Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher страница 21

Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

Скачать книгу

style="font-size:15px;">      »Das ist ja alles schön und gut«, meinte Max. »Aber wo sind die Beweise, daß es wirklich dein Bruder war, der das alles inszeniert hat?«

      Der junge Mann verstand, was der Polizeibeamte sagen wollte. Genausogut hätte er selbst der Übeltäter sein können und jetzt versuchen können, sie zu täuschen.

      »Die Konten sind ausschließlich auf Bernhards Namen eröffnet worden«, erklärte er. »Die Nachforschungen der Behörden werden meine Angaben bestätigen.«

      »Ich glaub’ net, daß Sie versuchen, uns hier etwas vorzumachen«, mischte sich Sebastian ein. »Dann hätten S’ sich net zu mir in die Kirche flüchten brauchen.«

      Max nickte. Da hatte sein Bruder recht.

      »Und jetzt fahren wir zurück«, sagte er.

      Thomas hob die Hand.

      »Eine Bitte hätt’ ich, ich würd’ zu gern das Gesicht meines Bruders seh’n, wenn er herkommt und uns hier findet.«

      »Sie meinen, wir soll’n hier auf ihn warten?« fragte Sebastian.

      Er schaute den jungen Mann an.

      »Ich glaub’, ich kann Sie sogar versteh’n«, antwortete er.

      *

      Sie machten es sich bequem. Thomas war in die kleine Küche gegangen und hatte Kaffee gekocht. Dann warteten sie darauf, daß Bernhard Neumayr sein Büro betreten würde.

      »Lang’ kann’s net mehr dauern«, meinte dessen Bruder nach einem Blick auf die Uhr. »Eines muß man Bernd lassen – mag er auch ein Gauner sein, er ist immer vor allen anderen in der Firma. Spätestens um sieben geht die Tür auf, und er ist da.«

      Er sollte recht behalten. Punkt sieben Uhr hörten sie Schritte im Flur, die näherkamen. Jemand pfiff gutgelaunt eine Melodie. Dann wurde schwungvoll die Tür geöffnet und ein Mann trat ein.

      Wie erstarrt blieb er auf der Schwelle stehen, als er die drei Männer bemerkte. Sein Gesicht lief vor Zorn rot an, als er seinen Bruder erkannte.

      »Du?« rief er mit wutverzerrter Stimme. »Du wagst dich noch hierher?«

      Thomas war aufgestanden. Er lächelte seinen Bruder an, als wäre er von einer langen Reise heimgekehrt und wolle ihn begrüßen.

      »Damit hast’ net gerechnet, was?« erwiderte er.

      Bernhard Neumayr deutete mit dem Kopf auf Sebastian und Max.

      »Wer sind die beiden? Und vor allem, was wollt ihr?«

      »Das sind meine Zeugen«, erklärte Thomas und zeigte auf die Papiere, die der Polizist in der Hand hielt. »Und der Herr Trenker hat da die Beweise dafür, daß du es warst, der uns’re Kunden betrogen hat.«

      Bernd verzog das Gesicht zu einem Grinsen.

      »Beweise? Die möcht’ ich seh’n. Es gibt keine Beweise. Höchstens dafür, daß du der Betrüger bist. Deswegen ist die Polizei ja auch hinter dir her.«

      »Weil du die Unterlagen so manipuliert hast, daß ich jetzt als Ganove dasteh’«, konterte Thomas. »Allerdings hast’ da die Rechnung ohne den Wirt gemacht, Bruderherz. Schon bevor ich dich mit dem, was ich herausgefunden hatte, konfrontiert hab’, hab’ ich die Beweise dafür hier auf deinem Computer installiert. Allerdings hätte es dir nix genützt, das zu wissen. Du wärst net in die Datei gekommen, weil ich sie geschützt hab’. Und weißt auch womit? Erinnerst dich noch, wie ich dich früher immer genannt hab’? Berni – den Namen find’ ich einfach zu schön.«

      Er lachte.

      »Jedenfalls steh’n auf dem Papier all deine Konten. Die in der Schweiz ebenso wie in Lichtenstein, auf den Bahamas oder die in drei südamerikanischen Ländern. Muß ich dir noch mehr erzählen?«

      Bernhard Neumayrs Blick war unsicher geworden. Von den Konten wußte nur er – bisher. Also mußte Thomas die Wahrheit sagen.

      »Und jetzt?« fragte er. »Wollt ihr mich erpressen? Soll ich euch dafür bezahlen, daß die Beweise wieder in meinen Besitz gelangen?«

      Sebastian stand auf. Er schüttelte den Kopf.

      »Nein, Herr Neumayr, das einzige, was wir wollen, ist, Sie Ihrer gerechten Strafe zuzuführen.«

      Der Anlageberater sah ihn an.

      »Wer sind Sie überhaupt? Verschwinden Sie auf der Stelle aus meinem Büro, sonst hol’ ich die Polizei.«

      Der Bergpfarrer lächelte mild.

      »Das werden S’ gewiß net tun«, sagte er. »Gestatten Sie, daß ich mich vorstell’? Mein Name ist Sebastian Trenker. Ich bin Pfarrer in Sankt Johann, wohin sich Ihr Bruder geflüchtet hat.«

      Er deutete auf Max.

      »Mein Bruder ist übrigens Polizeibeamter«, fuhr er fort. »Er wird jetzt seine hiesigen Kollegen informieren.«

      Bernhard Neumayr sah ihn mit offenem Mund an, dann glitt sein Blick zu Thomas hinüber. Blanker Haß war darin zu lesen.

      »Du… du warst mir schon immer zuwider«, brüllte er los. »Schon als Kind wurdest du zu Hause vorgezogen. Du hast immer alles bekommen, was du wolltest, und ich war nur das fünfte Rad am Wagen. Wärest du doch nie geboren worden!«

      Thomas schluckte. Daß sie sich nicht wie Brüder liebten, damit zu leben, hatte er gelernt. Daß Bernd ihn aber so sehr haßte, versetzte ihm einen Schock.

      Zwei Stunden später verließen sie das Gebäude der Münchener Staatsanwaltschaft. Thomas hatte die Beweise für seine Unschuld dem zuständigen Staatsanwalt übergeben, sein Bruder kam in Untersuchungshaft.

      »Was werden S’ jetzt anfangen?« fragte Sebastian.

      Thomas zuckte die Schulter.

      »Versuchen, den Schaden, den mein Bruder angerichtet hat, wieder gutzumachen«, antwortete er. »Es wird viel Arbeit kosten, verlorengegangenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen und das Unternehmen wieder zu dem zu machen, was es einmal war – eine solide Anlagefirma, der die Leute ihr Geld bedenkenlos anvertrauen können.«

      »Und was ist mit Ihrer Arbeit auf dem Brandtnerhof?«

      Die Frage war eher scherzhaft gemeint, doch Thomas Neumayr sah den Geistlichen ernst an.

      »Die werd’ ich wieder aufnehmen, wenn der Bauer mich läßt«, erklärte er. »Die Firma kann unser Prokurist solang’ auch allein führen. Außerdem hab’ ich mit dem Loisl ein ernstes Wort zu reden. Ich hoff’, daß er jetzt keine Einwände hat, wenn ich ihn um die Hand seiner Tochter bitt’.«

      Er schlug sich vor die Stirn.

      »Du gütiger Himmel, ich glaub, es wird höchste Zeit, daß ich Andrea anruf’. Bestimmt wartet sie schon darauf.«

      *

      Andrea hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan. Seit Thomas mit Pfarrer Trenker und Max losgefahren war,

Скачать книгу