Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker Staffel Staffel

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sagte der Weiße mit dem Revolver zum Geäst hoch.

      Parker stieg gemessen und würdevoll nach unten, half Sue Weston beim Verlassen des Baumes und bot anschließend auch Rander seine Hilfe an, die der Anwalt jedoch aus sportlichen Gründen verschmähte.

      Man stellte sich vor.

      Bei dem Mann mit dem Kopfverband handelte es sich tatsächlich um Paul Maudling, der das Trio nach Kenia eingeladen hatte. Der Mann mit dem breitkrempigen Hut hieß Les Patterson und war Großwildjäger und Safari-Unternehmer. Der Mann mit dem Gewehr hieß Robert Henlein und war ein Jagdtourist aus Westdeutschland. Er gehörte einer Gruppe an, die mit Gewehr und Fotoapparat Jagd auf Wild aller Art machte.

      »Joe Ugalla kenne ich nicht«, sagte Maudling, nachdem er von den Abenteuern des Trios gehört hatte, »aber dieser Bursche scheint mit denjenigen zusammenzuarbeiten, die mich auf der Fahrt nach Nairobi aus dem Hinterhalt abgeschossen haben.«

      »Um Sie am Erscheinen auf dem Flugplatz zu hindern«, stellte der Butler fest.

      »Was diesen beiden Schützen um ein Haar gelungen wäre«, sagte Maudling und griff unwillkürlich nach dem Kopfverband, »ich konnte mich gerade noch in den Busch retten.«

      »Wo wir Mister Maudling fanden«, mischte sich Les Patterson ein, »ich war mit meiner Safarigruppe unterwegs und hörte die Schüsse.«

      »Und ich habe die Feuersäule von unserem Camp aus gesehen«, sagte Robert Henlein schnell und fast stolz, »ich ahnte sofort, daß da was passiert sein mußte.«

      »Ich schlage vor, wir setzen uns erst mal ab«, sagte Les Patterson und deutete zum Buschrand hinüber, »wer weiß, was da noch ausgekocht wird.«

      »Sie haben riesiges Glück gehabt«, seufzte Maudling, »das dort drüben ist ein Elefantenpfad. Dieser Ugalla hat sie absichtlich dort hingelockt.«

      »Und die übrigen Eingeborenen haben eine Elefantenherde aufgescheucht und durch den Pfad getrieben.«

      »Warum denn?« wollte Robert Henlein wissen. Er wurde von Minute zu Minute unsicherer und schien sich nicht mehr wohl zu fühlen.

      »Irgendein Mißverständnis«, sagte Maudling schnell, »machen wir, daß wir wegkommen.«

      »Würde ich auch vorschlagen«, schaltete Robert Henlein schnell ein, »und dann sollten wir umgehend die Polizei alarmieren, finden Sie nicht auch? Das hier war doch ein Mordanschlag, oder etwa nicht?«

      »Sieht so aus«, meinte Patterson lächelnd, »aber behalten wir das besser für uns, Mister Henlein. Machen Sie mir nur nicht die übrigen Safari-Teilnehmer verrückt!«

      »Natürlich nicht«, versprach Henlein, doch ihm war anzusehen, daß er darauf brannte, seine Erlebnisse, weiterzureichen.

      Im Jeep wurde es zwar sehr eng, aber der kleine Wagen faßte sie schließlich alle und transportierte sie hinüber in das Safari-Camp, das auf einem kleinen windgeschützten Plateau angelegt worden war.

      Hier sah Sue Weston zum erstenmal einen gewissen Ron Maudling, was für sie nicht ohne Folgen bleiben sollte.

      *

      »Wer will Sie ermorden und warum?« erkundigte sich Mike Rander. Der Anwalt, Parker und Paul Maudling saßen vor einem Safari-Zelt und konnten sich ungestört unterhalten. Die Mitglieder der Patterson-Jagdsafari gruppierten sich um ein großes Lagerfeuer und störten nicht weiter. Sie unterhielten sich über die Dinge, die Robert Henlein ihnen brühwarm berichtet hatte. Dabei genossen sie Whisky auf Eis und ließen sich von den Boys verwöhnen.

      »Auf beide Fragen kann ich Ihnen keine Antwort geben«, sagte Paul Maudling und hob ratlos die Arme, »ich weiß nur, daß seit einigen Wochen eine Art Treibjagd auf mich veranstaltet wird.«

      »Die im Detail wie aussieht, Sir?«, fragte Parker konzentriert.

      »Mordanschläge! Wie ich Ihnen das schon am Telefon in Chikago sagte. Es wird aus dem Hinterhalt auf mich geschossen. Giftschlangen liegen plötzlich in meiner Wohnung. Meine Wagen sind präpariert. Die Bremsen versagen. Dann wieder seltsame Unglücksfälle. Zum Beispiel mein Rasierapparat, der plötzlich unter Strom stand. Ich habe nichts Greifbares, Beweisbares, wenn Sie mich so fragen. Aber ich bin sicher, daß man mich umbringen will.«

      »Wer würde davon profitieren?« stellte Rander seine nächste Frage.

      »Mister Rander denkt in diesem Zusammenhang an Erbberechtigte«, präzisierte der Butler.

      »Sie meinen Ron – meinen Sohn?« Maudling starrte den Butler überrascht an.

      »Zum Beispiel«, sagte Parker trocken.

      »Nun, Ron würde alles erben. Natürlich! Ich bin Witwer. Aber sie glauben doch nicht im Ernst daran, daß mein Sohn …«

      Er brach ab und starrte trübe vor sich hin.

      »Wie ist Ihr Verhältnis zu Ihrem Jungen?« erkundigte sich Mike Rander.

      »Nun, nicht gerade sonnig«, gab Paul Maudling zurück. »Sie sehen ja, daß er zusammen mit diesem Patterson ein Safari-Unternehmen aufgezogen hat. Dabei brauchte ich ihn dringen für meine eigenen Geschäfte. Doch Ron spielt da nicht mit. Und vielleicht hängt das mit mir zusammen, ich bin nicht gerade geduldig oder tolerant …«

      »Gibt es Konkurrenten, die Ihren Tod wünschen?« fragte Josuah Parker.

      »Eine ganze Reihe. Und sie alle wünschen mir die Pest an den Hals«, sagte Maudling. »Ich besitze eine Hotelkette hier in Kenia und drüben in Tansania. Ich arbeite mit repräsentativen europäischen und amerikanischen Reiseunternehmen zusammen. Meine Häuser sind voll besetzt. Ich kann wohl ohne Übertreibung sagen, daß ich es geschafft habe.«

      »Sie besitzen auch in Südafrika Hotels?«

      »Natürlich. Von dort aus habe ich mich ja ausgebreitet.«

      »Wenn Sie von Mord sprechen. Maudling, denken Sie da an einen bestimmten Konkurrenten?« erkundigte sich der Anwalt.

      »Nun ja. Einer ist mir ganz besonders gewogen. Will Hagerty.«

      »Was ist mit ihm?«

      »Ich übernahm seine Hotels, als er Pleite machte.«

      »Hatten Sie je Streit mit diesem Hagerty?«

      »Und ob! Er wirft mir noch heute vor, ich hätte ihn ausgetrickst und ausgebootet. Dabei war er nur unfähig und hatte sich übernommen. Seine Hotels fielen mir wie reife Früchte in den Schoß.«

      »Wo befindet Mister Hagerty sich zur Zeit?«

      »Wo genau, weiß ich natürlich nicht. Aber er hat auch ein Safari-Unternehmen. Er pendelt zwischen Kenia und Tansania.«

      »Hat Hagerty Ihnen jemals gedroht?«

      Maudling lachte trocken auf.

      »Gedroht?! Erleben Sie Hagerty, wenn er wieder mal betrunken ist.«

      »Darf ich mir erlauben, noch mal zurück auf Ihren Sohn zu kommen?« schaltete der Butler sich ein. »Ihr Verhältnis zu ihm kann man also keineswegs als gut bezeichnen!«

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