Welche Pflanze passt wohin im Naturgarten?. Paula Polak

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Welche Pflanze passt wohin im Naturgarten? - Paula Polak

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ebenfalls mit Kantkorn aufgebaut, allerdings mit mehr Sandanteil. Die oberste Schicht besteht aus Sand mit bis zu 8 mm großen Körnern. Dazu wird etwas Humus als Nährstoffspender und Wasserspeicher eingearbeitet. Dennoch versickert Regen schnell, sodass der Weg immer trockenen Fußes begangen werden kann.

      Eine extensive Dachbegrünung wächst auf einer nur 5–12 cm dicken Schicht Pflanzsubstrat, meist Ziegelsplitt oder Lavakörnchen mit geringem Humusanteil. Das Substrat speichert Regenwasser und reicht zur Verankerung von Pflanzenwurzeln, bietet aber fast keine Nährstoffe. Das Wasser wird dann von den Dachpflanzen aufgenommen und teilweise wieder verdunstet, was ein angenehmes Mikroklima schafft.

      Bescheidene Sonnenanbeter

      Pflanzen für solche Situationen stammen aus Naturräumen, in denen sie mit steinigen Böden, geringem Niederschlag, voller Sonneneinstrahlung und oft auch noch starkem Wind leben müssen. Typische Anpassungsstrategien sind:

       ein niedriger, kompakter Wuchs,

       weißgraue Blätter, die Sonnenstrahlen reflektieren,

       Behaarung auf den Blättern, die die Lichteinstrahlung bricht und isolierende Luftpolster bildet,

       nadelartiges Laub oder Blätter mit Wachsüberzug, die wenig kostbares Wasser verdunsten,

       dicke, fleischige, wasserspeichernde Blätter,

       und ein weitreichendes Wurzelsystem.

      Dieses Wurzelsystem ist der Grund, warum es nie Sinn macht, solche Pflanzen irgendwo auszugraben. Wenn die Hauptwurzel abreißt, stirbt meist auch die Pflanze. Abgesehen davon müssen bei Entnahmen aus der Landschaft immer alle möglichen Gesetze, Eigentumsverhältnisse etc. berücksichtigt werden.

      Wurzelraum und Artenzahl

      Trockenmauer, Schotterrasen und Gründach bieten den Pflanzen die Möglichkeit, ihr Wurzelsystem dorthin zu entwickeln, wo es Wasser gibt. In Pflanzkästen auf Balkonen und Terrassen gibt es diese Chance nicht, da ist das Wurzelwachstum auf das Gefäß beschränkt. Deshalb eignen sich bescheidene Sonnenanbeter zwar sehr gut für Töpfe, weil sie sehr wenig Wasser brauchen, gießen muss man sie in heißen Sommern aber trotzdem. Düngen ist dagegen nicht sinnvoll. Die von Natur aus auf »magere Kost« eingestellten Arten werden bei hoher Nährstoffzufuhr zu größeren, aber schwachen Pflanzen, die bei Wind oder starkem Regen abknicken. Ist genug Platz vorhanden, sollten Sie möglichst viele passende Arten einsetzen. Versuchen Sie es mit 20 Arten, passt der Standort vielleicht für alle 20, vielleicht aber auch nur für 10. Setzen Sie von vornherein nur 7 verschiedene, kann es sein, dass sich nur 3 wohlfühlen.

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      Die Hauswurz speichert Wasser in ihren fleischigen Blättern und kommt auf kargem Boden zurecht.

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      Kiel-Lauch

      Allium carinatum

      IMG 30–60 cm IMG 6–7

      WUCHS Laubblätter 2–4 mm breit, nicht hohl, an der Unterseite gekielt.

      BLÜTE Zarte, lila-rosafarbene, glockenförmige Blüten in Scheindolden. Vermehrt sich durch Brutzwiebelchen, die sich am Blütenstand entwickeln.

      VERWENDUNG Alle heimischen Lauch-Arten können wie Schnittlauch gegessen werden. Auch die Blüten und die Brutzwiebeln sind essbar. Schön in Kombination mit dem Berg-Lauch (Allium lusitanicum), dessen Blütezeit direkt an die des Kiel-Lauchs anschließt. Am besten verteilt man den Kiel-Lauch ganz locker und unregelmäßig zwischen den anderen Stauden, für formal gestaltete Beete eignet er sich nicht.

      WERT Sehr unempfindlich und auch für wechselfeuchte Standorte geeignet, wenn sie nährstoffarm sind. Die Honigbiene und mehrere Wildbienenarten lieben alle Lauchblüten als Nektar- und Pollenquelle, die Maskenbiene hat sich zum Pollensammeln sogar auf Lauch-Arten spezialisiert.

      ARTEN Für diesen Standort ebenfalls geeignete Allium sind Berg-Lauch (A. lusitanicum), Gelber Lauch (A. flavum) und Kugelköpfiger Lauch (A. sphaerocephalon).

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      Zwerg-Schwertlilie

      Iris pumila

      IMG 8–10 cm IMG 3–5

      WUCHS Überdauert den Winter und schlechte Zeiten mit einem knapp über der Erde kriechenden Rhizom. Gräbt man sie tiefer ein, kann das Rhizom verfaulen.

      BLÜTE Im Verhältnis zur Wuchshöhe außergewöhnlich große Blüten in Cremeweiß, Gelb und verschiedensten Blau- und Violetttönen. Diese Iris ist eine Täuscherblume und besitzt deshalb diese Farbenvielfalt. Sie lockt Insekten an, bietet im Gegenzug für die Bestäubung aber keinen Nektar. Das von einer gelben Blüte getäuschte Insekt würde die nächste gelbe Irisblüte meiden, die violette erkennt es aber nicht und bestäubt sie – wieder ohne Lohn.

      VERWENDUNG Nur auf sehr nährstoffarmen Standorten, gut in Kombination mit anderen niedrigen Pflanzen wie Hauswurzen, Nelken oder Thymian.

      WERT Blüht sehr zeitig im Jahr.

      ARTEN/SORTEN: Die heimische Iris pumila ist oft nicht erhältlich. Alternative: Iris × barbata nana ‘Cyanea’.

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      Wimpern-Perlgras

      Melica ciliata

      IMG 20–70 cm IMG 6–8/9 IMG

      In ganz Europa außer im Norden verbreitete, typische Steppenpflanze.

      WUCHS Zarte Pflanze, die Horste bildet.

      VERWENDUNG Als verbindendes Element über die ganze Fläche zwischen Stauden setzen; besonders schön mit Stauden, die kräftige Blütenfarben aufweisen, wie Kiel-Lauch, Kugelköpfiger Lauch und Edel-Gamander. Nur für wärmebegünstigte Standorte verwenden. Eine Art, die mit der Klimaerwärmung gut zurechtkommt. In Kombination mit anderen zartwüchsigen Pflanzen wie Lein oder Nelken, auch geeignet für etwas nährstoffreichere

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