Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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sogar einen Waffengurt, an dem ein achtunddreißiger Revolver baumelte.

      Unterm Kutschbock zog sie ein Nogalesgewehr hervor, stellte es in den Flur und sorgte dafür, daß der Fremde versorgt wurde.

      Nach vierundzwanzig Stunden war der Nevadamann wieder auf den Beinen.

      Er stand früh auf, ging in den Hof, reckte sich und sah die Frau aus einem Corral kommen, in dem drei Pferde standen.

      Yeah, sie war auch jetzt noch schön. Vielleicht ein wenig zu ernst. Langsam kam sie auf ihn zu. Sie war fast so groß wie er.

      »Wie geht’s Ihnen?«

      »Thanks, Madam…«

      »Sie hätten noch liegen bleiben sollen. Wenn man vor Erschöpfung aus dem Sattel rutscht und im Steppengras liegenbleibt, hat man schon einen ordentlichen Stoß bekommen, den man auskurieren sollte.«

      Elliot winkte ab. Er sagte, daß er ein harter Bursche sei, Weidereiter aus Nevada. Aber was er auch sagte, er vermochte die Frau mit nichts zu beeindrucken.

      Sie ging aufs Haus zu und ließ sich einen Augenblick auf der Bank nieder.

      Elliot sah an ihren Händen blutige Risse. In der Schürzentasche steckte ein Hammer.

      »Sie haben im Coral gearbeitet?« fragte er, nur um etwas zu sagen.

      Sie nickte. »Yeah, einige Bretter haben sich gelöst.«

      Elliot empfand ein gewisses Unbehagen in ihrer Nähe. War es der Ernst, den sie ausstrahlte, diese unübersehbare Spur von Bitterkeit?

      Die Frau blickte über den Hof. Und dann stand sie wieder auf und holte irgendein Arbeitsgerät aus einem Schuppen, mit dem sie hinter dem Wohnhaus verschwand.

      John Elliot sah ihr nach.

      Da stand plötzlich der Neger neben ihm. Er strich sich mit seiner Rechten durch das weiße Haar und meinte: »Es freut uns, Master, daß es Ihnen bessergeht.«

      Elliot deutete über seine Schulter und fragte: »Sie lebt allein?«

      Der Schwarze nickte.

      »Yeah. Ihr Mann ist oben bei Gettysburg gefallen. Und der Junge starb am Fieber.«

      So war das also. Nein, kein Platz für den Cowboy John Elliot. Er liebte die Düsternis und Bitterkeit nicht.

      Am nächsten Tag ritt er weiter.

      Die Frau hatte ihm Proviant für mehrere Tage und eine zweite Wasserflasche mitgegeben.

      Die beiden Farbigen standen am Tor und winkten ihm nach.

      Die Frau ließ sich nicht sehen.

      Wie hätte der junge Cowboy John Elliot auch wissen können, da sie oben in ihrer Kammer am Fenster saß und mit tränennassen Augen durch die Gardinen zu ihm hinuntersah…, weil er Eric so glich. Ihrem Mann, den sie nach anderthalbjähriger Ehe schon hatte hergeben müssen.

      Von Prescott aus hielt sich John Elliot jetzt nach Südosten. Neun Meilen hinter der Stadt begegnete er einem einzelnen Reiter.

      Es war ein eisgrauer alter Mann mit vertrocknetem Gesicht und ausgemergeltem Körper. Seine Kleidung war direkt abenteuerlich, bunt, mit zahllosen Flicken besetzt und sicher fast ein halbes Jahrhundert alt.

      »Tombstone?« In den Augen des Greises blitzte es auf. »Yeah, ich kenne es. Wer kennt es nicht? Eine schöne Stadt. Viel los da unten. Tja, also, da müssen Sie nach Südosten reiten. Noch schärfer auf dieser Route. Nach Phoenix, und von dort nach Tucson. Von dort hinüber ins Cochise County…«

      Der angegebene Weg war schon richtig. Aber Worte sind schneller als Hufe…

      In der kleinen Stadt Glendale, dicht vor Phoenix, merkte John Elliot es zum ersten Mal. Schweiß stand auf seiner Stirn, seine Augen brannten, und in seinen Oberschenkeln wühlte ein merkwürdiger Schmerz.

      Er war krank.

      Aber er hatte kein Geld, einen Doc aufzusuchen. Und umkehren? Nein, der Weg war zu weit.

      Er kam noch genau sechsundzwanzig Meilen vorwärts. Knapp eine halbe Meile vor Chandler fiel er ohnmächtig vom Pferd.

      Owen Georges fand ihn, der Sohn eines Salooners, der in Phoenix gewesen war und neuen Whisky geholt hatte.

      Wieder – wie vor kurzem – wurde John Elliot auf die Ladefläche eines Wagens geschoben und davongefahren. Der braune Wallach trottete mit hängendem Kopf hinter dem Wagen her.

      Owen brachte den Mann nach Hause.

      Der Salooner, ein bärtiger, dickleibiger Mann mit mürrischem Gesicht, musterte den Fremden unwillig.

      »He, wer weiß, was er hat! Wie kannst du ihn zu uns ins Haus bringen?«

      »Noch ist er ja im Hof«, meinte der Junge. »Ich werde den Doc suchen.«

      Doc Billroy hatte ein verkniffenes Gesicht, trug einen gelben Gehrock und einen schwarzen, zerschlissenen Zylinder. Seine knollige Nasenspitze war blaurot.

      Er war ein Gewohnheitstrinker. Er saß im Halleluja Saloon und pokerte trotz seiner sieben Glas Brandy und vier Glas Whisky noch bemerkenswert scharf.

      Der junge Georges stieß ihn an. »He, Doc, Sie müssen zu uns kommen, wir haben einen Mann im Hof… Er schläft nicht, ist auch nicht betrunken, hat die Augen offen und kann doch nichts sagen.«

      Doc Billroy hatte gerade eine Karte auf den grünen Tisch klatschen wollen, hielt aber mitten in der Bewegung inne und warf den Kopf zu dem Burschen herum.

      »Sag das noch mal!«

      Owen wiederholte seinen Bericht.

      Der Doktor Billroy schien mit einem Schlag nüchtern geworden zu sein. Er warf die Karten auf den Tisch, vergaß jedoch in der Erregung keineswegs, sein Geld einzustecken, und rannte zur Tür.

      Mit wehenden Rockschößen jagte er dem Saloonhof der Familie Georges zu. Dann stand er vor dem Wagen und blickte auf den Ohnmächtigen nieder.

      Auf seinem vom Alkohol stark gezeichneten Gesicht standen schwere Schweißperlen.

      »Das Fieber, das gelbe Fieber«, kam es bleischwer von seinen Lippen.

      Die Umstehenden fuhren zurück.

      »Das gelbe Fieber?« brüllte der Salooner. Dann warf er den Kopf zu seinem Sohn herum. »Er hat ihn gebracht, Doc! Er hat ihn angefaßt. Was ist jetzt mit Owen? Stirbt er auch?«

      Der Doktor sah Owen an.

      »Es gibt nur ein wirkliches Mittel«, und er nannte es gern: »Alkohol! Viel Alkohol. Nur er kann das Fieber vertreiben. Der Mann da allerdings ist verloren.«

      »Schafft ihn weg!« brüllte der Sa-

      looner. »Aus dem Hof mit ihm!«

      Aber niemand getraute sich, den Nevadamann anzufassen.

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