Der Kandidat. Джек Марс

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Der Kandidat - Джек Марс Ein Luke Stone Thriller

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Jahr Arbeit. Er war zu dem Schluss gekommen, dass sie lupenrein gewesen war und wenn nicht, dann war der Dreck so tief vergraben, dass ihn niemals jemand finden würde.

      „Was Patrick mir gegenüber andeutete war, dass Hopkins und ihr Ehemann Schmiergelder von anderen Staatspräsidenten angenommen hatten, einschließlich von Diktatoren aus der Dritten Welt, im Gegenzug für Gefallen von unserer Regierung. Außerdem hat er angedeutet, dass es für Pierre Michauds gestellte gemeinnützige Organisationen quid pro quos gab. Wenn die Diktatoren zuließen, dass Michaud seine Wasserreinigungssysteme – Systeme, die nicht einmal funktionieren! – bauen durfte, würden die USA Waffen an sie verkaufen. Das ist unglaublich. Und liebe Leute, das war das Letzte, was ich jemals von Patrick Norman gehört habe. Er hatte alles herausgefunden, wenn es um Susan Hopkins ging. Und dann ist er ums Leben gekommen, angeblich durch sein eigenes Tun.“

      Jetzt machten sich laute Buh-Rufe in der Menge breit.

      „Aber er hat es nicht selbst getan! Gestern Nachmittag hat das Büro des Gerichtsmediziners von Washington, D.C. seine Ergebnisse veröffentlicht. Patrick Norman hat die Waffe, die ihn getötet hat, nicht selbst abgefeuert. Außerdem fanden sich Anzeichen eines Kampfes. Alle Hinweise besagen, dass er umgebracht wurde und der Täter versucht hat, den Mord als Selbstmord darzustellen.“

      Er hielt einen Moment inne und holte Luft. Dies waren echte Fakten, die er gerade dargelegt hatte und sie sprachen Bände.

      „Nur fünf Tage vor der Wahl. Patrick Norman, der Mann, der sämtliche Beweise für Susan Hopkins‘ dreckige Spielchen in der Hand hatte, wurde nur fünf Tage vor der Wahl ermordet.“

      Die Menge explodierte in Ekstase. Das war es, was sie hören wollten, alles, was sie jemals gewollt hatten – etwas, das zu bestätigen schien, was sie schon immer über Susan Hopkins gewusst hatten. Sie war korrupt und sie schreckte nicht einmal davor zurück, jemanden umzubringen, um diese Tatsache zu verstecken.

      Während die Menge jubelte, machte sich ein weiterer Sprechchor bemerkbar. Ein Slogan, der erst kürzlich geboren worden war. Der gefährlichste Spruch von allen, ein Spruch, den Gerry der Hai selbst über seine Gathering Storm-Anhänger hatte verbreiten lassen.

      „SCHMEISST… SIE… RAUS! SCHMEISST… SIE… RAUS!“

      Und dann passierte etwas Merkwürdiges und Wunderbares.

      Während seine Anhänger nach Gewalt lechzten, flog eine weiße Taube vom Himmel hinab, schwebte kurz über Jefferson Monroe, und setzte sich dann auf seine rechte Schulter. Sie schlug ein paar Mal mit ihren Flügeln, beruhigte sich aber schnell und saß nun still da. Er hatte tatsächlich eine weiße Taube auf seiner Schulter. Die Menge konnte sich nicht mehr halten.

      Es war wie Magie. Mehr noch, es war ein Zeichen. Ein Zeichen von Gott selbst.

      Er bewegte sich vorsichtig, um die Taube nicht aufzuschrecken.

      Denkt an den Vogel. Das hatte Gerry der Hai in sein Handy geschrien.

      Monroe hob seinen linken Arm und versuchte, die Menge zu beruhigen. Es gelang, zumindest ein wenig.

      „Das ist eine Friedenstaube“, sagte er. „Und so werden wir es anstellen, meine Lieben. Friedlich und mit Hilfe des Gesetzes. Wir werden die Gesetze der Vereinigten Staaten durchsetzen. Wir werden dafür sorgen, dass die Macht friedlich weitergegeben wird, so wie es seit den frühesten Tagen unserer Republik Tradition ist.

      „Denn wir sind eine Nation, die auf Gesetzen gegründet ist. Susan Hopkins muss noch heute das Amt des Präsidenten abtreten und das Weiße Haus verlassen. Die Polizei von Washington, D.C., sowie der Gerichtsmediziner haben ihre Arbeit geleistet – sie haben festgestellt, dass Patrick Norman keinen Selbstmord begangen hat. Und jetzt ersuche ich das Justizministerium und das FBI, ihre Arbeit zu leisten – und eine Morduntersuchung gegen die Präsidentin einzuleiten.“

      KAPITEL ZWÖLF

      11:45 Uhr Eastern Daylight Time

      Das Lagezentrum

      Das Weiße Haus, Washington, D.C.

      „Ein Haftbefehl?“, fragte Susan Hopkins. „Ist es das, was sie ausgestellt haben?“

      Kurt Kimball drehte die Lautstärke herunter. Sie hatten gerade Jefferson Monroes Rede zum wiederholten Male angeschaut – Luke hatte sie jetzt schon drei Mal gehört.

      Auch wenn seine Veranstaltung danach noch weitergegangen war, war der interessante Teil nach der Rede vorbei gewesen. Ein unbekannter Countrymusiker war auf die Bühne gekommen und hatte versucht, die Menge mit einem patriotischen Lied zu unterhalten, aber das Publikum hatte sich bereits nach wenigen Minuten verteilt.

      Sie waren nicht für ein Konzert hergekommen – sie waren gekommen, um einer öffentlichen Hinrichtung beizuwohnen und man konnte fast behaupten, dass sie genau das bekommen hatten.

      Jetzt schaute sich Luke im Lagezentrum um, um die verschiedenen Reaktionen zu beobachten. Der Raum war voll mit Menschen. Mitarbeiter der Wahlkampagne, der Geheimdienst, Susans eigene Leute, Angestellte der Vizepräsidentin, einige Politiker der Demokraten. Luke konnte nicht viel Kampfeswillen in ihren Augen entdecken. Manche von ihnen überlegten offensichtlich, wann der beste Zeitpunkt wäre, das Schiff zu verlassen, bevor es endgültig am Grund des Ozeans angelangt war.

      Diese Art von Umgebung war Luke nicht gewohnt. Er fühlte sich fehl am Platze. Ihm war klar, dass es wichtige Entscheidungen gab, die die Leute hier treffen mussten, aber er hatte nicht die Geduld für diese Art von Arbeit. Sein typischer Prozess war so schnell wie möglich eine praktische Lösung zu finden und dann zu agieren. Kurt Kimball sah verwirrt aus. Kat Lopez wirkte ungläubig. Nur Susan wirkte ruhig.

      Luke beobachtete Susan genau und fragte sich, wann sie wohl zusammenbrechen würde. Das war eine alte Gewohnheit, die er in Kriegsgebieten entwickelt hatte, insbesondere in Momenten, in denen sich seine Truppe sammeln musste – er hatte stets genau untersucht, wie viel seine Leute noch aushalten konnten. Stress war nicht zu unterschätzen, und viele Menschen brachen unter ihm zusammen. Manchmal passierte es nur langsam und schleichend, aber manchmal auch von einem Moment auf den nächsten. Egal wie, irgendwann hatte jeder genug, auch der stärkste und erfahrenste Krieger. Irgendwann schaltete jeder ab.

      Aber Susan schien diesen Punkt noch nicht erreicht zu haben. Ihre Stimme war ruhig. Ihre Augen waren hart und unnachgiebig. Sie war nicht in der besten Verfassung, aber sie konnte noch kämpfen. Luke war froh darüber. Das würde es einfacher machen, an ihrer Seite zu stehen.

      Kurt stand am Ende des Raumes, nahe der großen Leinwand, und schüttelte seinen aalglatten Kopf.

      „Nein. Sie sind eine Person von Interesse in diesem Fall, aber keine Verdächtige. Die Polizei von Washington, D.C., genauer gesagt die Mordabteilung, haben lediglich ein Verhör angefragt. Sie hätten gerne, dass Sie in ihrem Hauptquartier erscheinen. Ihre Anwälte wären bei Ihnen. Trotz allem kann es natürlich sein, dass Sie während des Verhörs zu einer Verdächtigen werden. Und an diesem Punkt könnte man Sie verhaften.“

      Kurt blickte zu einem der Anwälte des Weißen Hauses, ein adretter Herr in einem dreiteiligen Anzug und sandigem, wüsten Haar. Neben ihm standen zwei Assistenten.

      „Stimmt das ungefähr so, Howard?“, fragte Kurt.

      Howard nickte. „Ich würde ihnen im Moment kein Verhör gewähren und erst recht keines, bei dem Sie persönlich anwesend sind. Nicht hier und unter keinen Umständen in ihrem Hauptquartier. Wenn Sie auch nur einen Fuß da reinsetzen, werden Sie nur schwer

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