Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker Staffel Staffel

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Verantwortungsgefühl, verstehen Sie. Nichts als Liebschaften und kleine Abenteuer im Kopf. Er will es ohne mich schaffen. Was, frage ich mich immer wieder? Was will er allein schaffen?«

      »Darf ich unterstellen, daß Sie ihm bereits mehrfach mit einer generellen Enterbung gedroht haben?« stellte der Butler seine nächste Frage.

      »Natürlich. Ist ja auch zu verstehen. Ich habe ihm sogar ein Ultimatum gestellt. Wenn er bis September nicht bei mir einsteigt, werde ich mein Testament ändern.«

      »Das sind noch gut zwei Monate«, warf Rander ein.

      »Hören Sie, Rander, Sie glauben doch nicht wirklich, daß mein Sohn mich umbringen will«, entrüstete sich Maudling, »das traue ich Ron nun wirklich nicht zu. Nein, nein, der oder die Mörder sind aus Gründen hinter mir her, die ich mir einfach nicht erklären kann.«

      Parker wollte gerade seine nächste Frage stellen, als ihn ein vielstimmiger Gesang unterbrach, der vom Lagerfeuer zu ihnen herüberdrang.

      »Jetzt singen sie wieder«, sagte Maudling und verzog sein Gesicht, »typisch für unsere deutschen Touristen. Ich kenne das von meinen Hotels her.«

      *

      Es war ein vielstimmiger Gesang im Marschrhythmus. Dieses Singen war nicht gerade schön, dafür aber besonders laut. Es war durchaus geeignet, nächtliche Raubtiere nachhaltig zu verscheuchen.

      Parker war aufgestanden und sah zum Lagerfeuer hinüber.

      Die Touristen – es handelte sich um eine Reisegesellschaft aus Deutschland – hatten dem Alkohol zugesprochen und fühlten sich augenscheinlich wohl.

      »Was singen sie da eigentlich?« erkundigte sich Rander bei seinem Butler, »scheint Deutsch zu sein, oder?«

      »In der Tat, Sir«, erwiderte der Butler, »wenn ich richtig verstehe, preisen die Herrschaften am Lagerfeuer die Vorzüge des Rheins und fragen wiederholt, warum es dort so schön ist.«

      »Komische Leute«, sagte Rander und schmunzelte, »sind in Afrika und träumen vom Rhein!«

      »In diesem Augenblick, Sir, scheint das Interesse der Herrschaften sich einem Landstrich zuzuwenden, den sie Westerwald nennen«, meinte Parker, der aufmerksam zuhörte. »Sie stellen gerade entschieden fest, daß über die Höhen dieses besagten Landstrichs ein kalter Wind pfeift.«

      »Wie interessant«, kommentierte Rander.

      »Sind aber sonst ganz nette Leute«, meinte Maudling.

      »Scheint sich um Heimweh zu handeln«, stellte Mike Rander lächelnd fest.

      »Durchaus nicht«, sagte Josuah Parker etwas irritiert, »von Heimweh kann ich im Moment nichts hören. Man fragte sich jetzt allgemein, wer das bezahlen soll, wobei nicht herauszuhören ist, welche Leistungen sie meinen. In diesem Zusammenhang wird jetzt die Frage gestellt, wer Pinke-Pinke hat. Ich möchte meinen, daß es sich bei diesem Ausdruck um die vulgäre Umschreibung für Geld handelt.«

      Parker, Rander und Maudling hörten schweigend zu.

      Die Touristen am Lagerfeuer wurden immer lauter. Ihr Gesang steigerte sich und wurde unverständlicher. Rander sah seinen Butler noch irritierter an.

      »Ich versuche zu ergründen, welchem Thema die Herrschaften sich gerade zugewendet haben«, sagte Parker, der seine Deutschkenntnisse zusammenkratzte. »Wenn mich nicht alles täuscht, erwähnen sie gerade einen Jungen, der möglichst bald wiederkommen soll, wobei nicht herauszuhören ist, um welchen Jugendlichen es sich handelt.«

      »Singen Sie nicht wieder vom Rhein?« fragte Rander.

      »In der Tat, Sir, von diesem Fluß scheinen die Touristen sich nicht losreißen zu können. Sie wiederholen ihre schon einmal geäußerte Frage, warum es dort so schön ist.«

      »Also, ich kann es ihnen bestimmt nicht sagen«, meinte Rander lachend, »bleiben wir bei unserem Thema, Maudling. Wer wußte von Ihrem Anruf? Wer wußte, daß Sie uns nach Kenia holten?«

      »Meine Assistentin, Joan Christie. Nur sie allein!«

      »Wer ist das?«

      »Sie war lange Zeit meine Privatsekretärin. Ein sehr tüchtiges Mädchen. Ich habe sie vor einem halben Jahr zu meiner Assistentin gemacht.«

      »Sie vertrauen ihr rückhaltlos?«

      »Unbedingt!«

      »Würde sie an Ihrem Tod profitieren?«

      Maudling schüttelte langsam den Kopf.

      »Nein«, sagte er dann etwas zögernd, »das heißt – später vielleicht.«

      »Könnten Sie uns das etwas näher erklären?« wollte Rander wissen.

      »Ich – ich werde sie heiraten«, gab Maudling zurück. »Wie gesagt, ich bin schon seit vielen Jahren Witwer. Ich brauche einfach einen Menschen, dem ich rückhaltlos vertrauen kann.«

      *

      Joan Christie war etwa dreißig Jahre alt, groß und schlank. Ihre Augen waren katzenförmig geschnitten, und sie erinnerte irgendwie an eine ägyptische Prinzessin aus der Zeit der Pharaonen. Joan trug einen Hosenanzug im Safari-Look und lief dem Wagen entgegen.

      Paul Maudling schien die Anwesenheit seiner drei Gäste total vergessen zu haben.

      Er stieg aus seinem Fahrzeug, hastig und ungeduldig, lief seinerseits auf die junge Dame zu und schloß sie in die Arme. Dann beantwortete er einige Fragen, die sie ihm hastig stellte.

      »Miß Christie«, stellte er Joan dann dem Trio vor. Rander stellte seinerseits vor und sah sich dabei neugierig im Lodge um.

      Das Buschhotel konnte sich sehen lassen.

      Es bestand aus einer Anzahl kraalförmig gebauter Hütten mit Strohdach. Sie gruppierten sich um einen langgestreckten Steinbau, in dem die Hotelküche und die Speise- und Aufenthaltsräume untergebracht waren. Alles sah sehr gepflegt und einladend aus. Und teuer dazu.

      Tabora Lodge stand auf einem sanften Hütel, der zu einem kleinen See hin abfiel. Die Ufer des Sees waren von einem Busch- und Baumgürtel umzogen. Spuren an den Ufern zeigten deutlich, daß es sich hier um eine vielbesuchte Waldtiertränke handeln mußte.

      Auf einer Art Hochebene gab es einen kleinen Flugplatz für Sportmaschinen. Paul Maudling hatte sein Buschhotel sehr gut geplant. Wer die strapaziöse Anreise per Auto meiden wollte, konnte sich auch per Flugzeug einfliegen lassen.

      »Sie können sofort Ihre Bungalows sehen«, sagte Joan, sich an Mike Rander wendend. »Ich bin froh, daß Sie endlich hier bei uns sind.«

      »Ist inzwischen wieder etwas passiert?« wollte Rander wissen.

      »Nicht direkt«, gab Joan Christie zurück, »aber die Boys haben einen Wagen beobachtet, der nicht hierher gehört. Sobald sie auf ihn Zufuhren, setzte er sich ab, als hätte er etwas zu verbergen.«

      »Sie glauben …?«

      »Irgendwie habe ich Angst«, redete Joan Christie weiter, »ich bin froh, daß die Reisegesellschaft

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