Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. страница 72

Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

etwas Unangenehmes. Unstet flogen die stechenden Augen umher.

      Vor der Overlandstation machte er halt, rutschte aus dem Sattel, band sein Pferd am Zügelholm fest und betrat Jeff Wilkins’ Bureau.

      Der Postmaster blickte auf.

      Verwundert musterte er den gutgekleideten Fremden. Und als er einen Blick in seine kühlen Augen geworfen hatte, spürte er einen Schauder über sein Rückgrat kriechen.

      »Sie wünschen?«

      »Hier ist doch die Overland-Sta­tion?«

      »Yeah, Mister. Aber es tut mir leid. Die Linie ist zur Zeit – sie ist stillgelegt – weil – also, es sind da ein paar Schwierigkeiten, eh…«

      Der Fremde warf seinen Hut auf einen Wandhaken, ließ sich auf den Schemel vor Wilkins’ Schreibtisch fallen und sagte schnarrend:

      »Ich bin Jonny Lee.«

      Der Postmaster zuckte zusammen.

      »Jonny Lee?« Aus weit offenen Augen musterte er den Fremden. Das sollte der berüchtigte Coltman Jonny Lee sein? Unvorstellbar. Er hätte den Mann allenfalls für einen besseren Handelsvertreter, vielleicht auch noch für einen reisenden Gambler gehalten, niemals aber für einen so bekannten Revolvermann.

      »Yeah«, erwiderte der Schießer. »Sie haben mir eine Nachricht nach Great Brend geschickt. Hier bin ich!«

      Wilkins schluckte. Dann stand er auf. »Well, Mister Lee. Dann muß – dann heiße ich Sie also willkommen. Mein Name ist…«

      »Tut nichts zur Sache!« unterbrach ihn der Coltman schroff.

      Wilkins schluckte. »Ja, was ich also sagen wollte…«

      »Um was handelt es sich?« unterbrach ihn der Schießer wieder.

      Wilkins rieb sich nervös das Kinn.

      »Ich werde den Sheriff holen…«

      Kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen, als der Revolvermann auch schon wie von einer Feder geschnellt hochfuhr. Seine Rechte kroch unter den Jackenaufschlag, wo der Postmaster zu seiner Verblüffung einen großen Revolverkolben aus einem Lederhalfter herauslugen sah.

      »Verstehen Sie doch, Mister Lee. Die ganze Stadt hat Sie rufen lassen. Und Mister Bride kann Ihnen die Sache am besten erklären.«

      »Wer ist Bride?«

      »Der Sheriff…«

      »Muß der damit zu tun haben?« forschte der Revolvermann barsch.

      »Muß – nein, das heißt, Mister ­Bride weiß am besten Bescheid.«

      Der Coltman kratzte sich hinterm rechten Ohr.

      »Merkwürdig. Ich habe ja schon eine Menge komischer Dinge mitgemacht. Aber daß mich ein Sheriff, ausgerechnet ein Sheriff, in eine Sache einweihen soll! Um wen geht es denn? Ist er dem Sheriff im Weg?«

      Jetzt erst begriff der Overland-Mann. Der Schießer glaubte einen seiner gewöhnlichen Aufträge zu bekommen, wo er einen Mann für einen anderen aus dem Wege zu räumen hatte.

      Wilkins sah in die grauen Augen Lees und hatte wieder das unangenehme Schaudergefühl auf dem Rücken.

      »Die Sache liegt hier anders.«

      »Was heißt anders«, unterbrach ihn der Revolvermann brüsk. »Sie liegt nie anders. Es ist immer das gleiche. Ich werde nur gerufen, wenn ein anderer Angst hat. Oder ist es etwa hier anders?«

      »Nein, das heißt ja, aber – warten Sie, ich muß den Sheriff holen.«

      Jonny Lee stand nicht einmal auf, als Jack Bride den Raum betrat. Er sah nur kurz auf und quetschte ein kaum verständliches »Hallo« durch die Zähne.

      Der Sheriff tippte an den Hutrand.

      Wilkins bot ihm einen Stuhl an.

      Aber Bride lehnte mit einer kurzen Geste ab. Er sagte dem Schießer, um was es sich handelte.

      Jonny Lee hörte sich die Sache schweigend an. Als der Sheriff geendet hatte, ließ er zwei lange Minuten verstreichen, warf dann den Kopf hoch und sah den Postmaster an.

      »Wieviel ist drin?«

      Der sah verzweifelt den Sheriff an.

      Jack Bride preßte wütend durch die zusammengebissenen Zähne: »Vierhundert…«

      Lee lachte heiser auf. Dann erhob er sich und nahm seinen Hut.

      »Der Sheriff hat sich geirrt, Mister Lee!« rief Wilkins hastig. »Es sind vierhundertfünfzig!«

      Der Schießer hatte schon den Türgriff in der Hand, als er sich noch einmal umwandte und sagte:

      »Fünfhundert sind eine Basis.«

      Wilkins lief ihm nach, packte ihn am Arm und stotterte:

      »Mister Lee, warten Sie noch. Die Overland und der Bürgerrat haben das Geld zusammengelegt. Aber ich… ich werde sofort mit Mister Callaghan sprechen, er wird vielleicht die fünfzig dazulegen.«

      »Vielleicht?«

      »Bestimmt«, sagte der Sheriff da mit finsterer Miene.

      Mister Callaghan legte die fünfzig dazu.

      Wilkins hatte ihn in die Poststation geholt. Gebeugt stand der alte Mann da und legte das Geld auf den Tisch.

      Lee blickte kurz auf die zerknitterten Scheine und schob sie dann dem Sheriff hin.

      »Mister Bride wird das Geld solange festhalten. – Und nun die zweite Frage: Wer sitzt auf dem Kutschbock.«

      Der Postmaster und Callaghan blickten einander bestürzt an. Über diese Frage hatten sie noch gar nicht nachgedacht. Himmel, ja, wer sollte auf dem Kutschbock sitzen? Selbstverständlich konnte der Revolvermann das nicht tun. Er sollte die Kutsche doch nur begleiten. Vom Kutschbock aus konnte er ohnehin nichts gegen einen Überfall unternehmen. Ganz davon abgesehen – konnte er überhaupt ein Vierergespann lenken?

      »Ich werde die Overland fahren!« Der Sheriff hatte es gesagt.

      Die drei anderen sahen ihn verblüfft an.

      Wilkins stürzte auf den Sheriff zu und drückte ihm die Hand.

      »Das wollen Sie wirklich tun, Mister Bride?«

      »Wollen?« entgegnete der Sheriff rauh. »Es bleibt mir ja wohl in diesem Nest von Feiglingen nichts anderes übrig…«

      Die Overland fuhr wieder.

      Jack Bride, der Sheriff von Salina, saß auf dem Kutschbock, und der grauäugige Revolvermann ritt hinter der Kutsche.

      Drei Tage lang.

      Es geschah nichts.

      Am

Скачать книгу