Vier Bergromane Sammelband: Hochmut kommt vor dem Fall und andere Romane. Alfred Bekker

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Vier Bergromane Sammelband: Hochmut kommt vor dem Fall und andere Romane - Alfred Bekker

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das wird sich wohl erst noch herausstellen müssen. In der Gegend wohnt ja niemand mehr, seit der alte Greindl von uns gegangen ist. Und wer dort unterwegs war, das kann man net so einfach feststellen."

      "Ich hoffe nur, dass der Max net gerad' da auf die Pirsch gegangen ist", murmelte indessen die Marianne, deren sonst so rosiges Gesicht jegliche Farbe verloren zu haben schien.

      "Wird er schon net!", meinte die Mutter nervös. "Wirst schon sehen!"

      Inzwischen fragte der Bernmayer-Loisl den Franz: "Willst hereinkommen und dich ein bisschen aufwärmen? Bist ja ganz durchnässt!"

      Aber de Franz schüttelte den Kopf.

      "Nein, ich muss noch weiter! Aber schönen dank für das Angebot! Aber sollte sich herausstellen, dass doch jemand in Not gekommen ist und Hilfe gebraucht wird, kann ich doch sicher auch auf dich zählen, net wahr?"

      "Freilich!", nickte der Bernmayer.

      Und damit war der Franz dann auch schon wieder weg.

      Der Bauer schloß die Tür und seine Frau meinte: "Wir sollten Gott danken, dass es das Kreuztal getroffen hat, wo niemand wohnt!"

      Der Bauer nickte.

      "Du hast schon recht. Es hätte weitaus schlimmer kommen können."

      19

      Die Stunden vergingen und es wurde langsam Abend. Als es dunkel geworden war, kam ein weiterer Besucher zum Bernmayer-Hof.

      Es war niemand anderes, als der Krainacher-Bauer, der sich Sorgen um seinen Max machte.

      "Der Bub müsste längst zurück sein!", berichtete er. "Ich dachte, dass er vielleicht hier bei euch ist! Schließlich wär's ja net das erste Mal!"

      "Gewiss net", erwiderte der Bernmayer. "Aber hier ist er net!"

      "Dann muss er noch da oben sein!", murmelte der Krainacher und deutete dabei in Richtung der Berge, die sich schwarz gegen den dunklen Himmel abhoben.

      "Vielleicht braucht er Hilfe!", mischte sich die Marianne ein. "Wir sollten aufbrechen, um ihn zu suchen!"

      "Wo sollten wir da anfangen?", meinte der Bernmayer-Bauer.

      "Sein Revier dort droben ist groß. Und wer sagt, dass er gerade dort war, wo der Erdrutsch stattgefunden hat?"

      "Das Madel hat recht!", meinte der Krainacher entschieden.

      "Ich kann jedenfalls net mehr einfach untätig dasitzen. Das schaff ich net!"

      "Wir könnten ein paar Leut zusammenrufen und mit Hunden eine Suche beginnen", schlug das junge Madel vor.

      Der Bernmayer zuckte die Schultern.

      "Mei, ich will mich gern beteiligen! Warum hast deinen zweiten Sohn net mitgebracht, Krainacher? Dann wären wir schon ein Mann mehr!"

      "Er ist net daheim", berichtete der Krainacher.

      "Und du weißt net, wo er ist?"

      "Na, er hat net mit mir darüber gesprochen! Ich hoffe nur, dass er net auch aus unerfindlichen Gründen auf die Idee gekommen ist, dort droben hin zu wandern!"

      "Naja", meinte der Bernmayer. "Herbeizaubern können wir ihn net. Genau dasselbe gilt für meinen Großknecht, den Sepp. Der ist auch net hier."

      "Wir werden es auch so schaffen!", meinte die Marianne voller Zuversicht. "Jedenfalls sollten wir net noch länger herumreden, sondern endlich etwas tun!"

      "Vielleicht brauchen wir gar nix mehr zu tun!", meinte unterdessen die Bäuerin, die am Fenster stand und hinaus in die Ferne blickte. "Seht mal, da scheint jemand zu kommen!", setzte sie dann noch hinzu.

      20

      "Mei, bin ich froh!", meinte der Krainacher-Toni, der von Max und Sepp auf einer behelfsmäßigen Trage transportiert wurde. "Das da drüben muss der Bernmayer-Hof sein, wenn mich net alles täuscht!"

      Auf das Drängen vom Max hin waren sie ziemlich bald von der Hütte des alten Greindl aus aufgebrochen - obwohl es da noch kräftig geregnet hatte.

      Doch jetzt war es ihr Glück, denn sonst hätte der Erdrutsch sie ohne Zweifel erfasst.

      "Ja, freilich ist das der Hof vom Bernmayer-Bauern", murmelte der junge Jäger und dabei musste er unwillkürlich an die Marianne denken, jenes Madel, das er so liebt und dass ihn doch so enttäuscht hatte.

      Jetzt würde er dem Madel unweigerlich wieder gegenübertreten müssen.

      Sein Herz wurde schwer bei dem Gedanken, denn nach wie vor hing er an ihr, auch wenn er es sich selbst nicht so recht eingestehen mochte.

      Und da sah er auch schon vier Gestalten auf sie zukommen.

      Und eine davon hatte es besonders eilig. Max erkannte sie gleich an ihren wehenden Haaren.

      "Max, ich muss dir noch was sagen, bevor das Madel uns erreicht!", hörte der Jäger die Stimme seines Bruders. "Zwischen der Marianne und mir, da war nix. Ich hätt's dir gleich droben, beim Heustadel sagen sollen, aber ich war so wütend auf sie, weil nur Augen für dich gehabt hat! Ich habe ihr die Hand gehalten, weil ich mich bei ihr für mein heftiges Auftreten entschuldigen wollte... Du weißt, in der Nacht zuvor war ich auf dem Bernmayer-Hof und war etwas ausfallend..."

      "Ich hab dich an jenem Abend gesehen", meldete sich der Sepp zu Wort. "Und kurz hinterher habe ich mit der Bernmayerin ein Wörtl gewechselt - aber sie hat mir die Sach' ganz anders geschildert!"

      "So?", fragte der Max. "Wie denn? Da bin ich ja mal gespannt!"

      "Sie hat halt so Andeutungen über die Marianne und den Toni gemacht! Und das hab ich

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