Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Tramp machte einen halben Schritt zurück, wagte aber dann, als er die harten Augen Hollidays auf sich gerichtet sah, sich nicht weiter zu entfernen.

      Da hob der dicke Keeper seine fleischige Hand und meinte: »Gents, denkt an meinen Spiegel. Er kostet eine höllische Stange Geld.«

      Klirrend versetzte Holliday: »Wenn Mister Ringo Lust hat, ihn zu zerschießen, dann wird er auch Geld haben, ihn zu bezahlen.«

      Der Coltman stieß ein kurzes kläffendes Lachen aus.

      »Der Spiegel ist fast drei Yards von Ihnen entfernt, Doc. Sie müssen mich für einen verdammt schlechten Schützen halten.«

      Holliday hob langsam den Kopf. »Womit Sie sagen wollen, daß Sie die Absicht haben, auf mich zu schießen, Ringo.«

      Da wurden hinter dem Schießer die Schwingarme der Tür auseinandergeschoben.

      Kate Fisher stürmte hinein. Sie stieß im Vorbeigehen Ringo zur Seite und blieb genau in der Mitte zwischen den beiden Männern stehen.

      Ihre Augen hingen an Doc Holliday. »Hallo, welch ein Zufall, Doc, daß man sich wieder einmal sieht.«

      Der Spieler blickte sie kühl an. »Ja, welch ein Zufall«, sagte er gedehnt.

      Und diesmal glaubte der noch vor Minuten so bedrängte Bandit Claiborne, entrinnen zu können.

      »Bleib hier, Billy«, sagte Holliday scharf. »Die beiden Leute gehen uns nichts an.«

      »Ach!« zischte Ringo. »Wir gehen ihn nichts an, Miß Kate. Nicht nur ich nicht, sondern auch Sie. Ich hoffe, Sie haben das gehört.«

      Die Frau beachtete den Einwurf des Schießers nicht. Langsam trat sie an den Spieler heran. »Komm, Doc«, sagte sie sanft, »wir gehen.«

      »Geh nur, Kate. Ich habe mit diesem Burschen da etwas zu regeln.«

      Kate Fisher warf einen kurzen Blick auf den Tramp.

      »Ist das nicht Billy Claiborne?«

      »Yeah«, versetzte Holliday. »Sieh mal, Billy, welch ein bekannter Mann du schon bist. Selbst eine so weitgereiste Dame von Welt kennt deinen Namen.«

      In Ringos Gesicht arbeitete es. Das Mahlen seiner Kaumuskeln war deutlich zu sehen. »Ich dulde nicht, daß er Sie so beleidigt, Kate.«

      Ein kurzes, frostiges Lachen des

      Gamblers war die Antwort. »Es ist ganz sicher das beste für Sie, Ringo, wenn Sie jetzt gehen.«

      Der Coltman verfärbte sich.

      Da legte die Frau ihre Hand auf Hollidays linken Arm. »Komm endlich, Doc. Mußt du denn immer in der Gefahr leben? Dich ständig in solchen Situationen bewegen? Was ist das für ein scheußliches Dasein?«

      »Es ist mein Dasein«, erwiderte der Spieler grob.

      »Dein Dasein! Hast du überhaupt ein Dasein? Dein Leben heißt Wyatt Earp. Du bist vor zwei Monaten nach Santa Fé gegangen, um seinen Bruder Morgan aus irgendeiner Klemme zu helfen. Und jetzt bist du hier, weil sein anderer Bruder in irgendeiner Tinte sitzt.«

      »Er sitzt nicht in einer Tinte«, versetzte der Spieler frostig. »Dieser flachsköpfige Junge hier, wollte mir gerade einiges dazu erzählen, als dein hartnäckiger Verehrer Ringo dazukam.«

      »Noch so eine Beleidigung, Holliday!« belferte der Schießer, »dann werde ich…«

      »Laß den Jungen laufen«, schnitt die Frau dem Schießer das Wort ab, während sie Hollidays Arm jetzt mit beiden Händen umfaßte. »Wo man dich sucht und wo man dich trifft, geht es um Wyatt Earp. Du würdest für ihn durch die Hölle reiten. Well, dieses heiße Tombstone ist schon eine Hölle. Ist es vielleicht ein Klima für dich? Hast du vergessen, wie krank du bist? Mußt du dich mit Gewalt wegen dieses verdammten Marshals zugrunde richten? Er kann seine Kämpfe allein austragen. Wenn du tot bist, muß er es ja auch. Und er wird ganz sicher länger leben als du. Er ist gesund wie ein Löwe. Und du Wahnsinniger opferst ihm noch deine letzten Jahre.«

      »Hör endlich auf«, unterbrach sie der Spieler rauh. »Es ist doch Unsinn, was du redest. Ich kenne diesen Song nun schon seit Jahren.« Er drückte ihr ein Geldstück in die Hand. »Hier, geh in den Oriental Saloon und trinke. Laß mich zufrieden. Du verstehst weder mich noch mein Leben. Da, nimm den da. Er wird dich auf Händen tragen. Ich bin sogar überzeugt, daß er seine beiden schönen Schießeisen wegwerfen würde, um hinter einer Theke Gläser zu polieren, wenn du es verlangst.«

      Jonny Ringos Gesicht verzerrte sich.

      Da krallte die Frau ihre Nägel in das Handgelenk des Mannes, der sie nicht wollte. »Ich hasse dich…!«

      »Ich weiß. Geh endlich, Kate.«

      Da brach sie in einen hysterischen Weinkrampf aus und hängte sich an den Spieler. »Doc, mach mit mir, was du willst, aber schick mich nicht weg! Ich habe fast fünfhundert Meilen in diesem Marterkasten gesessen, um dich zu sehen. Ich – ah! Du bist ein Scheusal!«

      Der Georgier stieß sie von sich. »Du lachst und weinst in einem Augenblick. Vielleicht gefällt ihm das…«

      »Doc!« schrie sie. »Komm…!«

      »Geh!«

      In diesem Augenblick rissen drüben dem Revolvermann die Nerven. Er zog den Revolver, und – er kam nicht mehr dazu, den Stecher durchzuziehen.

      Seit Jahren war die stumme Frage in seinem Schädel gewesen: ist er schneller als ich? Und nun wurde sie ihm auf eine grausam Weise beantwortet.

      Doc Holliday hatte vorhin den Colt längst wieder ins Halfter geschoben. Wie er ihn jetzt herausgebracht und von der Hüfte aus geschossen hatte, das war allein unbegreiflich, die Zeugen dieser Sekunde waren.

      Jonny Ringo stand in sich verkrümmt da und preßte die Rechte um das linke Handgelenk. Nie mehr würde er mit dieser seiner ›berühmten‹ Schußhand einen Revolver führen können. Der Georgier hatte ihm das Handgelenk zerschmettert.

      »Ich habe dir gesagt, daß du nach Hause gehen sollst, Ringo. Jetzt gehst du am besten hinüber zum Doc O’Keefe!«

      Ringo war kalkweiß im Gesicht geworden. Taumelnd verließ er die Schenke.

      Sein großer schwarzer Revolver lag am Boden.

      Kate Fisher starrte den Gambler entgeistert an.

      Ihre Lippen zitterten. Plötzlich brach es aus ihr heraus: »Du – bist mir unheimlich! Unheimlich, ja! Woher wußtest du, daß er schießen würde? Du konntest es gar nicht wissen, nicht einmal sehen konntest du ihn richtig, weil ich davorstand. Wie…«

      Da sagte der feiste Keeper halblaut: »Er weiß immer, wann einer auf ihn schießen will, Miß. Sonst wäre er nicht Doc Holliday.«

      Der Gambler zog die linke Braue hoch. »Ich werde mir den Satz aufschreiben, Dick«, entgegnete er spöttisch.

      »Doc!« bettelte die Frau inständig. »Komm mit! Ist denn nicht genug geschehen? Kann es um dich denn immer nur Pulverrauch geben? Ich kenne dich ja schon gar nicht mehr anders. Komm!

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