nahrung bringt uns ebenso rasch und elend zu Tode, weil sie chronische Krankheiten im Gefolge hat. Auch wenn wir noch nicht genau wissen, auf welchem biochemischen Weg Tierprotein uns schädigt, können große Studien wie unter anderem die »China-Study« (siehe >) es eindeutig belegen. So führt der Verzehr tierischer Produkte unter anderem zu vermehrten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Brustkrebs, Dickdarm- oder Prostatakrebs. Auch Autoimmunerkrankungen und Allergien, Übergewicht und Fettsucht sind eine Folge von Fleisch- und Fettmast.
Fleischmast macht krank
Das hängt zum einen mit dem ungünstigen Fettsäuremuster von Fleisch zusammen, vor allem aber mit der Quälhaltung. Denn Tiere, die nicht frei laufen und sich nicht wesensgerecht ernähren dürfen, entwickeln höchst ungesunde Fettsäuren. Und: Wer Fleisch isst, erhält zudem eine ordentliche unerwünschte Dosis Stresshormone. Weil die Tiere vorher mit ansehen mussten, wie ein Dutzend Artgenossen vor ihnen getötet wurden, gelangen diese Botenstoffe ins Blut der Tiere und damit ins Fleisch. Da die Stress- und Angsthormone bei allen Säugetieren gleich sind und Menschen biologisch zu dieser Gruppe gehören, essen sie als Endverbraucher diese Stoffe direkt mit – auch wenn Sie sich für Bio-Fleisch entscheiden. Denn auch Bio-Schweine und -Rinder werden meist stressreich in Großschlachthöfen getötet. Zudem gilt: Auch in Bio-Qualität bleibt Fleisch immer Fleisch – also tote Materie –, wie auch Eier immer Eier und Milch immer Milch bleiben und damit tierisches Eiweiß mit all seinen Potentialen zur Gesundheitsschädigung.
MEIN PERSÖNLICHER TIPP
ESSEN, DAS GUTTUT
Es ist nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele wichtig, dass wir nur das zu uns nehmen, was wir von Anfang bis Ende ohne Widerwillen selbst verarbeiten können. Nur eine so beschaffene Nahrung kann uns guttun. Zudem finden wir in der Beschränkung auf pflanzliche Kost wieder eine Chance, um uns mit unserem Seinsgrund zu verwurzeln.
Gift in Fischen
Was für Fleisch gilt, wird bei Fischen nicht besser. Zwar finden sich in ihnen nicht dieselben Nervenbotenstoffe und Hormone wie in Säugetieren. Aber dafür ist die Anhäufung von Umweltgiften in ihnen noch wesentlich stärker, weil sie – als Raubfische – am Ende der Nahrungskette stehen.
Bei Kindern, die viel Fisch essen, lassen sich heute schon Entwicklungsdefizite im Gehirn nachweisen, wohl aufgrund der hohen Schadstoffbelastung der Tiere – vor allem mit hochgiftigem Quecksilber.
Für hohe Fischfangquoten nimmt man das Aussterben unzähliger Arten in Kauf.
Auch Milch schadet
Inzwischen gibt es auch an die 80 Studien, die die Nachteile von Milch(-produkten) eindrucksvoll nachweisen. Der selbst vegan lebende Arzt und Herausgeber von Pro-Vegan, Dr. Ernst Walter Henrich, hat sie zusammengetragen und die gesundheitlichen Nachteile durch Milchkonsum eindrucksvoll belegt. Ohne Milchprodukte gäbe es demnach keinen Diabetes 1, der Milchproduktekonsum macht ihn dagegen zu einer Art Volkskrankheit. So zeigt ein Vergleich der Länder Japan, wo pro Person 40 Liter Milch im Jahr verbraucht werden, und Finnland, wo pro Person fast 240 Liter im Jahr konsumiert werden, eine überaus deutliche Diskrepanz beim Auftreten von Diabetes-1-Erkrankungen bei Kindern: In Finnland erkranken pro Jahr auf 100 000 Kinder über 60, in Japan sind es sehr viel weniger.
Ähnlich verhält es sich bei der Osteoporose, die durch den Verzehr von Milch(-produkten) nach Aussagen der Industrie und ihrer Fürsprecher eigentlich verhindert werden soll. Tatsächlich aber verschlechtert das über die Milch zugeführte tierische Eiweiß den Zustand der Knochen, da der Körper so übersäuert. Um dies auszugleichen, bedient sich der Organismus an den Knochen, genauer gesagt am Kalzium. Die Folge: Die Knochen werden brüchig. Dem mit dem Kalzium aus der Milch gegenzusteuern, ähnelt einem Teufelskreis, da der Effekt der Kalziummobilisierung aus den Knochen aufgrund von Übersäuerung offenbar nicht ausgeglichen werden kann.
Nicht zuletzt stecken in der Milch noch mehr ungesunde Substanzen. Denn selbst in der Bio-Landwirtschaft werden Milchkühe mit Antibiotika behandelt, da der Einsatz von Melkrobotern Entzündungen fördert. Die Rückstände der Medikamente nimmt der Verbraucher mit Milch, Quark und Käse auf. Das kann im schlimmsten Fall zu Antibiotika-Resistenzen führen: Im Fall einer schweren Erkrankung können lebensgefährliche Keime dann