Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Sie haben eine merkwürdige Art, die Dinge zu komplizieren, Sheriff. Die beiden Outlaws gehörten zur Clanton Gang. Das gaben sie selbst zu. Sie griffen mich mit ihren Revolvern an, und dann hatte einer das Pech, daß ich schneller war als er. Dem anderen schoß ich den Colt aus der Hand. Und ich habe das hier.«

      Er hielt dem Sheriff seine blutverkrustete Rechte vors Gesicht. »Das wär’s, Mister Blim.« Langsam ging er an die Theke zurück und warf dem Keeper ein Geldstück zu. Dann wandte er sich um. »Noch Fragen, Sheriff?«

      »Fragen? Nein, Mister.« Jonathan Blim hatte auf einmal seinen Colt vorgestreckt. »Aber ich mußt Sie leider bitten, mich ins Jail zu begleiten.«

      Da fiel alle Entschlossenheit, alle Selbstsicherheit, den der Nevadamann noch eben so eisern erscheinen ließ, von Elliot ab.

      »Ins Jail? Weshalb?«

      »Sie sind von zwei Bürgern dieser Stadt des Doppelmordes verdächtigt worden. Das muß geklärt werden.«

      Auf den Gesichtern der beiden anderen stand ein breites, höhnisches Grinsen.

      Der eine von ihnen, der vorhin schon das Wort geführt hatte, meinte:

      »Und wenn sie dir den Strick um den dreckigen Hals legen, Kuhtreiber, kannst du ja dem Teufel einen Gruß von Ike Clanton bestellen…«

      Auf weichen Knien trat John Elliot seinen Weg zum Jail an.

      Er mußte einen halben Schritt vor dem Sheriff hergehen und hatte plötzlich das sichere Gefühl, daß es so ziemlich sein letzter Weg sein würde.

      Der Sheriff schob ihn in den düsteren Gang des Bohlenbaues, der als Gefängnis diente, riß mit der Linken eine Gittertür auf und stieß den Cowboy in ein dunkles Verlies.

      »So, Junge, das ist deine letzte Station. Tut mir leid. Aber du taugst noch nicht für dieses Land.«

      Elliot lehnte völlig niedergeschmettert an der Rückwand der Zelle.

      Mister Blim zündete sich eine zernagte Pfeife an und meinte, während er das Zündholz auspustete: »Siehst du, Kleiner, so geht es allen, die sich hier aufspielen wollen. Das läuft hier in Arizona nicht.«

      Da stieß sich Elliot mit einer gewaltsamen Willensanstrengung von der Wand ab und rannte gegen die Gittertür. »Sie meinen, es geht hier im County nicht, nicht in der Nähe von Tombstone, weil Ike Clanton es nicht will.«

      Der Sheriff warf das verlöschte Zündholz auf den Boden, zog resigniert die Schultern hoch und wollte sich abwenden.

      Da spannte der Gefangene seine Hände um die Trallen und rüttelte daran, daß sie in ihrem Gefüge an der Decke und im Boden ächzten.

      »Was haben Sie da eben zugegeben, Sheriff Blim? Ist Ihnen das überhaupt klar? Sie haben zugegeben, daß Sie Angst vor Ike Clanton haben. Angst wie jeder in diesem County. Ich werde Ihnen etwas sagen. Ich bin aus Nevada hierhergekommen, weil ich Tombstone sehen wollte, den Crystal Palace, die großen Gambler wie Doc Holliday, Luke Short und Bat Masterson. Weil ich einmal einen wirklichen großen Sheriff sehen wollte, nämlich Wyatt Earp oder einen seiner Brüder…«

      »Bat Masterson ist nicht in Tomb-stone«, entgegnete der Sheriff.

      »Ach, das ist interessant.«

      Da warf Blim den Kopf herum.

      »Wissen Sie, was interessant ist, Boy? Daß Sie zugeben, aus Nevada hierhergeritten zu sein, um Tombstone zu sehen und die großen…«

      Da spie der Cowboy vor dem Sheriff aus.

      »Viel interessanter ist, daß Sie zu Clantons Bande gehören.«

      Wie versteinert stand der Sheriff da. In seinem gelben Augen tanzten kleine dunkle Flecken, und auf seinen Wangen brannte es rot.

      »Sei still, Cowboy«, stieß er endlich heiser hervor. »Ich habe dich hier eingelocht, weil zwei Bürger dieser Stadt…«

      »Erbärmlicher Kerl!« zischte Elliot. »Lassen Sie mich hier raus, dann werde ich mit Ihnen kämpfen.«

      »Kämpfen? Du kämst doch nicht weit, Junge, auch wenn du mich schlagen würdest. Sie holen dich, die Boys von Ike…«

      Vor so viel Offenheit verschlug es dem Burschen fast die Sprache.

      »Sie wollen also zulassen, Sheriff, daß mich diese Verbrecher hängen? Hängen wegen nichts. Ich habe mich gegen die beiden Strolche hinter Mescal nur meiner Haut gewehrt. Und auch sie haben zugegeben, zu den Clantons zu gehören. Damned, was ist das für ein Land, in dem eine Bande alles und jeden beherrscht! Sie tragen einen Stern und haben Angst vor Ike Clanton!«

      Der Sheriff warf die Tür ins Schloß.

      »Red nicht so laut, Junge. Es nutzt dir doch nichts. Du hast einen Fehler gemacht, der nicht wieder gutzumachen ist. Kein Mensch, der auch nur für fünf Cents Verstand in seinem Schädel hat, wird sich gegen die Clantons stellen.«

      So also sah das aus! Der Hüter des Gesetzes hatte ganz unumwunden zugegeben, daß er ihn verurteilen müsse, nur weil er sich gegen Ike Clanton gestellt hatte.

      »Tut mir leid, Cowboy«, sagte der Sheriff heiser in das Halbdunkel des Flures, »aber ich kann es nicht ändern. Ich bin nicht mehr der Jüngste, und wenn ich nicht will, daß sie mich umbringen, muß ich mich nach der Decke strecken. Die Clantons sind eisenhart und unnachgiebig, wer sich gegen sie stellt, ist fertig im County.«

      Und dann war Elliot hinter den eisernen Trallen allein. Zwar konnte er Blim am Schreibtisch des Office sehen, aber der Sheriff tat, als gäbe es seinen Gefangenen nicht.

      Jetzt geht es also zu Ende, brannte es in seinem Hirn. Fast tausend Meilen war er geritten, um dahin zu kommen, wo nach seiner Meinung das Herz des Westens schlug.

      Wenn es wenigstens noch Tomb-

      stone gewesen wäre, wo er hätte sterben müssen, aber hier in diesem elenden winzigen St. David, in diesem dreckigen Nest, das kein Mensch kannte!

      Zwei Stunden waren vergangen.

      Elliot saß zusammengesunken auf der Pritsche, starrte düster vor sich hin.

      Da wurde plötzlich die Tür des Jails aufgestoßen. Herein kam ein großer, breitschultriger Mann, der ein hartes, kantiges tiefbraunes Gesicht hatte. Sein Hemd mußte vor sehr langer Zeit einmal weiß gewesen sein. Jetzt jedenfalls hatte es eine graugrünliche Färbung. Das verblichene rote Halstuch vermochte diesen Eindruck auch nicht zu ändern. Die leichte braune boleroartige Weste war zerschlissen und so unansehnlich wie seine verstaubten Stiefel mit den schiefen Absätzen. Die großen Sternradsporen blinkten allerdings, wie auch die beiden Revolver, die er rechts und links tief über den Oberschenkeln in unten offenen Halftern trug.

      John Elliot hatte den Mann fasziniert angesehen. Ganz zweifellos ging etwas Eigenartiges von ihm aus.

      Sheriff Blim, der dösend hinter seinem Schreibtisch gesessen hatte, fuhr erschrocken hoch.

      »Sie…?« kam es ungewollt über seine Lippen.

      »Yeah, ich«, erwiderte der Fremde mit einer rostigen Stimme. Dann deutete er mit seinem großen linken

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