10 Urlaubskrimis Juli 2020 - Thriller Hochspannung. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу 10 Urlaubskrimis Juli 2020 - Thriller Hochspannung - Alfred Bekker страница 47
„Der Anruf könnte auch aus Audioschnipseln irgendwelcher Aufnahmen zusammen geschnitten worden sein“, wandte Max ein. „Das untersuchen gerade unsere Experten. Schließlich wäre es absurd, anzunehmen, dass Marenkov längst in der Stadt ist und Agent Dennister zum Narren hält!“
Mr McKee atmete tief durch. „Man kann auch mit gutem Willen noch nicht sagen, dass wir Licht in die Sache gebracht hätten, aber die nötige Geduld gehört eben auch zu unserem Job. Ich schlage vor, Sie machen jetzt Feierabend und morgen früh sehen wir weiter.“
„Dann müssten auch schon einige Laborberichte vorliegen!“, war Clive recht zuversichtlich.
„Hoffen wir’s“, murmelte Milo. „Sonst drehen wir uns weiter im Kreis.“
16
Wir gingen Am Abend noch zusammen mit Agent Dennister zu unserem Lieblingsitaliener. Schließlich hatten wir alle einen Riesenhunger.
Milo und ich nahmen eine Pizza, Milton Dennister hingegen nur einen Salat. „Ja, Sie als Special Agents im Außendienst haben Bewegung genug, um wie Scheunendrescher essen zu können, aber bei mir sieht das anders aus!“, sagte er und fasste sich dabei an den Bauch.
„Wo sind Sie für Ihre Zeit hier in New York untergebracht?“, fragte ich.
„Hotel Supreme im East Village. Ist mehr eine Pension als ein Hotel, aber es liegt immerhin im Spesenrahmen, den man mir zugesteht!“
Eine Weile aßen wir einfach nur und keiner redete einen Ton. Der Tag war schließlich hart genug gewesen. Wenigstens am Abend muss man hin und wieder seine Gedanken sortieren, wenn man am Tag mit knapper Not der Laserzielerfassung eines skrupellosen Killers entkam.
Es ärgerte mich noch immer, dass mir der Kerl mit der Tränengasgranate entwischt war. Aber wenn man es genau nahm, konnte ich mir noch nicht einmal hundertprozentig sicher sein, dass es sich tatsächlich um einen Kerl handelte.
Ich versuchte mich zu erinnern und vergegenwärtigte mir noch einmal jenen Augenblick, als ich in das mit Tränengas verräucherte Zimmer stürmte.
Da war nichts weiter als ein Schatten.
Der vage Umriss eines Menschen.
Mehr ließ sich aus den Bildern, die sich in mir eingebrannt hatten, einfach nicht herausholen, so sehr ich das auch versuchte.
Milo brach schließlich das Schweigen, indem er Dennister noch mal auf sein fehlgeschlagenes Rendezvous mit Marenkov ansprach. „Seien Sie ehrlich Milton, was denken Sie, was steckt wirklich dahinter?“
„Ich habe nicht die leiseste Ahnung“, gestand er. „Aber ich mache mir Sorgen.“
„Weshalb?“
„Marenkov wäre nun wirklich nicht der erste Ermittlungsbeamte, der seine Nase zu tief in Dinge gesteckt hat, von denen ein paar ehrenwerte Herrschaften der Ansicht sind, dass man sich da heraushalten sollte.“
17
Es war schon fast Mitternacht, als Agent Milton Dennister das Foyer des Hotel SUPREME im East Village betrat.
Den Wagen hatte er auf einem nahen Parkplatz abgestellt.
Der Portier begrüßte Dennister und ihm seinen Schlüssel.
„Guten Abend.“
Dennister nickte nur und unterdrückte ein Gähnen.
Er ging die Freitreppe ins Obergeschoss empor und hatte wenig später Zimmer Nummer 14 erreicht.
Die 14 lag neben der 12. Dennister musste jedes Mal darüber schmunzeln, dass man die 13 in der Nummerierung der Zimmer als Unglückszahl einfach ausgelassen hatte.
Er öffnete die Tür. Innen war es dunkel.
Dennister machte Licht.
Das Zimmer war nichts Besonderes. Ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl, ein Kleiderschrank und ein klobiger Drehsessel aus Leder, von dem Dennister den Eindruck hatte, dass der Hotelbesitzer nur nicht den Mut gehabt hatte, ihn auf den Müll zu werden.
Der Sessel drehte sich.
Ein Mann saß darin. In der Rechten hielt er eine Automatik mit Schalldämpfer, deren Lauf auf Dennisters Bauch zielte. Ein kaltes Lächeln spielte um seine Mundwinkel. Er schlug die Beine übereinander. Die Lederstiefel passten exakt zu seiner Jacke.
Dennister erstarrte zur Salzsäule.
Im ersten Moment hatte er nach seiner Dienstwaffe greifen wollen, aber er hielt sich zurück.
Seine Chance lag bei null.
Dennister schluckte. „Was wollen Sie?“
Der Mann in Leder grinste schief.
„Erst eine kleine Unterhaltung, Agent Dennister. Wie unangenehm die wird, liegt ganz bei Ihnen... Und anschließend lege ich Sie schlafen. Deswegen sind Sie doch ohnehin hier, oder?“
18