Wyatt Earp Staffel 11 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 11 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      McLowerys Gesicht verhärtete sich ob dieser unfreundlichen Anrede. Der selbstherrliche junge Mann war es nicht gewohnt, daß man so mit ihm sprach. Was schon bei seinem älteren Bruder Frank in großem Maße zu spüren gewesen war, nämlich die spöttische Überlegenheit, das Herrschenwollen und das Absondern von der Masse, bestimmte sein Wesen völlig.

      Zwar war auch er von der eindrucksvollen Erscheinung Ike Clantons fasziniert, aber er glaubte doch, sich auch gegen diesen Mann stärker durchsetzen zu müssen.

      Er setzte den Hut wieder auf, zündete sich eine Zigarette an, stieß den Rauch durch die Nase und fragte, ohne den Rancher anzusehen:

      »Willst du mich nicht ins Haus bitten?«

      »Nein, weshalb sollte ich das«, entgegnete der Rancher kalt.

      Flammende Röte übergoß das Gesicht des jüngeren Mannes. Er warf den Kopf hoch und schnarrte:

      »Waren meine Brüder nicht deine Freunde?«

      Ein verächtliches Lächeln zuckte um die Mundwinkel des einstigen Bandenführers.

      »Nein, Kirk, sie waren nicht meine Freunde. Und falls es dich interessiert, ich habe niemals einen Freund gehabt!«

      »Unsere Familien sind verwandt miteinander«, empörte sich der Bursche.

      »Pah, verwandt! Über fünfundzwanzig Ecken! Vielleicht bin ich ebenso mit dem Gouverneur und mit irgendeinem Teppichhändler drüben in Mexiko verwandt.«

      Kirk schluckte die harte Abweisung hinunter.

      »Well, wie du willst. Wir können auch hier draußen sprechen. Erstens soll ich dir sagen, daß sie dich heute abend im Crystal Palace erwarten.«

      Verwunderung trat in die Augen des Ranchers.

      »Wer – erwartet mich?«

      »Wir!«

      »Wer ist wir?«

      »Ich und meine Freunde. Und die anderen…«

      »Ich würde an deiner Stelle mit der Bezeichnung Freund vorsichtiger umgehen, Junge. Mir hätte um ein Haar einer meiner Freunde eine Kugel in den Rücken gejagt, wegen eines Mädchens, das ich übrigens nicht einmal haben wollte.«

      »Dir? Eine Kugel in den Rücken?« fragte der Bursche verblüfft. »Das kann doch nicht wahr sein.«

      »Doch, und wenn du wissen willst, wie dieser Freund hieß: – ich betrachte ihn übrigens bis zu dieser Stunde als meinen Freund – Frank Robert McLowery.«

      »Nein!« schrie Kirk und wich zurück. Fahle Blässe überzog sein scharfes Gesicht. Ein Revolver funkelte in seiner Linken. »Du willst mich demütigen, Ike, weil du spürst, daß ich dein Nachfolger werden könnte. Daß ich größer werden könnte als du. Deshalb schleuderst du mir eine so abscheuliche Lüge entgegen!«

      Der Rancher sah ihn voller Spott an. Schließlich sagte er:

      »Klettere auf deinen Gaul und reite nach Hause, Junge. Da wirst du einen grauhaarigen alten Mann finden, der damals bei mir war, als dein Bruder mich fast niedergeschossen hat. Er war es nämlich, der Frank mit einem schnelleren Schuß den Colt aus der Hand stieß. Dieser Mann ist dein Vater. Und jetzt reite!«

      Kirk schluckte. Immer noch hatte er den Revolver, in dessen vernickeltem Lauf sich grell das Sonnenlicht brach, in der Hand.

      »Du haßt mich, Ike. Aber ich werde dir beweisen, daß ich der Größere bin. Jetzt schon kann ich dir es beweisen. Du hast fünf Jahre mit Wyatt Earp gekämpft und ihn nicht besiegen können. Ich habe ihn in einer einzigen Nacht geschlagen.« Und dann spie er dem Mann auf dem Vorbau die nächsten Worte förmlich entgegen: »Wyatt Earp ist tot!«

      »Bluffer«, kam es ungerührt von Ikes Lippen.

      »Er ist tot!« schrie Kirk mit sich überschlagender Stimme. Er schlug den rechten Rockschoß zurück, stieß den Colt mit der Linken ins Halfter zurück und zog mit der Rechten einen schweren schwarzknäufigen Revolver mit überlangem, sechskantigem Lauf aus dem Hosengurt.

      »Hier, Ike Clanton, kennst du das?«

      Und ob er diese Waffe kannte! Zu oft hatte er sie im Halfter und in der Faust seines großen Gegners gesehen.

      Wyatt Earps Buntline Special!

      Ganz schmal waren die Augen des Bandenführers geworden. Heiser und fast leise preßte er hervor:

      »Wie kommst du an diese Waffe?«

      »Ich habe es dir doch gesagt. Er ist besiegt, der große Earp! Tot! Erschlagen!«

      Im Gesicht des Ranchers ging eine merkwürdige Veränderung vor sich. Er schob das Kinn vor, drückte die Unterlippe über die Oberlippe, was seine Mundfalten vertiefte, legte den Kopf auf die Seite und stieß die Luft prustend durch die Nasenlöcher aus.

      »Was hast du getan, Kirk McLowery?« fragte er mit mühsamer Beherrschung.

      »Ich habe ihn besiegt«, stieß Kirk erregt hervor. »Meine Leute haben ihn gestellt, und Batko hat ihn mit einem Winchesterkolben erschlagen.«

      Ganz weiß schienen die Lippen des Ranchers zu werden. Seine Nasenflügel blähten sich gefährlich. Aus Stein gehauen schien dieses Menschenantlitz plötzlich zu sein. Er trat zwei Schritte vor bis an die Verandakante und stieß tonlos hervor:

      »Du verdammte Ratte! Einen stinkigen hirnlosen Mestizen hast du als Mörder gedungen, diesen Mann auszulöschen.«

      Kirk wich unwillkürlich noch einen halben Schritt zurück.

      »Du solltest doch froh sein, Ike. Er war doch dein größter Feind und ist jetzt bestimmt auch deinetwegen zurückgekommen!«

      »Du armseliger Strolch!« keuchte der Rancher. »Einen feigen Mestizen hast du ihm in den Rücken geschickt!«

      »Wieso in den Rücken?« suchte sich Kirk zu verteidigen.

      »In den Rücken, sage ich!« donnerte ihn der Rancher an, »weil ich nämlich den Mann sehen möchte, der es gewagt hätte, Wyatt Earp von vorn mit einem Gewehrkolben anzugreifen. Armseliger Wurm! Wie einen räudigen Hund hast du diesen großen Fighter erschlagen lassen.«

      »Du neidest mir ja nur den Erfolg!« schrie Kirk.

      »Den Erfolg? So! Glaubst du, daß es ein Erfolg ist, den großen Wyatt Earp nachts hinterrücks von einem Meuchelmörder erschlagen zu lassen? Ja, es wird einen Erfolg haben und zwar den, daß Doc Holliday dir keine zwölf Stunden mehr geben wird. Und der Texaner wird Batko und deine anderen Freunde auseinandernehmen wie Revolverteile.«

      Jetzt stieß Kirk den Kopf vor und giftete:

      »Du neidest mir den Erfolg! Jetzt weiß ich es!«

      »Aus meinen Augen!«

      Die ruckhafte Bewegung, die der Rancher mit dem ausgetreckten Arm machte, deutete der Mann aus dem San Pedro Valley falsch. Der schwere Revolver in seiner rechten Faust ging los, und zu seinem Entsetzen sah er durch

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