Von Drachen Geboren. Морган Райс
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Das war der Teil, der Aethes Trauer noch schlimmer machte. Es wäre schlimm genug gewesen, wenn allein ihr Mann im Kampf gefallen wäre. Doch das so viele Dinge fast gleichzeitig geschehen waren, war einfach zu viel. Es fühlte sich an, als hätte es alles, was sie hatte, zerstört und nichts zurückgelassen. Als sie es aussprach, schien es auch Vars zu treffen, fast wie ein Schlag.
„Es ist unmöglich, diese Dinge einzuschätzen“, sagte Vars. Zu Aethes Überraschung stellte er sich neben sie und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Ich vermute, dass all dies vom Königreich im Süden geplant wurde. Ja, ich bin sicher, wenn irgendjemand Schuld an all dem trägt, müssen sie es sein.“
„Ich glaube, dass es ihre Schuld ist“, sagte Aethe und spürte, wie der Zorn hell in ihr brannte, wie eine Flamme, die die Macht hatte, sie völlig zu verzehren, wenn sie es zuließ. „Nach allem, was sie getan haben, würde ich liebend gern zusehen, wie sie alle ausgelöscht werden, wenn ich könnte!“
„Wir haben allen Grund, sie zu hassen“, sagte Vars.
„Sie haben deinen Bruder getötet, deine Schwester entführt …“
„Ja“, sagte Vars. „Zumindest ist sie jetzt mit Finnal verheiratet.“
„Das ist sie“, sagte Aethe, und das gab ihr etwas Erleichterung. Sie wusste, dass Lenore vor der Hochzeit Bedenken hatte, aber sie war sich sicher, dass ihre Tochter bald glücklich sein würde. „Und Godwin …“
„Wir werden alles tun, um zu helfen“, sagte Vars. „Alles was nötig sein wird.“
„Kannst du … kannst du Meister Grey finden?“, fragte sie. „Der Medicus unternimmt nichts, also vielleicht …“
„Ich werde veranlassen, dass nach ihm geschickt wird“, sagte Vars. „Und in der Zwischenzeit werde ich dafür sorgen, dass hier alles reibungslos laufen wird.“
„Ich werde dabei helfen“, sagte Aethe. „Was auch immer du brauchst. Wir werden das Königreich zusammen beschützen. Für Godwin.“
Sie konnte fühlen, wie die Tränen fielen, fühlte, wie sie selbst fast in ihrem unendlichen Kummer zusammenfiel.
„Das wird nicht nötig sein“, sagte Vars.
„Aber Vars …“ begann Aethe. Sie musste irgendwie helfen können, damit sie sich nützlich und als Teil des Ganzen fühlen könnte.
„Die Frau meines Vaters ist eindeutig verstört“, sagte Vars und wandte sich an zwei Wachen. Er nannte sie nicht die Königin, bemerkte Aethe. „Sie muss sich ausruhen. Bringt sie in ihre Zimmer und sorgt dafür, dass sie nicht gestört wird.“
„Wie bitte?“, fragte Aethe. „Ich muss nirgendwo hingehen.“
„Doch, das müsst Ihr“, beharrte Vars. „Ihr seid müde, Ihr seid verstört. Geht Euch ausruhen. Es ist zu Eurem Besten.“
Das Problem war, dass sie umso mehr den Eindruck vermittelte, sie sei nichts anderes als die verwirrte, trauernde Frau, je mehr sie protestierte. Die Wachen näherten sich ihr und nahmen sie bei den Armen. Sie entwand sich ihrem Griff, entschlossen, allein zu gehen, aber sie konnte die Tränen nicht aufhalten, die ihr über das Gesicht liefen. Sie starrte zurück zu Vars, der über ihrem Ehemann thronte. Wie konnte dies geschehen?
Und was noch wichtiger war, welche Katastrophe bedeutete dies für das Königreich?
KAPITEL ZWEI
Fast seit dem Tag ihrer Ankunft, als er noch ein Junge war, hatte Vars den Moment herbeigesehnt, an dem er Aethe einfach wegschicken konnte. Die Frau seines Vaters, sein Ersatz für Vars’ Mutter, war lange Zeit die Hauptquelle für so viele seiner Enttäuschungen im Leben gewesen. Sie hatte seinem Vater so lange ins Ohr geflüstert, wie er sich erinnern konnte, und ihm gesagt, dass Vars schwach oder feige oder unwürdig war und dass ihre Töchter herrschen sollten.
Selbst in den letzten Gesprächen hatte sie es unterstellt. Sie hatte Fragen darüber gestellt, wie Lenore zum Zeitpunkt des Angriffs hatte allein sein können, was offensichtlich darauf hindeutete, dass sie Vars verdächtigte, seine Pflichten als Wache nicht erfüllt zu haben. Sie hatte vorgeschlagen, dass ihre Brut helfen könnte, die Last der Regierung zu teilen, und Vars wusste sehr wohl, dass dies nur eine verschleierte Art war, ihm zu sagen, dass sie ihm möglicherweise die Macht abnehmen könnten. Als die Wachen Aethe in ihre Zimmer brachten, riskierte Vars ein selbstzufriedenes Lächeln.
„Was macht Ihr alle hier?“, fragte er, als er sich im Raum nach den Dienern und Wachen umsah. Soweit er sehen konnte, standen sie da nur herum. „Glaubt Ihr, mein Vater wird sich aufsetzen und ein Glas Wein verlangen oder Euch alle in den Kampf führen?“
Die meisten von ihnen schauten bei seinen Worten weg, als wollten sie ihm nicht zuhören. Nun, Vars war jetzt der Regent und sie hatten keine Wahl, denn sie mussten zuhören.
„Wir bleiben aus Loyalität beim König, Hoheit“, sagte einer der Diener. „Und für den Fall, dass er unsere Hilfe benötigt.“
„Welche Hilfe?“, forderte Vars. „Ich habe gesehen, wie Medicus Jarran wieder nach oben gegangen ist. Konnte er helfen? Nein. Selbst der gepriesene Magier meines Vaters hat bisher nur in seinem Turm vor sich hingemurmelt. Doch Ihr alle werdet ihm helfen können? Verlasst das Zimmer.“
„Aber Eure Hoheit –“
Vars drehte sich zum Diener. „Du hast gerade noch von Loyalität gesprochen. Ich bin der Regent des Königs. Ich spreche mit der Stimme des Königs. Wenn du einen Funken Loyalität in dir hast, wirst du gehorchen. Mein Vater muss nicht von Wachen oder Dienern umgeben sein. Du wirst gehen, oder ich werde dich mit Gewalt aus diesem Raum entfernen lassen.“
Vars konnte sehen, dass keinem von ihnen der Gedanke, seinen Vater sich selbst zu überlassen, gefiel, aber es war ihm egal. Er hatte vor langer Zeit schon festgestellt, dass die Leute nur das taten, was man von ihnen verlangte. Diejenigen, die über Ehre, Loyalität oder Patriotismus sprachen, waren nichts anderes als Lügner und gaben vor, so viel besser zu sein als Vars.
Als sie begannen, einer nach dem anderen den Raum zu verlassen, hielt eine der Wachen inne. „Was ist, wenn der König aufwacht, Hoheit? Sollte nicht einer von uns bleiben, um sich um ihn zu kümmern und Euch zu informieren, wenn es passiert?“
Vars schrie den Mann nur deshalb nicht an, weil er nicht als Sohn gesehen werden wollte, der seinen Vater hasste, oder als Dummkopf, der sein Königreich nicht kontrollieren konnte. Was die Leute sahen, war schließlich weitaus wichtiger als die Wahrheit.
„Das ist kein Job für einen von Euch“, sagte er. „Es ist eine Aufgabe, die ein Kind erledigen könnte.“ Eine Idee kam ihm in den Sinn. „Wer ist der jüngste der Pagen hier?“
„Das wäre Merin, Hoheit“, sagte einer der Diener. „Er ist elf.“
„Elf ist alt genug, um darüber zu wachen, ob mein Vater aufwacht, und jung genug, um für nichts anderes nützlich zu sein“, sagte Vars. »Hol ihn hierher und begib dich dann an deine eigentlichen Pflichten. Wir sind doch mitten im Krieg!“
Diese Worte waren genug, um sie alle in Bewegung zu bringen, auch wenn Vars’ eigene Aura als Befehlshaber dies so offensichtlich nicht vermochte. Er hasste sie dafür. Es