Kanada - British Columbia. Jörg Michel
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Belgard Kitchen
Ein paar Schritte weiter an der Ecke Alexander und Jackson Street findet man das alte Rotlicht- und Hafenviertel mit historischen Holzhäuschen und Ladenzeilen. Das Dales House in der Alexander Street Nr. 414 soll eines der ältesten Häuser in Vancouver sein. Dazwischen mischen sich ultra-moderne Designs, wie etwa ein Haus, das ganz aus Frachtcontainern gebaut wurde.
Überall stehen alte Fabrikgebäude.
Das japanische Erbe ist weithin sichtbar
Das ehemalige japanische Kulturzentrum aus dem Jahr 1906 können Sie in der Alexander Street Nr. 475 bewundern. Das Gebäude mit seinen japanischen Schriftzeichen ist das einzige des Viertels, das der Staat nach den Zwangsenteignungen der Kriegszeit an die japanische Gemeinde zurückgegeben hat. Heute ist dort eine japanische Sprachschule untergebracht.
Nicht weit entfernt, in der Jackson Street, steht noch der alte buddhistische Tempel, der auch schon einmal eine methodistische Kirche war. Auf der Powell Street und im Oppenheimer Park findet jeden Sommer im August ein populäres Straßenfestival statt, bei dem das japanische Erbe und die eklektische Gegenwart des Viertels gleichermaßen gefeiert werden.
Der Oppenheimer Park in Railtown
Railtown ist ein Viertel im Aufbau und Aufbruch, das sich stets verändert und neu erfindet. Es ist weder poliert noch „schön“ im engeren Sinn, denn an vielen Gebäuden blättert die Farbe ab und viele Ladenzeilen sind mit Brettern verschlagen. Doch wer den rauen, urbanen Charme liebt, der sollte einen Spaziergang und einen Restaurantbesuch in Railtown nicht versäumen!
Info
Lage: Von der berühmten Dampf-Uhr in Gastown ist der Oppenheimer Park in Railtown in etwa 20 Min. zu Fuß zu erreichen. GPS: 49.28264, -123.0943469.
Anfahrt: Dazu gehen Sie auf den Water und Powell Streets immer in Richtung Osten, bis Sie an der Kreuzung Dunlevy und Powell Streets den Oppenheimer Park erreichen. Als Railtown werden die zwei Straßenblocks nördlich und zwei bis drei Blocks westlich und östlich davon bezeichnet.
Öffnungszeiten: Diese variieren je nach Ziel. Insgesamt hat Railtown ein lebendiges Nachtleben. Viele Restaurants und Cafés sind gerade auch über die Mittagszeit populär.
Aktivitäten: Wer Railtown im Rahmen einer geführten Tour erkunden will, dem seien die kulinarischen Spaziergänge Off The Eaten Track empfohlen. Ein guide nimmt Sie mit durch die interessantesten Straßenzüge, außerdem können Sie in fünf der populärsten Restaurants ein paar Happen probieren (2 Std., 60 CAD pro Person); Tel.: +1 778 918 4584, offtheeatentracktours.ca/vancouver
Restaurants: Die Foodie-Szene in Railtown ist groß im Kommen, aber stets im Fluss, sodass man die folgenden Tipps vor Ort noch einmal bestätigen sollte.
•Keinesfalls versäumen sollten Sie The Belgard Kitchen im Settlement Building wegen der tollen Auswahl an Craft-Bieren und Weinen sowie der populären Tapas-Karte; 55 Dunlevy Street, Tel.: +1 604 699 1989, belgardkitchen.com
•Ein Klassiker ist das Railtown Café mit seiner fabelhaften Sandwich- und Salat-Karte. Die ist so populär, dass die Eigentümer mittlerweile drei weitere Filialen in anderen Vierteln Vancouvers eröffnet haben und auch außer Haus liefern; 397 Railway Street, Tel.: +1 604 428 0800, www.railtowncafe.ca
•Wer im italienische Restaurant Ask For Luigi die legendäre Pasta probieren will, der muss sich auf eine lange Warteschlange am Eingang gefasst machen. Die reicht manchmal bis zum nächsten Block! 305 Alexander Street, Tel.: +1 604 428 2544, www.askforluigi.com
•Im Uncommon Café gibt es nicht nur saftige Porcetta- oder Meatball-Sandwiches, sondern auch ofenfrische Backwaren. In der Großraumküche werden auch Kochkurse angeboten; 477 Powell Street, Tel.: +1 604 254 0477, www.theuncommoncafe.com
4. Skwachays Lodge: Schlafen wie ein Häuptling
In Vancouver gibt es eine Hülle und Fülle von Hotels und Unterkünften, doch für mich sticht eine besonders heraus: Die Skwachays Lodge ist das einzige von den First Nations gestaltete Boutique-Hotel der Stadt und war das erste seiner Art in Kanada. Es hat 18 gemütliche Zimmer, liegt im historischen Viertel Gastown mitten im Zentrum – und wird doch häufig übersehen.
Das Hotel ist einzigartig, denn dort zelebrieren die Ureinwohner Kanadas ihre Kulturen, ihre Mystik und ihre weltweit gefragten Kunst- und Schnitzwerke. Schon von außen ist das nicht zu übersehen. Auf dem Dach ragt ein Haida-Totempfahl mit drei geschnitzten Wachmännern in den Himmel. Sie halten symbolisch ihre schützende Hand über das Hotel und seine Gäste.
Frühstücksraum
Feather Suite
Drinnen kann ich mich an Kunstwerken der First Nations einfach nicht satt sehen. Hinter der Lobby im Frühstücksraum steht ein langer Tisch, der ein Biber-Haus zeigt. Die Biber stehen bei vielen Ureinwohnern für die Tugend Fleiß, was den Serviceanspruch des Hotels unterstreichen soll. Der Kaffee zum Frühstück stammt von einer indigenen Rösterei aus dem Great Bear Rainforest. Dazu gibt es unter anderem bannock, traditionelle Fladenbrote der Ureinwohner.
Die 18 Zimmer, die sich über zwei Stockwerke des Gebäudes erstrecken, sind nicht nur exzellent ausgestattet mit Wi-Fi und Kaffeemaschinen. Sie sind auch optisch eine Wucht. Jedes Zimmer wurde von einem Künstler der First Nations individuell gestaltet und erzählt eine eigene Geschichte. Wäre die Skwachays Lodge kein Hotel, könnte sie glatt als Museum durchgehen. Besonders schön ist das Zimmer 607, die „Feather Suite“.
Hier hat der Zeichner Richard Shorty in drei Monaten Arbeit zwei riesige, kunstvolle Federn auf die Wände gemalt, eine über dem Treppenaufgang, eine im Schlafzimmer. In seiner Kultur werden Federn in spirituellen Festen verwendet, um die Seelen der Menschen zu reinigen, aber auch ihre Räume und Zimmer. Nebenan in der Suite 604 wird in Gemälden und hängenden Installationen die Lachswanderung dargestellt, die für das Überleben und die kulturelle Identität der Westküsten-First-Nations von entscheidender Bedeutung ist. In der „Wilderness Teaching Suite“ im Raum 504 fühle ich mich stets wie mitten im Regenwald, umgeben von mystischen Masken und stilisierten Bäumen.
Auf dem Dach des Hotels sitzt ein Wachmann auf einem Totempfahl.
Dabei ist das Hotel