Mami Staffel 11 – Familienroman. Edna Meare

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mami Staffel 11 – Familienroman - Edna Meare страница 23

Автор:
Серия:
Издательство:
Mami Staffel 11 – Familienroman - Edna Meare Mami Staffel

Скачать книгу

ätzenden Jungen, der den Brief geschrieben hat, ist es mit ihm auch zur Versöhnung gekommen?« Astrid ließ nicht locker. Etwas an Claudias Verhalten befremdete sie.

      »Nun laß sie doch, Astrid. Vielleicht hat sie ein kleines Geheimnis.«

      Es begann zu regnen. Die drei schlüpften unter Deck und suchten sich einen Tisch. Und nun holte Astrid ein kleines Päckchen hervor, um das eine schwarze Lakritzpfeife wie eine Schnur geschlungen war. Kichernd ließ Claudia das seltsame Ding durch die Luft wirbeln und widmete sich erst dann dem richtigen Geschenk. Es war ein Armreif aus ziseliertem Silber, in den Astrid das Datum des Tages hatte eingravieren lassen.

      »Ist ja ’ne echte Überraschung! Viel toller als die Reitstiefel, Papa.«

      »Ich wußte doch, daß du was zu mäkeln hast«, lachte er.

      »Ja, weil es eben keine echte Überraschung war. Die hatte ich mir doch gewünscht. Aber nächstes Jahr…«

      »Nein, kein Pferd, bitte nicht!« rief Astrid.

      »Nein, zum nächsten Geburtstag wünsch’ ich mir etwas wirklich Tolles.«

      »Und?« fragten Astrid und Fabian.

      »Eine Hochzeit!«

      Fabian drückte Astrids Hand. »Ich werde’s mir merken«, schmunzelte er. »Aber daß diese Idee auf deinem Mist gewachsen ist, Claudia, das muß unser Geheimnis bleiben. Sonst denken alle, ich bin zu blöd, um Astrid einen Heiratsantrag zu machen.«

      Mit glänzenden Augen sah sie ihren Vater an, dann schüttelte sie energisch den Kopf. Astrid wußte, warum.

      »Claudia haßt Geheimnisse«, sagte sie. »Ich denke, wir sollten es ruhig dabei belassen, daß die Idee mit der Hochzeit von ihr kam. Bis zum nächsten Geburtstag ist ja noch ein Jahr hin. Dir bleibt eine lange Zeit, um dir die richtigen Worte für eine Heiratsantrag zurechtzulegen.«

      Claudia sprang auf, wischte um den Tisch und landete auf Fabians Schoß. »Ja, so ist es besser. Bitte kein Geheimnis, Papa.«

      Und dann glitt sie aus seiner Umarmung und tänzelte nach vorn, wo es an einer kleinen Bar Getränke zu kaufen gab.

      Fabian wandte sich Astrid zu. »Woher weißt du eigentlich, daß Claudia keine Geheimnisse mag?«

      »Anfang dieses Jahres hat sie mir es einmal gesagt. Es hat mich sehr berührt, Fabian. Sie ist eben ein außergewöhnliches Mädchen.«

      »Klar«, er küßte sie zärtlich. »Was dachtest du denn? Sie ist eben meine Tochter.«

      Der Dampfer hatte jetzt die Mitte des Sees erreicht. Der Regenschauer, der die drei unter Deck gezwungen hatte, war vorüber. Im Süden lockerten sich die Wolken auf. Nur der Sturm ließ noch nicht nach. Claudia steckte ihr Näschen dem Wind entgegen. Er kam vom Süden, von dort, wo weit hinter den Alpen der Gardasee lag. Wahrscheinlich würde sie den nie sehen. Noch empfand sie überhaupt keine Lust dazu. Aber das konnte sich ja ändern. Später vielleicht, wenn Astrid ihre neue Mutter und sie selbst noch ein Stück erwachsener geworden war.

Daniel probt den Aufstand

      »Und was wirst du tun? Ich meine, man wird ja nicht jeden Tag dreißig…«

      »Das mußt du mir noch ordentlich unter die Nase halten, was? Ich habe keine Ahnung, mir ist einfach nicht nach feiern.«

      »Gerade deshalb solltest du es tun. Zeig allen, daß du nicht unterzukriegen bist.«

      »Ha, ha. Wie soll ich das zeigen, wenn ich bereits untergekriegt bin?«

      Christine lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Sie fand nicht, daß sie übertrieb. Wenn sie ihr Leben so betrachtete, verlief es ganz schön lau.

      Natürlich sollte sie dankbar sein, daß sie einen Beruf hatte, der sie ernährte, sie und Daniel, ihren Sohn, der gesund und munter war und ihr wenig Sorgen bereitete. Das wußte sie selbst, es war nicht nötig, daß es ihre Mutter dauernd betonte. Zumal deren Meinung nach eine Scheidung ja gar nicht nötig gewesen war. Frank war doch so ein netter Mann…

      Ja, das war er auch, solange man nicht mit ihm leben mußte. Dann sah es schon anders aus. Er hatte sich benommen, als wohne er in einem Hotel, von dem er erwartete, daß alles zu seiner Zufriedenheit erledigt wurde, ohne daß man ihn damit belästigte. Eine Zeitlang hatte Christine seine Wünsche entsprechend erfüllt, sie war es von zu Haus so gewöhnt gewesen.

      Doch allmählich war ihr der Verdacht gekommen, daß sie nur deshalb so erschöpft war und nie Zeit für persönliche Dinge hatte, weil sie irgend etwas falsch machte.

      Wie schafften es die anderen Frauen trotz eines oder mehrerer Kinder, noch Hobbys nachzugehen oder einfach einmal auf dem Sofa zu liegen und zu lesen?

      Mit der Erkenntnis, daß sie ihren Liebsten keineswegs von vorn und hinten bedienen mußte, war es dann schwierig geworden. Frank hatte überhaupt nicht einsehen wollen, daß eine halbtags arbeitende Notarin, Mutter und Ehefrau, auch Zeit für sich brauchte. Weiterhin war er am Wochenende zum Sport gegangen, ohne Daniel mitzunehmen und sie wenigstens auf diese Weise zu entlasten. Weiterhin hatte er seine Zeit abends in Fortbildung und das Treffen mit Freunden gesteckt, wobei schon weitere drei Abende verloren waren. Irgendwann hatte Christine einen Rappel bekommen und war in Streik getreten. Da war was los gewesen! Wenn sie daran dachte, mußte sie jetzt noch lachen. Frank hatte natürlich nicht geglaubt, daß es ihr ernst war. Sie hatte nur noch eingekauft und gewaschen, was dringend nötig war, damit Daniel nicht darunter litt. Ansonsten hatte sie einfach alles stehen- und liegenlassen. Frank hatte kein Hemd und keine Unterwäsche mehr sauber im Schrank vorgefunden, kein Abendessen bekommen, wenn er dann mal endlich erschien, und vor allem keine bereitwillige Ehefrau gehabt, die sich zärtlich in seinen Armen rekelte. Das hatte ihn allerdings nicht so getroffen wie alles andere.

      Zwei Wochen hatte sie durchgehalten. Frank hatte kein Wort mehr mit ihr gewechselt, sondern war zu seiner Mutter gegangen und hatte sich dort beschwert. Christines Schwiegermutter war vorbeigekommen und hatte »ein ernstes Wort« mit ihr gewechselt, ohne Erfolg, auch Christines Mutter hatte dergleichen versucht. Beide Frauen verstanden nicht, worum es Christine gegangen war.

      »Frank muß hart arbeiten und möchte noch viel erreichen. Das tut er doch für dich und Daniel, Kind.«

      »Nein, das tut er für sich. Sein und mein Einkommen reichen gut und wir hätten viel Zeit für uns, wenn wir es dabei beließen, solange Daniel noch so klein ist. Frank denkt nur an sich, und meine Berufstätigkeit scheint nur eine Art Hobby für ihn zu sein.«

      »Eine Frau muß eben zurückstecken. Zumal, wenn sie Kinder hat. Das ist doch eine schöne, lohnende Aufgabe.«

      »Wenn wir uns mal scheiden ließen, würde ich kein Einkommen haben. Was ist dann noch lohnend? Das wäre dämlich.«

      »Scheidung?«

      Auf dieses Wort hatten beide Mütter mit atemlosen Entsetzen reagiert.

      Nun war es aber ausgesprochen gewesen, und Christine hatte immer öfter darüber nachgedacht, was sie verlöre, wenn sie in die Tat umsetzte, was zuerst nur so dahingesagt gewesen war.

      Schließlich war es ihr selbst albern vorgekommen,

Скачать книгу