Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      Und ostentativ warf Bill Brocius ein paar Geldstücke aufs Thekenblech und verließ den Saloon.

      Frank McLowery folgte ihm. Dann kamen Tom und Stilwell.

      Am Schluß war von den Banditen außer Claiborne niemand mehr in der Schenke.

      Der Tramp hielt sich immer noch an der Thekenkante fest.

      Holliday hatte den linken Absatz hinter die Messingfußstange geklemmt und zog das Sporenrad leise knirschend in das Stoßholz der Theke. »Was sagst du zu den Grüßen, Billy?«

      Claiborne stotterte: »Ich – was soll ich sagen?«

      Plötzlich hatte der Georgier einen seiner großen vernickelten Revolver in der Hand, ließ die Trommel rotieren und wirbelte den Colt dann im Bügel blitzschnell um den Mittelfinger.

      »Ich warte, Billy Claiborne.«

      Da stammelte der Bandit: »Was wollen Sie von mir, Doc Holliday? Ich habe nichts mit Virgil Earp zu schaffen.«

      Der Gambler sah ihn unter dem Hut-rand hervor scharf an. »Hör gut zu, Junge. Du hast noch immer eine Chance, heute nacht mit heilen Gliedern in deine verlauste Falle zu kriechen. Aber mach endlich die Zähne auseinander!«

      In diesem Augenblick war der Heckenschütze dicht daran, dem gefürchteten Revolverkämpfer Holliday ein Geständnis zu machen.

      Aber genau in diesem Augenblick flogen vorne die Schwingarme der Pendeltür auseinander, und ein Mann betrat den Saloon, den Doc Holliday hier jetzt am wenigstens gebrauchen konnte.

      Es war ein großer schlanker Mann von vielleicht dreißig Jahren, mit blassem Gesicht, dunklen Augen, langer dünner Nase, schmalem Mund und fliehender Stirn. Nur das Kinn schien in dieses schlanke, fast weichlich aussehende Gesicht nicht passen zu wollen. Es war schwer und weit vorgeschoben. Der Mann trug einen schwarzen Stetson, eine enge schwarze Lewishose, weiche schwarze Stiefel, deren Schäfte bis zu den Waden über die Hosenbeine liefen, ein schwarzes Hemd und eine schwarze kurze Weste. Tief links über seinem Oberschenkel baumelte ein großer Double Action Colt.

      Es war der Schießer Johann Ringold, der Sohn österreichischer Auswanderer, der unter dem Namen Jonny Ringo als einer der verrufensten Coltmen der Südstaaten bekannt war.

      Doc Holliday wußte, daß Ringo mit Ike Clanton befreundet war und hin und wieder in Tombstone auftauchte.

      Es gab da eine alte Sache zwischen dem Bostoner Zahnarzt und dem Revolvermann Ringo.

      Vor einigen Jahren hatte die hübsche Kate Elder-Fisher zwischen ihnen gestanden. Die damals einundzwanzigjährige Texanerin hatte sich in den eleganten, gebildeten Mann, der einen Doktortitel trug und sowohl in seinem Äußereren wie auch in seinen Manieren von den anderen Männern dieses Landes so sehr abstach, verliebt, fand aber bei dem Spieler keine Gegenliebe. Auch Jonny Ringo hatte sich seinerseits heiß um das hübsche Bargirl bemüht, scheiterte aber an der Liebe der Frau zu Doc Holliday.

      Später hatte der Gambler dann mehr gleichgültig als interessiert dem Drängen der jungen Frau nachgegeben, vor allem, da sie ihm in mehrere Städte gefolgt war. Das hatte ihm den Haß des Revolvermannes Ringo zugezogen und bei den drei Begegnungen, die die beiden Männer seitdem miteinander hatten, war es jedesmal zu scharfen Auseinandersetzungen gekommen.

      Ringo war seit zwei Tagen in der Stadt. Er hatte in der Hufeisenbar gesessen, als der linkische Frank Stilwell zu ihm an den Tisch trat und ihm zuflüsterte: »Im Crystal Palace ist dein Freund Doc Holliday.«

      Bisher waren die Begegnungen der beiden Männer, obgleich sie sich in größter Schärfe abspielten, doch immer noch glimpflich verlaufen.

      Diesmal sollte es anders werden. Und Schuld daran war nicht einmal so sehr Jonny Ringo, sondern Kate Fisher.

      Die immer noch sehr hübsche Frau war am Vormittag in Tombstone angekommen. Sie war dem Spieler von

      Dodge City aus nach Santa Fé ge-

      folgt, hatte da erfahren, daß Doc Holli-day eine Depesche von Tombstone erhalten hatte, und war ihm dann hierher gefolgt.

      Ein rätselhaftes, unseliges Geschick hatte genau zu diesem Zeitpunkt auch ihren Verehrer Ringo in die wilde Arizona-Stadt geführt.

      Der Revolvermann hatte drei Schritte in den Raum gemacht und blieb dann stehen. Er sah den Revolver in der Hand des Spielers, bekam kieselharte Augen und schnarrte: »Ich sehe, Sie haben mich schon erwartet, Doc.«

      Unbeweglich stand der Georgier da. »Sie irren, Ringo. Ich hatte im Gegenteil angenommen, daß Sie längst irgendwo auf einem stillen Friedhof lägen.«

      »Nein, Holliday, den Gefallen habe ich Ihnen nicht getan. Im Gegenteil, ich bin gekommen, um endgültig mit Ihnen über Kate zu reden.«

      Der Spieler nahm mit der Linken eine Zigarette aus der Tasche, schob sie zwischen die Zähne und riß ein Zündholz an. »Ach, lassen Sie mich zufrieden. Ich habe hier mit dem Flachskopf zu reden.«

      »Das könnte Ihnen so passen, Doc«, schnarrte der Coltman.

      Unterdessen hatte niemand anders als der gerissene Frank McLowery draußen gehandelt. Er stand an der Rezeption des Cosmopoliten-Hotels und forderte den kahlköpfigen Hausdiener auf, Miß Kate Fisher einen Augenblick herunterzubitten.

      Die Texanerin kam sofort.

      Ihr Gesicht war zwar stark gepudert, mußte aber immer noch schön genannt werden. Ähnlich wie ihre Rivalin Laura Higgins, die dem Spieler seit Jahren in einer Art Haßliebe von Stadt zu Stadt folgte, hatte sie sich in ihrer verzehrenden Begierde selbst um ihre Jugend gebracht. Mit kalten grünen, wissenden Augen blickte sie den Desperado an, der mit einer linkischen Bewegung seinen Hut zog.

      »Verzeihen Sie, Madame, kann ich Sie einen Augenblick sprechen?«

      Die rotgefärbten Lippen der Frau verzogen sich spöttisch. »Frank McLowery! Ich sehe, Tombstone hat mir gleich einen Mann seiner Elite geschickt.«

      Der Bandit schluckte die Kränkung hinunter und meinte gallig: »Ich hätte da eine interessante Nachricht für Sie, Madame.«

      »So…?« versetzte sie uninteressiert, während sie in die kleine Bar des Hotels hinüberschlenderte.

      Der Mann folgte ihr langsam nach. Als er neben ihr an der Theke lehnte, zündete er sich eine Virginia an und schoß seine Neuigkeit wie einen Pfeil auf die Frau ab. »Ihr Freund Ringo ist in der Stadt.«

      Kate Fisher hatte sich einen Whisky geben lassen und schwenkte die goldbraune Flüssigkeit im Glas hin und her. »Hören Sie, Mister McLowery, diese Nachricht ist für mich völlig uninteressant. Und ich möchte mir verbitten, daß Sie diesen Ringo meinen Freund nennen.«

      »Well«, entgegnete der Desperado, stieß sich von der Theke ab und meinte wie nebenbei: »Dann ist es sicher auch ganz uninteressant für Sie, daß Jonny Ringo eben in den Crystal Palace gegangen ist, um Doc Holliday seinen Antrittsbesuch zu machen.«

      Das große Glas entglitt den weißen schlanken Fingern der Frau und zersprang auf dem Estrich.

      *

      Im Crystal Palace herrschte Pulverfaßstimmung.

      Es

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