HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! 55 fantastische Reiseziele in Deutschland. Jens van Rooij

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HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! 55 fantastische Reiseziele in Deutschland - Jens van Rooij

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UND FRUST machen erfinderisch. Und die dänischen Bauern im Husumer Umland hatten die Faxen einfach dicke. So erzählt es zumindest der Volksmund. Schlimm genug, dass ihr Königreich 1864 den Deutsch-Dänischen Krieg und mit ihm Nordfriesland an Preußen verloren hatte. Jetzt wollte man ihnen auch noch ihre Heimatliebe nehmen! Seit der Besetzung waren dänische Flaggen in der Öffentlichkeit jedenfalls tabu. Widerstand zwecklos? Nicht ganz. Denn den Landwirten gelang tatsächlich eine kleine Revolte: Sie züchteten einfach eine neue Schweinerasse – mit krausem, rot-weißem Fell. Es dauerte bis zur Jahrhundertwende, dann tummelten und suhlten sich die zum Leben erweckten dänischen Nationalfarben für jedermann sichtbar in den Bauerngärten. Leider ist das »Rotbunte Husumer Schwein« mittlerweile ausgestorben. Dass es existierte, ist jedoch historisch belegt. Und noch heute steckt in Nordfriesland jede Menge Dänemark. Im hübschen Husum spürt man das besonders deutlich. Der malerische Binnenhafen des Städtchens mit seinen bunten Giebelhäusern, den vielen Cafés und Kneipen wirkt wie eine Miniaturausgabe des berühmten Nyhavn in Kopenhagen. Den schönsten Blick auf die Boote und Silhouette an der Hafenstraße hat man vom neuen Rathaus. Doch Husum und Nyhavn ähneln sich nicht nur in punkto Architektur und Flair: An beiden Orten, nur einen Steinwurf vom Wasser entfernt, lebten und wirkten Mitte des 19. Jh. berühmte Dichter. Am Nyhavn war es Hans Christian Andersen, in Husum der nur zwölf Jahre jüngere Theodor Storm. Beide faszinieren Leser bis heute mit ihren Gedichten und Geschichten, die in unzählige Sprachen übersetzt wurden. Theodor Storms Wohnhaus (www.storm-gesellschaft.de) kann man in der Wasserreihe 31 besuchen. Sehr sehenswert ist aber auch das Husumer Schloss – das einzige Residenzschloss Nordfrieslands – mit herrlichem Park, der sich im Frühjahr in ein Meer aus blühenden Krokussen verwandelt.

       www.husum-tourismus.de

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      Lust auf ein Fischbrötchen? Der Husumer Binnenhafen ist touristischer Hotspot des Städtchens. Für die maritime Wirtschaft spielt er keine Rolle mehr – Frachter und Krabbenkutter legen am industriellen Außenhafen an.

      RESTAURANTS

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      ROTER HAUBARG

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      Auf der Terrasse dieses historischen Bilderbuchbauernhofs aus dem 17. Jh. zwischen Husum und Friedrichstadt schmecken nordfriesische Spezialitäten besonders lecker. Berühmt ist der Haubarg für seine Lammgerichte und Eintöpfe. Fleisch und Gemüse stammen natürlich aus der Region. Sand 5, 25889 Witzwort, Tel. 048 64/845, Di–So 11 bis 21 Uhr (Winter: Mi–So), www.roterhaubarg.de

      DRAGSETHS GASTHOF

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      Sympathisches Husumer Traditionsgasthaus in Hafennähe mit reizvollem Biergarten im Innenhof. Die Speisekarte wird von deftigen, gutbürgerlichen Klassikern dominiert. Aber auch Vegetarier und Fischfans kommen auf ihre Kosten. Reservierung im Sommer empfohlen. Zingel 11, 25813 Husum, Tel. 048 41/77 99 95, Mo–So 11.30–14 und 17–21 Uhr Uhr, www.dragseths-gasthof.de

      ÜBERNACHTUNGEN

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      HOTEL LUNDENBERGSAND

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      Reetgedeckte Wohlfühloase südwestlich von Husum zwischen Marschwiesen und Deichen. Das 4-Sterne-Haus mit 25 Zimmern vereint Design und Gemütlichkeit – und wird Wellnessfans und Ruhesuchende begeistern. Lundenbergweg 3, 25813 Simonsberg, Tel. 048 41/839 30, www.hotel-lundenbergsand.de, DZ ab 135 €

      THOMAS HOTEL SPA

       Online-Karte

      Das stylische 4-Sterne-Haus punktet mit seiner zentralen Lage, komfortablen Zimmern, super-leckerem Frühstück und einem attraktiven Spa-Angebot. Zingel 7–9, 25813 Husum, Tel. 048 41/662 00, www.thomas-hotel.de, DZ ab 110 €

      FLENSBURG

       Online-Karte

      Beim Namen Flensburg bekommen sportliche Autofahrer häufig Schnappatmung. Schließlich ist die nördlichste Stadt der Republik vor allem für das hier ansässige Kraftfahrt-Bundesamt und seine Verkehrssünderkartei bekannt. Die Stadt darauf zu reduzieren, greift freilich viel zu kurz. Ohnehin spielt sich das Leben hier mehr auf und am Wasser ab. Den Stadtbummel beginnt man am besten am Historischen Hafen. Dort, und im benachbarten Schifffahrtsmuseum (www.schifffahrtsmuseum-flensburg.de), erfährt man alles über Flensburgs Geschichte als Handelsdrehkreuz und maritimes Tor zur Welt. Bis 1864 gehörte die Stadt zu Dänemark und war im 18. Jh. wichtiger Stützpunkt der dänischen Westindienflotte, die in der Karibik gebrannten, rohen Rum nach Flensburg schipperte. Von den hiesigen Rumfabrikanten wurde er verschnitten und weiterverkauft. Heute beherrschen hier nur noch zwei Rumhäuser das Handwerk des Destillateurs. Eines davon, das Wein & Rumhaus Braasch (www.braasch.sh), befindet sich in der Roten Straße, die neben dem Holm zu den schönsten Flaniermeilen der Altstadt zählt. Das Umland und die Flensburger Förde erkundet man am besten mit dem Fahrrad und folgt dazu dem Ostseeküstenradweg. Aber nicht zu schnell in die Pedale treten. Und möglichst ohne Rum im Blut! Sie wissen schon – das KBA liegt gleich um die Ecke.

      Tourist Info: Nikolaistraße 8, 24937 Flensburg, Tel. 04 61 / 909 09 20, Mo–Fr 9–18, Sa 10–14 Uhr (abweichende Zeiten Vor- und Nachsaison), www.flensburger-foerde.de

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      Typisch für Sankt Peter-Ording sind die hölzernen Pfahlbauten am Strand, in denen meist Restaurants untergebracht sind.

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