Jahrbuch der Baumpflege 2020. Группа авторов

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Robinie bildet sehr schöne Alleen, das kann man am eindrucksvollsten in Brandenburg und Sachsen-Anhalt erleben – wobei ihr die Salztoleranz zugutekommt. Sie reagiert auf Schnittmaßnahmen mit intensivem Wiederaustrieb, allerdings kommt es bei größeren Schnittwunden vor allem im Alter zu Fäulefortschritt im Kernholz von Ästen und ggf. im Stamm. Im Alter kann auch Windbruch und stärkere Totastbildung auftreten. Wegen der Giftigkeit und Dornen soll sie nicht im Bereich von Kinder- und Senioreneinrichtungen verwendet werden. Robinienrinde ist für Pferde sehr giftig, daran sind schon etliche Tiere auf Koppeln gestorben, wenn kein Stammschutz vorgenommen wurde.

      Hauptargument für die Verwendung der Robinie in der Stadt sind ihre attraktiv aussehenden und duftenden Blüten. Als wirtschaftlich wichtige Nutzung der Robinie ist aber auch in der Forstwirtschaft die Honigtracht zu nennen. In Ungarn sowie Brandenburg erreicht der Ertrag aus Robinienhonig („Akazienhonig“) zeitweise die Hälfte des Verkaufs. Beschreibungen von Heilwirkungen sind rar, z. T. sicher wegen der Giftigkeit fast aller Pflanzenbestandteile. Lediglich die Robinienblüten werden immer wieder genannt als krampflösendes Mittel und als Hustentee, Präparate aus frischer Rinde helfen gegen Magenblutungen und Kopfschmerzen. Aus Robinienblüten lässt sich zudem eine schmackhafte Limonade herstellen, und in Pfannkuchenteig getaucht und gebacken sind sie eine Delikatesse.

      Zu Mythologie und Volksglauben wurden für diese Baumart keine nennenswerten Informationen gefunden. In Nordamerika gilt sie als Symbol der Hoffnung und des Neuanfangs.

       4 Sonstiges Interessantes

      Die ausgebreiteten Kronen erinnern an Akazien in afrikanischen Savannen (daher ihr Beiwort pseudoacacia). Dies wird hierzulande in einigen Zoolandschaften mit Giraffen oder Elefanten ausgenutzt.

      Von Nicht-Baumfachleuten wird ihr deutscher Name oft mit „u“ geschrieben: Rubinie – das gefällt mir, da es eine Wertschätzung (Rubin) ausdrücken kann.

       Literatur

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