Nichts Als Verstecken. Блейк Пирс

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Nichts Als Verstecken - Блейк Пирс Ein Adele Sharp Mystery

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dass Menschen, die in ihrer Jugend oft an verschiedenen Orten gelebt hätten und ständig in Bewegung waren und dies auch als Erwachsene taten, oft Schwierigkeiten hatten, eine Verbindung zu anderen Menschen herzustellen. Die Angst aus dem gewohnten Umfeld gerissen zu werden und fortzugehen, konnte manchmal sogar eine traumatische Wirkung auf ein Kind haben.

      Adele runzelte die Stirn und dachte darüber nach. Könnte das der Wahrheit entsprechen? Es war nicht so, dass sie viele Freunde hatte.

      Sie dachte an Robert und ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen. Sogar Agent Grant war, obwohl sie ihr Chef war, jemand, dem sie sich anvertrauen konnte.

      Ihr Lächeln verblasste ein wenig, als sie an John Renee dachte. Schürzenjäger, Sprücheklopfer, Oberarschloch. Bei John konnte man sich nie sicher sein. In vielerlei Hinsicht war er der Anti-Angus.

      Stirnrunzelnd griff sie nun nach ihrem Telefon und wollte Angus anrufen. Ein Anruf konnte doch nicht schaden, oder? Besonders, wenn er sie zurückhaben wollte. Was würde sie sagen? Würde sie es überhaupt wissen, bevor sie seine Stimme hörte?

      Als sie ihr Telefon in die Hand nahm und das Gewicht spürte, begann es zu klingeln. Diesmal vibrierte es nicht, sondern es erklang ein schrilles Zwitschern. Die einzige Nummer in ihrem Handy, die ein Geräusch machte, kam von ganz oben.

      Adeles Stirnrunzeln vertiefte sich und sie konnte fühlen, wie sich die Furchen in ihre Stirn bohrten, als sie das Telefon an ihr Ohr hielt. „Agent Grant, ich arbeite an den Akten. Sie sind noch nicht fertig, aber ich sollte…“

      „Adele, vergessen Sie die Akten“, sagte die Stimme am anderen Ende.

      „Wir brauchen Sie oben.”

      „Sind Sie sicher? Wenn Sie mir noch ein paar Stunden Zeit geben, bin ich sicher, ich könnte…“

      „Vergessen Sie die Akten, Adele“, sagte die Stimme von Agent Grant. Sie klang angespannt, etwas widerwillig, aber doch entschlossen. „Beeilen Sie sich. Es ist etwas vorgefallen.”

      „Ich bin gleich da.”

      Adele wartete die Stille am anderen Ende ab, bevor sie das Handy hinlegte und einen Moment lang auf ihren Schreibtisch starrte. Es ist etwas vorgefallen. Die Art und Weise, wie Grant das gesagt hatte, ließ Adele einen Schauer über den Rücken laufen.

      Naja, das mit dem sesshaft werden konnte, zumindest für den Moment, noch warten.

      Adele erhob sich von ihrem Stuhl, steckte ihr Telefon ein und entfernte sich von dem Stapel Papier, eilte in Richtung Tür und ging nach oben in Agent Grants Büro, während sie ein breites Lächeln unterdrückte.

      KAPITEL DREI

      Als sie das Büro von Agent Grant betrat, war Adele überrascht, Mrs. Jayne vor dem Schreibtisch sitzen zu sehen, ihre Hände in geduldiger Haltung über den Knien verschränkt. Adele zögerte und versuchte, nicht verwirrt die Stirn zu runzeln. Sie sondierte den Raum und wartete ab, dass sich auch Executive Foucault einschalten würde, aber diesmal gab es kein Zeichen des französischen Leiters der DGSI.

      Mrs. Jayne hingegen arbeitete für Interpol. Sie war eine ältere Frau, mit hellen, intelligenten Augen hinter einer Hornbrille. Sie hatte graues Haar und war etwas kräftiger als die meisten Außendienstmitarbeiter. Adele erinnerte sich, dass Mrs. Jayne keinen Akzent hatte, was darauf hindeutete, dass sie die englische Sprache zwar sehr gut beherrschte, dennoch konnte man ausmachen, dass es nicht ihre Muttersprache war.

      Als die Tür hinter Adele ins Schloss fiel, näherte sie sich Agent Grants Schreibtisch. Wenn Mrs. Jayne es für nötig befunden hatte, selbst zu kommen, war tatsächlich etwas vorgefallen.

      Agent Grant räusperte sich hinter dem Schreibtisch. Adeles Vorgesetzter fuhr mit einer Hand durch ihr mittellanges Haar und presste ihre Lippen mit strenger Miene zusammen. Sie war nur ein paar Jahre älter als Adele, hatte aber jetzt bereits Falten um Mund und Augenwinkel. Lee Grant war nach den beiden Generälen aus dem Bürgerkrieg benannt worden und in der Außenstelle in San Francisco für ihre Streifzüge aus dem Gebäude und an Tatorte bekannt, da er jede Gelegenheit ergriff, sich die Beine zu vertreten. Insgeheim vermutete Adele, dass Agent Grant der Außeneinsatz fehlte. Und obwohl sie es nie zugeben würde, glaubte Adele, dass Grants Fähigkeiten hinter einem Schreibtisch verschwendet wurden.

      „Sharp“, sagte Agent Grant und nickte ihr zu.

      „Agent Sharp“, sagte Mrs. Jayne und nickte nur minimal, um ihre perfekt liegende Frisur nicht in Unordnung zu bringen.

      „Mrs. Jayne“, sagte Adele und zögerte. Man hatte ihr sie nie mit Vornamen vorgestellt. Sie nickte auch Grant zu. „Was kann ich für Sie tun?”

      Sie wartete und hielt einen Moment inne, während die befehlshabenden Agentinnen sich ansahen. Agent Grant brach das Schweigen. „Wir befinden uns in einer… heiklen Lage.”

      Mrs. Jaynes Augen verengten sich fast unmerklich hinter ihrer Brille. Es war nur ein kurzer Moment, in dem sie ihre sonst makellose Fassade bröckeln ließ, aber Adele verstand sofort.

      „Heikel?“, fragte Adele. „Naja, mir ist alles recht, was mich von diesem Papierkram abhält…“ Sie kicherte leise, aber als die beiden Frauen ihre Freude nicht erwiderten, wurde sie wieder ernst.

      „Die Einheimischen“, begann Mrs. Jayne in ihrer normalen und bestimmten Tonlage, „glauben, dass es ein Braunbärenangriff war.”

      Adele versuchte es mit einem weiteren Lächeln und gab den halbherzigen Versuch, die Atmosphäre aufzulockern, erneut auf. „Ich wusste nicht, dass es in San Francisco Braunbären gibt“, sagte sie.

      Agent Grant schüttelte den Kopf. „In den Alpen.”

      „Die… die Alpen?”

      „Ein weitläufiges Gebirge, das sich über acht Länder in Europa erstreckt“, erklärte Agent Grant.

      "Oh, äh, nun, nein – ja, meine ich. Ich weiß, was die Alpen sind. Wir haben also einen Fall in den Alpen?”

      Adele dachte über die Nachricht von Angus nach. Sie dachte über ihren Wunsch nach, sesshaft zu werden. Aber gleichzeitig überkam sie ein leichtes, prickelndes Frösteln der Vorfreude. Dieses Mal versuchte sie krampfhaft, ein Lächeln zu unterdrücken.

      „Ja“, sagte Agent Grant. „Wie ich bereits erwähnte, glauben die Einheimischen, dass es ein Bärenangriff war. Ein handelt sich um ein wohlhabendes italienisches Ehepaar, das in einem Skigebiet Urlaub machte. Beide waren gute Skitourengeher. Beide wurden tot und zerfleischt aufgefunden.”

      Adele nickte. „Aber kein Bär?”

      Grant warf der dritten Frau im Raum einen Blick zu. Mrs. Jayne hielt ihre Hände über dem Knie gefaltet und blickte ernst hinter ihrer Brille hervor. „Der örtliche Such- und Rettungstrupp erwähnte gegenüber den Medien, dass es ein Braunbär gewesen sein könnte. Sie haben es ihnen abgekauft.”

      Adele nickte. Mrs. Jayne hatte sich wie immer im Englischen perfekt ausgedrückt, auch wenn es wenig emotional, sondern eher sachlich wirkte. Die Interpolkorrespondentin fuhr fort. „Wir haben zugestimmt, die Geschichte so weiter laufen zu lassen. Vorerst.”

      „Aber Sie wissen, dass es kein Bär war?“, Adele zögerte. „Warum die Geheimniskrämerei?”

      „Es ist nicht die Unwahrheit“, sagte Mrs. Jayne. Wieder verengten sich ihre Augen, für den Bruchteil einer Sekunde,

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