Gefangenschaft. Brenda Trim
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Außerhalb seiner Kontrolle zitternd schwang er aus. Nicht, um sie zu treffen, sondern um ihr Angst zu machen. Wenn sie einen Meter näher in seine Richtung käme, hätte er die Frau in seinen Fängen und man konnte nicht sagen, was er ihr antun würde.
»Fick dich, Weib. Du willst helfen? Schließ die hier auf«, verlangte er und riss wieder an den Metallhandschellen.
Sie zögerte und Lawson war nicht sicher, aber sie schien seine Worte zu bedenken, als sie sich plötzlich umdrehte und aus dem Raum flüchtete. Ein Teil von ihm wollte sie zurückrufen und erklären, dass er kein kaltblütiger Mörder war. Lawson mochte den Schrecken nicht, den er repräsentierte, aber er sah keine andere Option. Er konnte unter solcher Erregung nicht in ihrer Gegenwart sein.
Lawson zog wieder an den Ketten, versuchte sich loszureißen. Nicht, dass er nicht jeden wachen Moment damit verbracht hatte zu versuchen zu flüchten, aber die Tür war angelehnt und dies mochte die einzige Chance sein, die er jemals bekommen würde. Er musste aus diesem Höllenloch herauskommen. Wenn er noch einmal mehr Prügel ertragen oder unwillentlich eine Unze mehr Blut geben musste, schnappte er vielleicht über.
Er hatte vor langer Zeit aufgehört die Tage zu zählen, die er in Gefangenschaft gewesen war. Nach seiner Schätzung musste er für mindestens zwei Jahre eingesperrt gewesen sein, vielleicht mehr. Er hatte die ganze Zeit lang keine anständige Mahlzeit, eine heiße Dusche oder ein warmes Bett gehabt. Er wurde einmal am Tag gefüttert, einmal in der Woche mit eiskaltem Wasser abgespritzt und schlief auf einer schmutzigen Matratze ohne auch nur ein Laken, um ihn warm zu halten.
Entschlossen, dass er nicht eine Nacht länger in dem Scheißloch verbrachte, stütze Lawson seinen Fuß gegen die Betonwand für einen besseren Hebel. Er holte tief Luft und zog an den schweren Ketten. Nichts. Er versuchte es noch einmal. Der an der Wand befestigte Verschluss gab nicht einmal leicht nach. Er platzierte beide Füße an der Wand und zog, bis seine Armmuskeln sich anfühlten, als ob sie durch die Spannung reißen würden.
Es kam ihm plötzlich in den Sinn, dass die Wache wahrscheinlich seine Zugangskarte bei sich hatte. Es gab ein kleines Tastenfeld am Fuß der Handschellen, das diese elektronisch verschloss. Alles an diesem verdammten Ort war durch das Sicherheitssystem verbunden.
Er wünschte sich, dass er die Wache nicht außer Reichweite getreten hätte, und ging so weit es die Ketten erlaubten. Er streckte sich und griff nach den Füßen des Mannes. Schließlich berührten seine Finger die Lederstiefel und er schnappte die Sohlen. Er zog so gut er konnte und hatte schließlich den Mann Zentimeter um Zentimeter genug bewegt, so dass er seine Knöchel ergreifen konnte.
Lawson riss ihn an seine Seite und durchsuchte rasch die Uniform des Mannes. Er könnte endlich fliehen, wenn er die verdammte Karte finden konnte. Ein Hochgefühl erfüllte sein Herz. Er musste dringend nach Hause gehen. Seine Mom, sein Dad, sein Bruder und seine Schwestern mussten krank vor Sorge sein. Hielten sie ihn für tot? Waren sie in Sicherheit? Er wusste, dass andere in Gefangenschaft gehalten wurden, weil er die Prügel in der Nähe hörte, aber er hatte keine Ahnung, wie viele es gab oder ob er sie kannte.
Ein Fluchen verließ seine Lippen, als er nichts in den Vorder- und Gesäßtaschen der Wache fand. Es war schwer für Lawsons große Hände in der Jacke herumfummelnd zu suchen. Fuck, er zitterte vor Dringlichkeit. Linke Seite, leer. Als er sich zur rechten Tasche bewegte, drang eine tiefe Stimme in seine Konzentration ein.
»Und was zum Teufel glaubst du, was du da tust?«
Lawson schaute auf, um Jim Jensen zu sehen. Der rückgratlose, schwanzlose, derbe Mistkerl, der das Sagen bei dieser ganzen Operation hatte. Lawson hatte Fantasien davon gehabt ihn mit seinen bloßen Händen zu erwürgen. Fünf weitere Männer traten in seine Zelle und Lawsons Wonne fiel, mitsamt seiner Hoffnung aus dem Gefängnis herauszukommen, in sich zusammen.
»Schnapp ihn dir, Kevin. Sieht aus, als ob unser Freund hier ein Verbrechen begangen hat«, spottete Jim und rieb sich missbilligend über sein Kinn mit Grübchen, während er die Leichen auf dem Boden begutachtete. Lawson würde ein Ei dafür geben ihn nur ein verdammtes Mal auf dieses arschförmige Kinn zu boxen.
Kevin trat auf ihn zu und Lawson stürzte vor, entblößte seine Fänge. Während die Gruppe von Männern ihn langsam umkreiste, hockte sich Lawson in eine Kampfhaltung. Da die Chancen gegen ihn standen, beschloss Lawson, dass, wenn er unterging, er es mit fliegenden Fahnen tun würde.
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* * *
Liv warf dem Kassierer einen Zehndollarschein hin und brauste in den Nachtclub, noch immer verunsichert davon, was passiert war. Sie war zu Tode erschrocken und hatte ein dutzend Mal nach ihrem Handy gegriffen, hin und hergerissen dazwischen ihren Chef anzurufen oder die Polizei über das zu alarmieren, von was sie Zeugin geworden war. Schließlich beschloss sie mit Cassie zu sprechen, bevor sie irgendetwas tat, denn, ehrlich gesagt war sie von der Vorstellung verstört, dass ihre bekannte Firma in etwas so Abscheuliches involviert sein könnte.
Sie suchte die Fläche ab, entdeckte Cassie und sprintete zu der Nische, wo sie saß. Liv ließ sich gegenüber ihrer Freundin plumpsen und schnappte sich den Drink, der vor Cassie stand, schüttete ihn herunter. Der Tequila war ein Gasbrenner, der einen Pfad ihre Kehle herunter brannte.
»Hey, was zum Teufel? Ich habe fünfzehn Minuten gewartet, um diesen Drink zu bekommen«, rief Cassie über das laute Wummern der Musik. »Und du bist zu spät. Ich musste drei Versagern dürftige Entschuldigungen geben, die mich angebaggert haben. Wo bist du gewesen?«
»Mädchen, du hast keine Ahnung. Wo ist überhaupt diese Kellnerin? Ich brauche nach dem, was ich gerade durchgemacht habe, eine Flasche«, erklärte Liv, suchte den Club nach dem vertrauten Trägerhemd ab, das »LECK MICH« über der Brust übermäßig vergrößerter Brüste zur Schau trug und normalerweise im Popsicles arbeite, dem örtlichen Hot Spot in Chattanooga.
»Na ja, spuck’s aus. Es ist aber besser gut, weil das, was du gerade heruntergeschüttet hast, der gute Scheiß war. Das ist kein Ausgehabend und ich bin ziemlich sicher, dass du für mich später nicht die Beine breit machst«, rief Cassie aus, während sie schmatzend einen Kaugummi kaute.
»Hör auf mit deinen Zickereien und hör mir zu. Ernsthaft, du wirst nicht glauben, was gerade auf der Arbeit passiert ist«, warf Liv ein, wobei sie lebhaft mit den Armen ruderte. »Ich habe gerade beobachtet, wie zwei Männer verdammt nochmal genau vor mir erwürgt wurden. Tot. Hörst du mich? Tot!« Als sie die Worte laut rief, konnte sie diese selbst kaum glauben.
Braune Augen traten hervor, als ob sie zugegeben hätte eine Heroinabhängige zu sein, die in einer Kirche Crack rauchte. »Ähmmm, wie bitte? Ich muss dich falsch verstanden haben, Liv. Hast du … tot gesagt?«
»Ja! Tot. Zwei Männer. Tot! Wie im Gegenteil von lebend«, rief Liv laut, entdeckte eine Angestellte, die in ihre Richtung lief. Als Liv erkannte, dass die Titten in Absätzen geradewegs auf den Tisch mit halbstarken College-Jungs zuging, trat sie seitlich in ihre Blickrichtung.
»Ich hätte gerne eine Flasche Tequila. Nicht ein Glas, sondern die ganze verdammte Flasche. Und ich kann mir das wirklich gute Zeug nicht leisten, also behalt das im Hinterkopf, wenn du von mir erwartest dafür zu bezahlen. Oh, und zwei Gläser und ein paar Limetten, bitte«, sprudelte Liv hervor und klebte ein Lächeln auf ihr Gesicht, von dem sie wusste, dass es gestört sein musste, und versuchte ruhig zu erscheinen, obwohl sie kurz davor war vor Aufregung zu explodieren.
»Sicher,