Pass doch endlich auf!!!. Hans-Albrecht Zahn
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Übung: Versuchen Sie stichpunktartig mit eigenen Worten zu beschreiben, was Sie unter Aufmerksamkeitsstörungen verstehen!
Beispiel für eine mögliche Charakterisierung
- schreit, brüllt, beschimpft seine Mitmenschen
- zieht sich in sich zurück, reagiert nicht auf Bitten und Aufforderungen
- bringt Unruhe in Familie, Kindergartengruppe und Schulklasse
- ist nicht beliebt, tut aber auch selbst wenig dazu von anderen gemocht zu werden
- starker Mitteilungsdrang, redet ununterbrochen und meistens genau im falschen Augenblick
- nimmt mit seinem Verhalten keine Rücksicht auf Andere
- tut, was er will
- hat eine eingeschränkte Selbstwahrnehmung
- merkt nicht wie er auf andere wirkt
- lebt zwischen Selbstzweifel und Selbstüberschätzung
- hält sich selbst für einen Versager
- prahlt gerne
- spürt sich selbst wenig; relativ unempfindlich gegen physischen Schmerz
- schwaches Leibwahrnehmung
- zwischen Stumpfheit und Interesselosigkeit
- Vergesslichkeit
- leichte Ablenkbarkeit
- kurze Aufmerksamkeitsspanne
- häufig wechselnde Vorstellungen
- sprunghaftes Denken
- wird von inneren Bildern überflutet, einseitige visuelle Bindung
- schnell wechselnde Vorstellungen
- interessiert sich wenig für die Umwelt
- will sich nicht festlegen
- das Empfinden wechselt zwischen Apathie und Aufregung
- lebt nicht in der Gegenwart, bindet Zukunft und Vergangenheit nicht an die Gegenwart,
- hat dauernd gute Vorsätze, welche nicht eingehalten werden
- regt sich schnell auf
- möchte dauernd Abwechslung haben
- sucht kurzfristigen Unterhaltungswert
- hockt oft vor dem Fernseher oder Computer
- möchte am liebsten nur Herumtoben oder herumdösen
- Bewegungsunruhe
- Atemlosigkeit
- keine Ausdauer
- nur kurz bei einer Sache bleiben
- döst auf dem Sofa herum ohne etwas zu tun
FRAGEBOGEN
Zur „Diagnose“ der Aufmerksamkeit wurden eine Reihe von Diagnoserastern, Fragebogen und Tests entwickelt. Solche Instrumente sind nötig, um – im heutigen Wissenschafts-und Gesellschaftsverständnis - Aufmerksamkeit zu erfassen. Die Phänomene werden durch Testverfahren messbar gemacht und erhalten dadurch eine gewisse „Objektivität“.
Solche Diagnosen haben eine gewisse Berechtigung. Wenn eine Behörde ein Medikament oder eine Therapie einer Aufmerksamkeitsstörung bezahlt, hängt es davon ab, ob die beobachteten Verhaltensweisen durch diese Testverfahren als krank und behandlungsbedürftig eingestuft werden.
Einige solcher Diagnoseformen sollen hier beschrieben werden. DSM ist ein Klassifikationssystem für psychische Störungen, das Ärzten und Psychologen helfen soll, Aufmerksamkeitsstörungen zu diagnostizieren (DSM ist ein Klassifikationssystem der Psychiatrie/Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders). Eine der ersten Fragebogen zur Erfassung von Aufmerksamkeitsstörungen wurden von Hallowell und Ratey entwickelt. ADS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Sie haben einen Fragebogen für Kinder und für Erwachsene entwickelt.
ADS – Diagnoseraster nach Hallowell/Ratey für Kinder DIAGNOSTISCHE KRITERIEN FÜR DIE AUF-MERKSAMKEITS UND HYPERAKTIVITÄTSSTÖRUNG BEI KINDERN (nach DSM - III - R)
Voraussetzung ist eine Störung von mindestens sechsmonatiger Dauer, bei der nicht weniger als acht der folgenden Symptome auftreten:
1) Zappelt häufig mit Händen und Füßen oder rutscht auf dem Stuhl hin und her ( kann bei Heranwachsenden beziehungsweise Erwachsenen auf das Gefühl motorischer Unruhe beschränkt sein ).
2) Hat Mühe an seinem/ihrem Platz sitzen zu bleiben, wenn es die Umstände verlangen.
3) Ist leicht ablenkbar durch Außenreize.
4) Es fällt ihm/ihr beim Spiel oder in Gruppensituationen schwer zu warten, bis er/sie an der Reihe ist.
5) Platzt häufig mit der Antwort heraus, bevor die Frage vollständig formuliert ist.
6) Es fällt ihm/ihr schwer, Instruktionen von anderer Seite konsequent zu befolgen.
7) Es fällt ihm/ihr schwer beim Arbeiten oder Spielen über längere Zeit aufmerksam zu bleiben.
8) Wechselt häufig die Tätigkeiten ohne eine von ihnen zu beenden.
9) Es fällt ihm/ihr schwer, still zu spielen.
10) Redet häufig ohne Punkt und Komma.
11) Unterbricht oder stört häufig andere
12) Macht häufig den Eindruck, er/sie höre gar nicht zu, wenn man mit ihm/ihr spricht.
13) Verliert häufig Sachen, die er/sie für Arbeiten oder Aktivitäten in der Schule oder zu Hause benötigt.
14) Lässt sich häufig auf physisch riskante Aktivitäten ein, ohne die möglichen Folgen zu bedenken.
ADS - Diagnoseraster nach Hallowell/Ratey für Erwachsene DIAGNOSTISCHE KRITERIEN FÜR DIE DIAGNOSE ADD bei Erwachsenen