HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! 55 fantastische Reiseziele in Deutschland. Jens van Rooij
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Читать онлайн книгу HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! 55 fantastische Reiseziele in Deutschland - Jens van Rooij страница 8
Rund zwölf Kilometer Länge und bis zu zwei Kilometer Breite misst der Megastrand, der sich an der Westspitze der Halbinsel Eiderstedt zwischen Nordsee und der Gemeinde Sankt Peter-Ording ausdehnt. An manchen Tagen wirkt diese gigantische Sandbank wie eine Wüste – und das Meer und die funkelnden Priele wie märchenhafte Fata Morganen. Wer entspannen möchte, macht es sich in einem der vielen bunten Strandkörbe gemütlich oder lässt sich bei einem Spaziergang die salzige Brise um die Nase wehen. Fotografen frohlocken beim Anblick der für die Gegend typischen hölzernen Pfahlbauten. Nicht zuletzt ist Sankt Peter-Ording ein Dorado für Surfer und Strandsegler. Wer auf drei Rädern selbst einmal durch den Wind düsen möchte, kann bei der Nordsport Strandsegelschule Kurse buchen (www.strandsegeln-spo.de).
Tourist Info: Badallee 1, 25826 Sankt Peter-Ording, Tel. 048 63/99 90, Mo–Fr 9–17, Sa/So 10–16 Uhr, www.st-peter-ording.de
FRIEDRICHSTADT
Südlich von Husum verzaubert das schmucke Friedrichstadt mit viel holländischem Flair: Farbenfrohe, schmale Häuschen mit steilen Treppengiebeln säumen Gassen und Marktplatz, und etliche Grachten, über die sich malerische Brücken spannen, durchziehen den Ort. Zu Wasser – bei einer Bootstour oder mit dem SUP – lässt sich das Städtchen denn auch am schönsten erkunden. Das »nordfriesische Amsterdam« wurde 1621 von Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf gegründet. Um seinen Traum von einer potenten Handelsmetropole zu verwirklichen, warb er vor allem niederländische Exulanten an. Die kamen, mit viel Heimat im Gepäck, und halfen dem Herzog beim Aufbau seiner Stadt. Im Gegenzug durften sie unbehelligt ihre Religion ausüben.
Tourist Info: Am Markt 9, 25840 Friedrichstadt, Tel. 048 81/939 30, Mo–Sa 10–16, So 10–14 Uhr (abweichende Zeiten Vor- und Nachsaison), www.friedrichstadt.de
PELLWORM
Ohne seinen Schutzwall wäre Pellworm ein Spielball der Gezeiten: Acht Meter hoch und 25 Kilometer lang ist denn auch der Deich, der die nordfriesische Insel umringt und sie täglich vor den Fluten bewahrt. Sandstrände und Rummel sucht man hier vergeblich. Ökolandbau und sanfter Tourismus prägen das Eiland unter dem Meeresspiegel, das mit viel Wind, Watt, weiten Wiesen und blühenden Rapsfeldern punktet. Entschleunigung ist also garantiert. Pellworm erreicht man am besten mit der Fähre ab Nordstrand (ca. 40 Min., www.faehre-pellworm.de) und steigt dann auf den Drahtesel um. Leihräder gibt’s am Hafen.
Tourist Info: Uthlandestr. 2, 25849 Pellworm, Tel. 048 44/189 40, Mo–Fr 10–17, Sa 10–12 Uhr (abweichende Zeiten Nebensaison), www.pellworm.de
BARFUSS DURCHS WATT
Schuhe aus, und rein ins nasskalte Vergnügen! Bei einer Wattwanderung geht man buchstäblich auf Tuchfühlung mit der Natur. Erkundungstouren durch dieses einzigartige Biotop werden von zahlreichen Veranstaltern angeboten. Spannend, lehrreich und unterhaltsam sind die Exkursionen der beiden Biologen und Nationalpark-Wattführer Birgit Andresen und Walther Petersen-Andresen, die ihre Gäste zwischen April und Dezember ab Dagebüll auch zu den Halligen Oland und Gröde entführen. Buchen kann man längere und kürzere Ausflugspakete. Bei letzteren geht es nach Eintritt der Flut mit dem Boot zurück zum Ausgangspunkt.
Birgit Andresen & Walther Petersen-Andresen, Tel. 046 67/466, Wattwanderungen ab Dagebüll, www.wattwanderungen-halligerlebnis.de
Muizenberg Beach bei Kapstadt, Südafrika 34° 06‘ 00“ Süd / 18° 28‘ 00“ Ost
54° 10‘ 40“ NORD / 07° 53‘ 18“ OST
Übersichtskarte | Online-Karte
WER VORHAT, in einer der farbenfrohen Holzhütten auf Helgoland ungestört in seine Badehose zu schlüpfen, sei gewarnt: Das könnte peinlich enden! Anders als am Muizenberg Beach bei Kapstadt werden die Hummerbuden auf der Nordseeinsel nicht als Umkleidekabine genutzt – obwohl man sie von Weitem dafür halten könnte. Früher dienten sie den Fischern als Geräteschuppen, jetzt haben Gastwirte, Händler und Künstler hier schmucke Lokale, Galerien und Souvenirläden eröffnet. Gebaut wurden die Häuschen erst nach 1952, das als »Stunde null« der Inselgeschichte gilt. Schon zur Kaiserzeit war Helgoland wichtiger Militärstützpunkt, und auch die Nazis rüsteten die »Seefestung« vor Englands Haustüre weiter auf. Kein Wunder also, dass die Briten, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Besatzer blieben, die ganze Insel am liebsten in die Luft jagen wollten. Was zum Glück nicht gelang. Zwar hinterließ Operation »Big Bang«, bei der 1947 Tausende Tonnen Restmunition per Fernzünder gesprengt wurden, riesige Mondkrater; das Eiland blieb jedoch bewohnbar. Anfang der 1950er-Jahre kehrten die Einheimischen zurück, begannen ein neues Leben und begrüßten bald auch wieder Touristen. Auf wundersame Weise überlebt hat den »Big Bang« ein über 150 Jahre alter Maulbeerbaum nahe der Inselkirche. Dass das exotische Gewächs in diesen Breiten überhaupt gedeiht, liegt an den milden Wintern, die Helgoland auch dem Golfstrom verdankt. Im Schatten des Baumes gab sich Mitte des 19. Jahrhunderts so manch illustres Liebespaar das Jawort – das See- und Heilbad war damals gefragtes Reiseziel der Noblesse. »Unkompliziert heiraten«, wie es die Kurverwaltung formuliert, kann man noch heute in einer der Hummerbuden, in der ein Standesamt untergebracht ist. Besucher erleben auf Helgoland somit nicht nur Südafrikaflair, sondern können sich auch die Reise nach Las Vegas sparen.
Die bunten Hummerbuden sind Helgolands Top-Attraktion und sehen aus der Ferne fast wie Badehäuschen aus. Wer Sonne und Meer genießen möchte, ist jedoch an den breiten Sandstränden auf Helgolands Nachbarinsel Düne besser aufgehoben.
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