Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand. Glenn Stirling

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Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand - Glenn Stirling

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Das werden wir doch schaffen, oder?“ Sie rannten, Marita stolperte, aber Harald fing sie noch. Bei dieser Gelegenheit hatte er sie in den Armen und presste sie an sich. Eine Sekunde lang standen sie ganz still und schauten sich trotz des Regens ins Gesicht.

      Marita lachte und Harald sagte heiter: „Machen Sie das ruhig öfter.“

      Und plötzlich küsste er sie. Sie hätte es sich denken können, aber es war dennoch völlig überraschend.

      Sie machte sich frei und sagte erregt: „Das dürfen Sie nicht tun.“

      Er schwieg und sie gingen weiter. Als sie das Lokal erreicht hatten, das im Souterrain lag, gingen sie die drei Stufen nach unten, blieben aber vor der Tür stehen. Es war dunkel da.

      „Die Klinke ist rechts“, sagte Harald, der nicht aufmachen konnte, weil sie direkt vor der Klinke stand.

      Sie wandte sich um. „Ich habe klitschnasses Haar. So kann ich doch da nicht hinein.“

      „Aber wieso, denn?“ Er lachte. „Das macht uns doch nichts aus. Kommen Sie. Sie stehen direkt an der Klinke, ich kann Ihnen nicht aufmachen.“

      Sie tat es und er folgte ihr. Es gab noch eine weitere Tür und dann standen sie im Raum. Marita fand es sofort urgemütlich und es war warm. In der Mitte des Raumes stand ein großer Kachelofen. Er zog sie magnetisch an. Sie ging darauf zu und legte ihre Hände gegen die grünen Kacheln.

      Ein paar Gäste schauten zu ihr hinüber. Auch die alte Frau hinter der Theke warf einen Blick zu Marita hinüber.

      Harald schaute sich nach einem Tisch um und als er einen freien Tisch gefunden hatte, kam schon der Ober. Harald und er kannten sich. Marita sah aus den Augenwinkeln, wie sie miteinander sprachen, aber sie hörte nichts, denn in diesem Moment setzte die Musik ein.

      Marita schaute rechts hinten in die Ecke, wo die vier Musiker standen. Zwei spielten Bouzouki, ein dritter Gitarre und der vierte hielt eine Klarinette in den Händen. Marita erkannte schon bei den ersten Tönen die Theodorakis Melodie Aprilis. Als einer der Spieler zum Gesang anhob, summte Marita die Melodie mit.

      Harald war neben sie getreten und fragte leise: „Wollen wir nicht Platz nehmen? Ziehen Sie Ihren Mantel aus?“ Er half ihr aus dem Trenchcoat, hängte ihn auf und sie gingen zusammen zu dem Tisch, den er ausgesucht hatte. Höflich fragte er: „Gefällt es Ihnen hier? Ich meine, ist dieser Tisch gut?“

      Sie lächelte ihn dankbar an. „Es ist schön hier. Und dieser herrliche Ofen. Mir war vorhin so furchtbar kalt.“

      Sie setzte sich und der Kellner brachte die Karte.

      „Ich möchte nichts mehr essen. Wir haben doch vorhin gegessen“, sagte sie.

      „Eine Bratwurst am Stand. Jetzt essen wir richtig“, entschied er. „Oder nicht?“ Seine Frage klang nicht mehr ganz so sicher.

      Sie nickte lächelnd. Dann suchten sie gemeinsam etwas zu essen aus.

      Als der Ober kam und Harald die Bestellung aufgab, beobachtete ihn Marita von der Seite. Sie fand ihn nett. Aber sie war sich über ihre Gefühle für ihn noch nicht schlüssig. Einesteils mochte sie ihn sehr, hatte ihn immer gemocht. Auf der anderen Seite schreckte sie sein Ruf als Schürzenjäger zurück. Sie fürchtete sich davor, ihm nachzugeben. Er wird mich, dachte sie, behandeln wie alle anderen. Irgendwann ist er mich satt und schiebt mich ab. Nein, das würde ich nicht einfach so überwinden. Also fange ich nichts mit ihm an.

      Er ahnte nichts von ihren Gedanken, als er sich ihr wieder zuwandte, ihr zulächelte und sagte:

      „Im Allgemeinen isst man hier sehr gut. Und die Musik... Ich liebe die griechische Musik.“

      „Ich auch.“

      „Sie haben vorhin die Melodie mitgesummt. Kannten Sie die?“

      Das Stück war inzwischen beendet. Die Musiker setzten zu einer neuen griechischen Weise an. Diesmal waren die Klänge Marita unbekannt. Aber es gefiel ihr.

      „Ja“, sagte sie, „ich habe das schon irgendwo gehört. Mir gefallen die meisten Sachen von Theodorakis.“

      „Wollen wir nicht einmal gemeinsam in Griechenland Urlaub machen?“, fragte er. „Ich fahre jedes Jahr dahin.“.

      Sie hatte zugehört und doch etwas ganz Anderes gedacht. „Er hat schöne Augen“, sagte sie sich. „Und vorhin im Schwimmbad, da habe ich seinen Körper gesehen, ein athletischer Körper. Traut man ihm, wenn er angezogen ist, gar nicht zu. Und er schwimmt viel besser als ich. Dabei hatte ich mir auf mein Schwimmen immer etwas eingebildet. Ich könnte ihn mir sehr gut in der grünen Ägäis vorstellen, in diesem glasklaren Wasser.“ Sie lächelte. „Ja, ich bin schon da gewesen, auf Rhodos und östlich von Saloniki. Ich habe mir gerade vorzustellen versucht, wie es ist, wenn Sie dort schwimmen. Sie wissen ja, wie klar das Wasser ist.“

      Er nickte. „Ja, aber nur dort, wo Sie gewesen sind. Vor Piräus ist der Strand eine einzige Schweinerei. Das wird immer schlimmer im Mittelmeer.“ Er besann sich ihrer Bemerkung und schaute sie wissbegierig an. „Und wie war das in Ihrer Vorstellung, als ich in der Ägäis schwamm?“

      Sie lachte. „Wie heute im Schwimmbad, nur eben größer.“

      „In meiner Fantasie schwimmen wir beide in der Ägäis. Zu machen wäre es. Wir fahren gemeinsam in Urlaub, schwimmen und...“

      „Sie träumen zu viel. Da kommt unsere Vorspeise.“ Sie schaute dem Kellner entgegen, der mit dem Tablett kam.

      Sie war dankbar für diese Unterbrechung. Aber als sie wieder allein waren, fing Harald erneut von Griechenland und einem gemeinsamen Urlaub an. Dann beugte er sich vor, weil sie nicht antwortete. Sie tat, als müsse sie sich auf das Essen konzentrieren. Es war Lasagne und das zu essen erforderte ja nun alles andere als Konzentration.

      „Sie sagen nichts. Ist das auch eine. Antwort?“, fragte er enttäuscht.

      Sie schaute auf und ihren Mund umspielte ein verschmitztes Lächeln. „Kommt Zeit, kommt Rat“, entgegnete sie.

      „Halten Sie das für eine schlaue Antwort?“, fragte er in gespielter Entrüstung. „Übrigens ist das Zeug sagenhaft heiß.“

      „Das Zeug, wie Sie es nennen“, meinte Marita, „schmeckt mir aber hervorragend. Ich habe lange nicht so gute Lasagne gegessen wie hier.“

      „Danke. Wenigstens ein Trost.“

      Plötzlich wurde sie ernst. „Ich muss an den Mann denken, diesen Herzinfarkt, wo wir heute gewesen sind. Er war gar nicht so alt und hatte noch kleine Kinder. Die Frau schien auch noch sehr jung zu sein. Sie war außer sich vor Aufregung. Was glauben Sie, wird er durchkommen?“

      „Ich weiß nicht. Es war ein Rückwandinfarkt und ziemlich groß.“ Er machte eine säuerliche Miene. „Warum reden wir von der Arbeit, Marita? Ich bin sehr gerne Arzt, aber irgendwann muss man einmal abschalten. Gerade, wenn man Notdienst macht.“

      „Entschuldigen Sie“, sagte sie leise. „Ich wollte Sie nicht damit belästigen, aber es kam mir gerade so in den Kopf.“

      Er sagte nichts. Aber als er mit seiner Lasagne fertig war, erhob er sich. Er hatte ihr genau gegenübergesessen,

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