Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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stellte sich der Postmaster dumm.

      »Na hören Sie – wo bleibt denn die Kutsche?«

      »Die Kutsche?« Wilkins sah sich um und tat, als müsse er sich erst von der Uhrzeit vergewissern, die er indes genau wußte.

      »Ach ja, es ist ein paar Minuten nach fünf. Well, die Overland wird jeden Augenblick kommen.«

      »Ein paar Minuten?« empörte sich der Hotelbesitzer. »Mann, sie ist gleich eine halbe Stunde überfällig!«

      Da stieß sich der Alte den Marien-glasschirm aus der Stirn und krächzte: »Was wollen Sie eigentlich, Upton? Es ist heiß, und der Driver ist auch nur ein Mensch, der Durst hat!«

      Da wurde drüben im Hof des Sheriffs Office das Tor aufgestoßen.

      Jack Bride kam mit seinem Fuchs heraus, warf dem Postmaster einen kurzen Blick zu, zog sich in seinen abgewetzten Sattel und ritt nach Westen davon.

      Nach Westen!

      Die beiden sahen ihm nach.

      Hinter der Straßenbiegung lenkte Bride in eine Seitengasse ein und veränderte seine Richtung urplötzlich. Er nahm die Zügelleinen hoch und galoppierte nach Osten davon, auf die Fahrstraße nach Abilene hinaus.

      Nur zwei Meilen vor der Stadt fand er die Overland.

      Sie hielt mitten auf dem Weg.

      Die vier Gäule standen mit gesenkten Köpfen davor und schnaubten heftig, als sie den Reiter bemerkten.

      Jack Bride hatte es schon von weitem gesehen. Der schwere Wagen war hinten eingebrochen.

      Als der Sheriff näherkam, hatte er seinen Revolver in der braunen Faust.

      Das linke Hinterrad der Overland war geborsten.

      Die Kutsche war leer.

      Und auch von dem Driver konnte Bride weit und breit keine Spur entdecken.

      Die Landschaft war hier flach und buschlos, man hätte einen Mann auf eine Meile hin sehen müssen.

      Der Sheriff brauchte fast eine Stunde, bis er das Rad so weit wieder repariert hatte, daß der Wagen notdürftig rollen konnte.

      Bride hängte seinen Fuchs hinten an, kletterte auf den Kutschbock, nahm die Zügelleinen auf – und starrte plötzlich entgeistert in seine rechte Handfläche.

      Sie war feucht geworden, feucht und rot.

      Blut!

      Was war dem alten Driver passiert?

      Der Sheriff sah sich unbehaglich um.

      Dann zog er die schweren Lederleinen an, warf eine Welle hinein, und die vier Pferde setzten sich in Bewegung.

      Es war fast neun Uhr, als das rumpelnde Gefährt in der breiten Mainstreet von Salina einrollte.

      Frauen und Kinder standen auf den Gehsteigen; die Männer kamen auf die Straße.

      Bride führte die Overland vor die Poststation und machte den Leithengst genau dort fest, wo Norton ihn immer festgemacht hatte. Dann hob er den Kopf und blickte in das auf einmal sehr welk gewordene Gesicht des Posthalters.

      »Ich habe den Wagen zwei Meilen von hier hinter der großen Wegschleife gefunden. Das linke Hinterrad war gebrochen.« Der Sheriff sagte es nicht ganz ohne Betonung.

      »Und…?« kam es heiser von den Lippen des Postmasters.

      »Von Norton habe ich nichts gesehen.«

      Der Posthalter rieb sich mit zitternder Hand das Kinn. Dann winkte er einem Burschen, der vorn an der Hausecke stand.

      »Schirr die Gäule aus, Tom, und versorge sie. Sie werden durstig sein.«

      Der Sheriff trat auf den Vorbau neben den Alten.

      »Wirklich nichts von Bill?« fragte Wilkins heiser. »Keine Spur?«

      »Doch – eine Blutspur an den Zügelleinen, oben, wo Norton sich die Stoffgurte eingeflickt hatte…«

      Der Overland Driver William Norton wurde nicht gefunden. Sheriff Bride und sieben Männer suchten die ganze Nacht hindurch die Strecke ab und ritten im Morgengrauen in die breite Mainstreet von Abilene ein.

      Vor der Poststation stieg Bride aus dem Sattel.

      Jimmy Degorey, ein flachsblonder Riese mit lächerlich kleinem Schädel, war gerade damit beschäftigt, das große Messingschild SALINA OVERLAND zu polieren.

      »He, Sheriff Bride!« rief er und schob sich seinen viel zu großen Stetson aus der Stirn. »Was suchen Sie denn schon so früh bei uns?«

      »Ich suche Ihren Driver William Norton.«

      Degorey zog die hellen Brauen zusammen und hatte eine tiefe Falte in der Stirn stehen.

      »William – Sie meinen Bill?«

      »Yeah.«

      »Was ist mit ihm?«

      »Das wüßten wir auch gern, Jim. Er ist nicht in Salina angekommen.«

      Der Posthalter von Abilene schluckte.

      »He, das – das kann doch nicht wahr sein. Wo ist denn die Kutsche?«

      »Ich habe sie gestern abend zwei Meilen vor Salina auf dem Weg mit geborstenem Hinterrad gefunden.«

      »Zwei Meilen vor Salina mit geborstenem…, ja, und die Gäule?«

      »Die waren dabei. Aber keine Spur von Norton.«

      Degorey wischte sich vor Schreck mit dem Messingtuch die Nase und den Mund ab, spie dann aus und brummte:

      »Aber – das soll der Teufel verstehen, das kann doch gar nicht sein. Bill ist hier pünktlich wie immer um elf abgefahren. Er hätte also um fünf drüben sein müssen…«

      Bride sah die Straße, die von gro­ßen zweigeschossigen Häusern gesäumt wurde, hinunter.

      Von einem breiten roten Backsteinbau hing das Schild SHERIFF weit in die Mainstreet.

      »Ist Ferguson schon auf?«

      Der Postmaster nickte.

      »Yeah, ich habe den Sheriff schon vor einer halben Stunde drüben bei Mat Bleesen gesehen. Da holt er morgens seine Milch ab. Er muß im Office sein. Die alte Kate Bertholds ist auch schon drüben. Sie führt ihm ja den Haushalt, seit seine Frau gestorben ist.«

      Bride ritt zum Office hinüber.

      Sheriff But Ferguson war ein mittelgroßer schlanker Mann, der einen gepflegten Eindruck machte. Er hatte sich gerade sauber rasiert und wischte sich den Seifenschaum aus seinem etwas bläßlichen Gesicht, prüfte noch einmal den scharf anrasierten Schnurrbart

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