Wyatt Earp Staffel 11 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 11 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Reaktion des Bandenführes war blitzartig.

      Mit zornverdunkelten Augen hechtete er Kirk entgegen, riß ihn nieder, zerrte ihn mit der Linken wieder hoch und schickte ihn mit einem hämmernden Faustschlag von den Beinen. Dann packte er den Benommenen, schleppte ihn zur Pferdetränke, tauchte seinen Kopf ins Wasser, schob den prustenden und sich schüttelnden Mann zum Pferd und hob ihn in den Sattel. Dann klatschte er dem Rappen mit der flachen Hand eins über, und schon preschte das Tier mit seinem schwerbenommenen Reiter davon.

      Oben im Haus wurde die Fliegentür aufgestoßen. Ein Mann trat heraus, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Ike Clanton hatte, aber nichts von dessen ausdrucksvollen Augen und kantigen Gesichtszügen besaß. Es war sein um ein Jahr jüngerer Bruder Phineas.

      »Ike, wer hat geschossen? Damned, du bist ja verletzt!«

      Der Rancher winkte ab und knurrte:

      »Was stehst du da herum! Hast du nichts zu tun?«

      Phin trollte sich knurrend vom Vorbau.

      Ike ging zur Pferdetränke, wusch sich die Wunde aus und schlenderte dann hinüber zum Corral.

      *

      Es war kurz vor zwei Uhr, als Doc Holliday und der Texaner rechts am Wegrand das verwitterte Holzschild mit dem eingebrannten großen C entdeckten.

      »Jetzt sind es noch zwei Meilen«, meinte der Georgier. »Wir befinden uns bereits auf Ikes Land.«

      Nach einer Viertelstunde tauchte hinter flachen Kaktusfeldern die blecherne Wassermühle auf, die typisch für die Clanton Ranch war, und schließlich auch die Dächer der

      Ranchgebäude.

      Die beiden Reiter zogen eine Doppelfontäne weißen Staubes hinter sich her, als sie in den Hof sprengten.

      Phin, der in der Fliegentür erschien, verhielt den Schritt und stierte die beiden wie Gespenster an.

      »He, das muß doch… ein Spuk sein!«

      »Ist Ike auf der Ranch« fragte Holliday ohne jeden Gruß.

      Der gerissene Phin hatte seinen Schrecken überwunden. Er zog die Brauen zusammen und hob die Schultern. »Ich weiß nicht, Doc. Aber wenn Sie einen Augenblick ins Haus kommen wollen, ich glaube, ich habe noch so eine Art Whisky da. Das heißt, wenn Ike ihn mir nicht weggeschüttet hat. Das kommt manchmal vor. »Er lachte blechern und kratzte sich im Genick.

      »Wo ist Ike?«

      Die Worte des Spielers sprangen ihm wie Geschosse entgegen.

      »Ich weiß es nicht, Doc. Wenn Sie wollen, sehe ich mich mal um.«

      »Tun Sie das, Phin«, rief ihm Luke Short zu, »und möglichst noch vor Weihnachten!«

      Da wurde die hinter Phin wieder zugefallene Fliegentür aufgestoßen, und der Rancher stand im Türrahmen.

      Doc Hollidays Blick flog sofort zu der verkrusteten Blutspur an seiner Stirn.

      Die Männer blickten einander einen Moment stumm in die Augen.

      Als hätte er einen Ladestock im Kreuz, so steif saß der Spieler im Sattel. Ohne Übergang schoß er dem Rancher die Frage entgegen:

      »Wo ist Wyatt Earp?«

      »Ich weiß es nicht.«

      In den eisblauen Augen des Georgiers blitzte es auf.

      »Hören Sie zu, Ike, es ist vielleicht nicht wichtig, was wir beide voneinander halten, aber ich hatte bis heute geglaubt, daß Sie zu stolz wären, zu lügen.«

      »Ich lüge nicht, Doc!«

      »Können Sie mir dann vielleicht sagen, woher Sie die Wunde an Ihrer Stirn haben?«

      »Ich glaube nicht, daß Sie das interessieren wird.«

      »Es interessiert mich sogar sehr, Ike, denn als Wyatt Earp heute nacht überfallen wurde, schoß er noch auf den Mann, der ihn hinterrücks mit einem Gewehrkolben niedergeschlagen hat. Der Mann wurde an der Stirn verletzt. Das ist von einem Augenzeugen ganz deutlich beobachtet worden.«

      Eine dunkle Röte trat in das Gesicht des einstigen Bandenführers. Er schob Phin wie einen lästigen Stuhl beiseite und trat an die Kante des Vorbaus, wo sein Gesicht etwa in gleicher Höhe mit dem des Spielers war.

      »Ich habe nichts mit dieser Sache zu tun, Doc Holliday. Ich will Ihnen nur noch sagen, wenn mir jemand erzählen würde, Doc Holliday hätte einen Mann mit einem Gewehrkolben von hinten niedergeschlagen, daß ich das nicht glauben würde.«

      Holliday preßte die Linke um den Sattelknauf; forschend ruhte sein Blick auf dem Gesicht des Ranchers.

      Da wandte Isaac Clanton sich um und ging ins Haus zurück.

      »Damit ist das für ihn erledigt«, knurrte Luke Short ärgerlich.

      »Sie können ja zu ihm hineingehen und noch ein paar Stunden mit ihm reden«, meinte der Georgier. »Sie werden doch nichts aus ihm herausbringen.«

      »Sie glauben ihm also?«

      »Glauben? Ich weiß nicht, aber ich komme mir plötzlich ziemlich dumm vor, daß ich hierhergekommen bin. Denn wenn ich es richtig bedenke, paßt es tatsächlich nicht zu ihm, einen Mann ohne Not von hinten niederzuschlagen.«

      »Aber seine Leute waren ja in Bedrängnis.«

      »Erstens wissen wir nicht, ob es seine Leute waren, und zweitens würde es trotzdem nicht zu Ike Clanton passen, einen Mann von hinten niederzuschlagen.«

      Phin hatte sich zur Vorbauecke entfernt.

      Aus haßerfüllten Augen blickte er den beiden Reitern nach.

      Der Texaner wandte sich um und rief ihm zu:

      »Vielleicht treffen wir uns ja einmal wieder, Phin!«

      Phineas Clanton verzog den Mund. Zu einer Antwort hatte er nicht den Mut.

      *

      Wyatt war gut vorwärtsgekommen, trabte jetzt vor seinen drei reiterlosen Tieren her durch ein schier endloses, aber niedriges Kakteenfeld, das von schweren Gesteinsbrocken durchsetzt war, die typisch für diese Landschaft vor den Blauen Bergen waren.

      Der Himmel überzog sich schon mit dem Purpurviolett des Abends und im Westen standen einige Silberstreifen am Firmament.

      Der Reiter fühlte sich hundeelend. Zwar schmerzte sein Kopf nicht mehr so stark, und auch der beißende Schmerz der Schnittwunde im Arm hatte nachgelassen, aber trotzdem fühlte er sich wie zerschlagen. Brennender Durst quälte ihn. Da glaubte er auf einmal links oben zwischen zwei hohen Gesteinsbrocken die Gestalt eines Reiters bemerkt zu haben.

      Der schwarze Tag schien für den Marshal noch nicht zu Ende zu sein, denn in diesem Augenblick brach sein Pferd mit dem rechten Vorderlauf in einen halbverschütteten Präriehasenbau, überschlug sich, und der Reiter wurde so unglücklich abgeschleudert,

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