Unsere Heilige Ehre. Джек Марс
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Aber er konnte nicht sprechen.
Plötzlich tauchten hinter ihr im Fenster Gestalten auf. Sie schlugen die restlichen Glasscherben des Fensters mit den Läufen ihrer Waffen ein. Hände langten ins Wageninnere und versuchten sie herauszuziehen, aber sie wehrte sich.
Die Tür wurde geöffnet. Drei Männer zerrten jetzt an ihr.
Und dann war sie verschwunden und er war alleine.
Avraham starrte auf das brennende Fahrzeug in der Dunkelheit vor ihm. Ihm fiel auf, dass er keine Ahnung hatte, was mit dem ersten Wagen passiert war. Aber das war ihm im Moment egal.
Er dachte kurz an seine Eltern und seine Schwester. Er liebte sie alle und er verspürte kein Bedauern beim Gedanken an sie.
Er dachte an seine Großeltern, die vielleicht schon auf ihn warteten.
Er konnte das brennende Fahrzeug nicht mehr erkennen. Alles, was er noch wahrnehmen konnte, war ein helles Rot, Gelb und Orange, das vor einem schwarzen Hintergrund flackerte. Er beobachtete die Farben, wie sie langsam kleiner wurden und verblassten und die Dunkelheit, wie sie sich langsam ausbreitete. Das Inferno des explodierten Jeeps erschien ihm jetzt nur noch wie der Docht einer Kerze, der kurz vor dem Ausbrennen war.
Er beobachtete ihn, bis auch das letzte bisschen Farbe verschwunden war.
KAPITEL VIER
16:35 Uhr Eastern Standard Time
Hauptquartier des Special Response Team
McLean, Virginia
„Nun, ich schätze, damit ist die alte Bande offiziell wiedervereinigt“, sagte Susan Hopkins.
Luke lächelte.
Es war der erste Tag des Special Response Teams in ihrer neuen Unterkunft. Ihr neues Hauptquartier stand auf dem gleichen Gelände wie früher, aber alles war frisch renoviert worden. Das weitläufige, dreistöckige Glasgebäude befand sich in dem reichen Vorort McLean, nur wenige Kilometer von der CIA entfernt. Es war mit einem eigenen Hubschrauberlandeplatz ausgestattet, auf dem ein brandneuer schwarzer Bell 430 bereitstand. Das SRT-Logo blitzte strahlend weiß auf seiner Seite auf.
Vier schwarze Geländewagen standen auf dem Parkplatz. Die Büros befanden sich im Erdgeschoss und im ersten Stock, so wie der hochmoderne Konferenzraum, der dem Lagezentrum im Weißen Haus fast schon Konkurrenz machte. Er war mit jedem technologischen Wunder ausgestattet, das Mark Swann sich erträumt hatte. Der Fitnessraum (mit kompletter Kardioausstattung, Gewichten und einem gut gepolstertem Trainingsring) und die Cafeteria befanden sich im zweiten Stock. Der schalldichte Schießstand war im Keller.
Die neu errichtete Agentur hatte zwanzig Mitarbeiter, die perfekte Größe, um schnell auf brisante Ereignisse reagieren zu können. Sie waren nicht länger Teil des FBI, sondern eine Unterabteilung des Geheimdienstes, wodurch Luke sich nicht mehr mit der staatlichen Bürokratie abgeben musste. Er berichtete nun direkt an die Präsidentin der Vereinigten Staaten.
Das kleine Gelände war umgeben von einem Sicherheitszaun und Stacheldraht. Doch im Moment standen die Tore weit offen. Heute war Tag der offenen Tür. Und Luke freute sich, endlich hier zu sein.
Er schritt stolz mit Susan an seiner Seite durch die Gänge und zeigte der Präsidentin all das, was sie bereits gesehen hatte. Er fühlte sich wie ein Fünfjähriger. Ab und zu blickte er zu ihr herüber, genoss ihre Anwesenheit, passte aber auf, nicht zu sehr zu starren. Er kämpfte gegen den Drang an, ihre Hand zu halten. Sie scheinbar auch, denn ihre Hand strich fast ständig über seinen Arm oder seine Schulter.
All diese Berührungen würden sie sich für später aufsparen.
Luke widmete seine Aufmerksamkeit dem Gebäude. Es war genau so, wie er sich vorgestellt hatte. Seine alten Kollegen hatten alle zugesagt. Das war nicht selbstverständlich gewesen – bei all dem, was sie hatten durchstehen müssen und nachdem Luke sie quasi im Stich gelassen hatte, war es wie ein Geschenk für ihn, dass sie ihm wieder vertrauten.
Er und Susan betraten die Cafeteria und arbeiteten sich durch die Menge, flankiert von zwei Geheimdienstagenten. Mehr als zehn Leute standen am Büffet an. Am Fenster erblickte Luke die Person, nach der er gesucht hatte. Er stand zwischen Ed Newsam und Mark Swann und wirkte noch kleiner als sonst neben den riesigen Muskeln von Ed und Swann der Bohnenstange. Es war sein Sohn, Gunner.
„Komm, Susan, da vorne ist jemand, den ich dir vorstellen möchte.“
Sie sah plötzlich alarmiert aus. „Warte, Luke! Das ist nicht die richtige …“
Er schüttelte seinen Kopf und packte sie am Handgelenk. „Ist schon in Ordnung. Sag einfach, du bist meine Chefin. Lüg ihn an.“
Sie schritten durch die Menschenmenge und tauchten neben Gunner, Ed und Swann auf. Swann trug sein Haar in einem Pferdeschwanz und hatte seine gewölbte Brille auf. Er hatte ein schwarzes RAMONES T-Shirt an, verblichene blaue Jeans und gelb-schwarz karierte Chuck Taylor Sneakers.
Ed sah in seinem schwarzen Rollkragenpullover, der beigen Anzughose und den schwarzen Lederschuhen riesig aus. An seinem Handgelenk befand sich eine goldene Rolex. Seine Haare und sein Bart waren pechschwarz und fein säuberlich gestutzt.
Swann war für Informationssysteme zuständig – einer der besten Hacker, mit denen Luke je zusammengearbeitet hatte. Ed war Experte in Sachen Waffen und Taktik – er war wie Luke bei der Delta Force gewesen und absolut tödlich. Ed hatte ein Glas Wein in der Hand – im Vergleich zu ihm sah es fast schon lächerlich winzig aus. Swann hatte eine Dose Bier mit einem Piratenlogo in der einen Hand und einen Teller mit mehreren großen Sandwichscheiben in der anderen.
„Hey Leute, ihr kennt doch sicherlich Susan Hopkins?“, sagte Luke.
Ed und Swann schüttelten ihr nacheinander die Hand.
„Madam President“, sagte Ed. Er musterte sie und lächelte. „Schön, Sie wiederzusehen.“
Luke lachte fast laut auf, als Ed sie von oben bis unten betrachtete. Er raufte Gunners Haar, auch wenn das Gunner gar nicht gefiel – er war inzwischen doch viel zu alt dafür.
„Madam President, das hier ist mein Sohn, Gunner.“
Sie schüttelte seine Hand und setzte einen Blick auf, der sagte: Ich bin die Präsidentin und lerne gerade nur irgendein kleines Kind kennen. „Gunner, schön, dich kennenzulernen. Wie gefällt dir die Party?“
„Ist ganz okay“, sagte er. Seine Wangen wurden knallrot und er blickte sie kaum an. Er war immer noch schüchtern.
„Sind deine Kleinen auch hier?“, fragte Luke Ed und wechselte das Thema.
Ed zuckte mit den Achseln und lächelte. „Oh ja, sie laufen hier irgendwo rum.“
Eine Frau tauchte plötzlich neben ihnen auf. Sie war groß, blond und sehr einnehmend. Sie trug einen roten Anzug und hochhackige Schuhe. Erstaunlicher noch als ihr Outfit war, dass sie sich direkt an Luke wandte und die Präsidentin der Vereinigten Staaten vollkommen ignorierte.
Sie hielt ein Smartphone in seine Richtung, als wäre es ein Mikrofon.
„Agent Stone, mein Name ist Tera Wright und ich arbeite für WFNK, den Nummer