Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker Staffel Staffel

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schreckte aus seinen Gedanken hoch, als der Landrover plötzlich durch eine Kette von Schlaglöchern rumpelte.

      »Abkürzung«, sagte Joe Ugalla erklärend und lachte beruhigend, »wir sparen so wenigstens dreißig Minuten.«

      Parker nickte und versenkte sich erneut in seine Gedanken. Er überprüfte noch mal in seiner Vorstellung, ob er alle Reisevorbereitungen auch richtig getroffen hatte. Im vorhinein unterstellte er peinliche Zwischenfälle und versuchte, sich darauf einzustellen. Er hoffte, aus seiner privaten Bastelstube die Dinge mitgenommen zu haben, die man in Busch und Savanne möglicherweise brauchte.

      Parker wurde erneut durchgeschüttelt.

      Er hörte sofort, daß mit dem Motor des Landrovers etwas nicht stimmte. Er sah fragend zu dem Afrikaner hinüber, der ratlos die Achseln zuckte und dann den Motor ab stellte.

      »Irgendwas mit der Hinterachse«, meinte Joe Ugalla und stieg aus.

      »Ich biete Ihnen gern meine bescheidene Hilfe an«, rief Parker und wollte ebenfalls aussteigen.«

      »Nicht nötig«, sagte Ugalla, »bleiben Sie besser im Wagen. Da ist es sicher.«

      »Von der Straße kann hier aber keine Rede mehr sein«, rief Rander nach vorn zu seinem Butler, »das sieht mehr nach ’nem Wildwechsel aus.«

      »Eine Beobachtung, Sir, die ich mit Ihnen zu teilen mir erlaube«, gab der Butler zurück und musterte die grünen Buschwände zu beiden Seiten der mehr als engen Piste. Sie war kaum breiter als der Landrover und erregte irgendwie sein Mißtrauen.

      »Unheimlich«, stellte Sue Weston fest.

      »Wir Städter und Pflastertreter haben eben jedes Verhältnis zur Natur verloren«, gab Rander lächelnd zurück.

      »Wenn Sie erlauben, werde ich nach Mister Ugalla sehen«, sagte Josuah Parker. Ohne diese Erlaubnis allerdings abzuwarten, stieg er sofort aus dem Geländewagen und begab sich zum Heck des Rovers.

      »Mister Ugalla …!« rief er, da er den Afrikaner nicht sah.

      Keine Antwort.

      »Mister Ugalla«, wiederholte Parker und verstärkte dabei seine Stimme.

      Keine Antwort.

      Josuah Parker war indigniert. Er fand es ungehörig, daß der Afrikaner den Wagen verlassen hatte, ohne dies anzukündigen. Dieser Mister Ugalla schien über schlechte Manieren zu verfügen. Er mußte doch schließlich wissen, daß er es mit Gästen zu tun hatte, die sich im Busch nicht auskannten, sich verloren vorkommen mußten und auch vielleicht ein gewisses Quentchen Unruhe verspürten.

      »Was ist denn los?« erkundigte sich Mike Rander, der inzwischen ausgestiegen war und jetzt dicht hinter seinem Butler erschien.

      »Ich fürchte, Sir, daß Mister Ugalla das gesucht hat, was man gemeinhin das Weite nennt.«

      »Wie bitte?«

      »Die Wagenpanne scheint meiner bescheidenen Ansicht nur vorgetäuscht worden zu sein.«

      »Ausgeschlossen! Warum sollte er das getan haben?«

      »Vielleicht im Zusammenhang mit Mister Maudling.«

      »Der uns diesen Joe Ugalla schließlich geschickt hat.«

      »Was Mister Ugalla behauptet hat, Sir.«

      »Sie glauben …«

      »Man sollte gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen, Sir.«

      »Sie sehen Gespenster, Parker. Sie sehnen sich nach einem ersten Zwischenfall, also reden Sie ihn sich ein!«

      Während Rander und Parker miteinander sprachen, gingen sie zurück zum Wagen, neben dem Sue Weston stand. Sie hatte sich eine Wollweste über die Schulter geworfen und fröstelte.

      »Still!« Rander horchte plötzlich in die Dunkelheit hinein, die sie von Sekunde zu Sekunde immer bedrohlicher umgab. Erst jetzt merkte Parker, daß das Licht der Scheinwerfer immer schwächer wurde. Die Batterie schien in den letzten Zügen zu liegen.

      »Jetzt höre ich es auch«, sagte Sue und rückte naher an den Anwalt heran.

      »Ein gewisses Dröhnen des Bodens«, präzisierte Parker, dem die noch weit entfernten Geräusche ebenfalls nicht entgangen waren, »wie ein überdimensionales Hufgetrappel, wenn ich es so definieren darf.«

      »Elefanten?« fragte Sue nervös.

      »Nachtsüber?« gab Rander ungläubig zurück. Er sah sich nach Josuah Parker um, der sich aber die Zeit zu einer Antwort nicht nahm. Parker langte bereits nach hinten in den Wagen und zog seine beiden Spezial-Reisetaschen hervor.

      »Wollen Sie etwa ein Picknick veranstalten?« wunderte sich Rander laut.

      »Dazu, Sir, werden die Elefanten, von denen Miß Weston gesprochen hat, uns kaum die erforderliche Ruhe lassen.«

      »Elefanten?« Randers Stimme wurde etwas schrill.

      »Mit ziemlicher Sicherheit, Sir! Darf ich Ihnen die nächsten Gepäckstücke anreichen?«

      »Da sind sie!« Sue Weston deutete nach vorn in das schwache Scheinwerferlicht. Sie hatte sich nicht getäuscht. Wie Kolosse der Urzeit tauchten die ersten massigen Tiere bereits auf dem Buschpfad auf. Sie schienen in Panik versetzt worden zu sein. Sie bewegten sich mit einer schier unglaublichen Geschwindigkeit auf den Landrover zu und ließen sich auch von den Resten des Scheinwerferlichts nicht aufhalten.

      »Es dürfte ratsam sein, Sir, sich seitwärts in die Büsche zu schlagen«, schlug der Butler gemessen vor, »wenn Sie erlauben, werde ich vorausgehen und den Weg bahnen.«

      Womit der Butler nicht zuviel versprochen hatte. Er hatte vorn vom rechten Kotflügel des Wagens ein langes Haumesser aus der Halterung gelöst und entwickelte plötzlich eine Schnelligkeit, die man normalerweise bei ihm nie beobachten konnte. Und er entwickelte eine Kraft und Energie, die nur noch verblüffte. Das schwere Haumesser wurde mit leichter Hand betätigt. Parker schlug rechts vom Buschpfad einen Tunnel in die grüne Mauer und konnte nur still hoffen, daß die herantrabenden Elefanten auf der schmalen Piste blieben.

      Wenige Minuten später war der wilde Spuk vorüber. Parker glaubte noch das Splittern von Glas und das reißende Bersten von Autoblech in seinen Ohren zu hören. Das Stampfen der wildgewordenen Elefanten entfernte sich. Doch war noch das wilde Trompeten der Tiere zu hören, die den Landrover einfach zertreten hatten.

      Sue klammerte sich fest an Rander und schluchzte trocken. Der Schreck saß ihr noch in den Gliedern. Rander redete beruhigend auf sie ein. Er mußte sich ordentlich zusammennehmen, um seine Nerven unter Kontrolle zu behalten.

      Josuah Parker hingegen schritt vorsichtig zurück durch den schmalen Tunnel, den er in das Grün des Busches geschlagen hatte. Er wollte sich den Landrover aus der Nähe ansehen. Instinktiv verzichtete er darauf, seine Kugelschreiber-Taschenlampe einzuschalten. Er wollte sich auf keinen Fall als leichtes Ziel darbieten.

      Der Landrover sah wirklich mehr als traurig aus. Parker hatte die Geräusche schon richtig eingeschätzt. Der solide Wagen war nur noch ein wirres Knäuel

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